Ulm News, 10.06.2020 17:13
Bezahlen mit dem Smartphone
Die Coronakrise hat bundesweit die Digitalisierung vorangetrieben. In diesem Rahmen hat das ohnehin schon unverzichtbare Smartphone an zusätzlicher Bedeutung gewonnen. So unter anderem im Zuge kontaktloser Bezahlvorgänge. Wie funktioniert die Rechnungsbegleichung per Handy überhaupt?
Unersetzlich in allen Lebenslagen
Smartphones nehmen trotz ihrer Omnipräsenz noch weiter an Bedeutung für den Alltag vieler Menschen zu. Man behandelt Smartphones heutzutage besser als die meisten anderen Elektro-Geräte. Man führt sie überallhin aus, unterhält sich mit ihnen und nimmt sie wie selbstverständlich mit ins Bett. Um die wertvollen Geräte nicht zu gefährden, werden Schutzhüllen in allen Formen und Farben angebracht. Diese verleihen dem geliebten Smartphone Schutz und auch gleich das passende Aussehen, damit es auch äußerlich immer up-to-date ist und zum Gesamtlook passt. Ohne die Geräte fühlt man sich fast nackt. Schließlich navigiert man mit ihnen, man schickt Fotos, checkt Emails – und kann sogar damit bezahlen.
Seit Jahren gelingt letzteres in einem Großteil aller Handelsketten und Ladengeschäfte. Schon 2015 haben erste Läden ihre Kassen zu diesem Zweck um NFC-Lesegeräte erweitert. NFC steht für Nearfield Communication und entspricht einem technischen Standard. Dass man mittlerweile in Ulm sogar Parkgebühren per Handy bezahlen kann, ist dieser Technik zu verdanken.
Zahlen per App: Wie es funktioniert
Grundsätzlich funktioniert mobiles Bezahlen per Smartphone ähnlich wie kontaktloses Bezahlen mit NFC-fähiger Bankkarte. Eine App leitet den Bezahlprozess an der Kasse ein. Vorher muss Geld aufgeladen werden. Hierzu lässt sich die App
- mit Guthaben-Codes aufladen.
- mit Kreditkarten vernetzen.
- mit Girokonten verbinden.
Nach einmaliger Einrichtung der Funktion hält man das Smartphone zum Bezahlen an das Lesegerät der Kasse. Sichern lässt sich die Funktion per PIN, per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Aber Vorsicht: Nur Smartphones mit NFC-Chip können auch NFC-Apps nutzen. Beim Bezahlen überträgt das Handy die Bezahldaten. Statt Konto- und Kreditkartennummern verwendet die App dazu ein sogenanntes Token.
Wie steht es beim Bezahlen per Smartphone um Datenschutz?
Vor Corona wurden ihm Hinblick auf Zahlvorgänge per Smartphone-App Datenschutzbedenken laut. Wer per App bezahlt, gibt sein Kaufverhalten mindestens dem App-Anbieter preis. Auch Analyse-Firmen können auf Kaufdaten zugreifen und das Einkaufsverhalten zur Erstellung eines Nutzerprofils verwenden. Auch zur Schaltung zielgerichteter Werbung könnten die Daten missbraucht werden.
Vor dem Gebrauch der Apps die Datenschutzhinweise durchlesen und erfahren, was mit den persönlichen Daten passiert. Von Kreditinstituten herausgegebene Apps verpflichten sich zu vergleichsweise strengem Datenschutz.
Auch abgesehen von Datenschutzbedenken birgt kontaktloses Bezahlen Risiken. Deshalb vorab lieber genau informieren.
Corona-Trend: Lieber Datenschutz- als Gesundheitsrisiken?
Trotz der genannten Datenschutzrisiken haben die Deutschen in Zeiten der Corona-Pandemie vermehrt auf kontaktlose Bezahlung per Smartphone gesetzt. Die Angst vor Ansteckung hat die Angst vor Datenschutz-Problemen in den Hintergrund treten lassen. Ob das auch nach der Krise so bleibt, ist fragwürdig. Das Positive an Bar-Zahlungen: Man bleibt dabei 100-prozentig anonym.



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