Ulm News, 17.04.2020 17:54
Weitere drei Todesopfer in Neu-Ulmer Seniorenwohnheim - Insgesamt sieben Coronavirus-Tote - Viele positiv getestete Bewohner
Am Freitag wurden drei weitere Todesfälle im Seniorenheim in Neu-Ulm/Ludwigsfeld gemeldet. Damit sind bereits sieben alte Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in dem Heim verstorben. Seit letzter Woche steht das SeniorenWohnen in Neu- Ulm/Ludwigsfeld unter Quarantäne.
Hintergrund war, dass mehrere Bewohnerinnen und Bewohner des BRK-Seniorenwohnheims sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Am Freitag wurden drei weitere Todesfälle für das Heim gemeldet. Alle Personen waren weit über 80 Jahre alt und hatten schwere Vorerkrankungen. Damit sind insgesamt sieben Personen aus dem SeniorenWohnen in Ludwigsfeld gestorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.
Viele Bewohnerinnen und Bewohner, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, zeigen hingegen kaum oder gar keine Symptome. Insgesamt haben sich 59 Personen von 195 Bewohnerinnen und Bewohnern infiziert. Zudem sind 41 von 161 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betroffen. Um die Pflegekräfte zu entlasten, wird aktuell mit Hochdruck zusätzliches Personal für das Heim gesucht.
Das SeniorenWohnen ist die erste Einrichtung im Landkreis Neu-Ulm, die in dieser Weise vom Coronavirus betroffen ist. Alle Beteiligten gehen sehr verantwortungsvoll mit der belastenden Situation um, teilt das Landratsamt Neu-Ulm mit.
Die Heimleitung, der Betriebsärztliche Dienst der BAD GmbH, die Heimaufsicht, der Medizinische Dienst der Krankenkassen sowie der Öffentliche Gesundheitsdienst standen beziehungsweise stehen in regelmäßigen Kontakt. Gemeinsam werde im Dialog auf Augenhöhe mit allen Beteiligten stets an einer zielführenden Lösung gearbeitet, betont Michael Kasper, Leiter des Betriebsärztlichen Gesundheitszentrums Ulm der BAD GmbH. Bereits vor der Quarantäne wurde gewissenhaft mit dem herrschenden Besuchsverbot umgegangen, um eine Ansteckung zu verhindern. „Da sich eine Infektion in sehr vielen Fällen mit keinen oder kaum Symptomen äußert und sich im Bereich der Pflege nicht immer der Abstand einhalten lässt, kann niemanden ein Vorwurf gemacht werden, dass das Virus so unbemerkt ins Heim gekommen ist,“ sagt Dr. Martin Küfer, Leiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.
Für viele Betroffene werden nächste Woche die 14 Tage, die in der Regel als Zeitraum für eine Erkrankung angegeben werden, vorüber sein, so dass diese Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann wieder als gesund gelten.
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