Ulm News, 21.03.2020 16:50
Online-Gaming boomt nach Absagen von Sport-Events
2020 ist ein hartes Jahr für Fußball-Fans. Die Fußball-Ligen weltweit liegen vorerst auf Eis. Und die Europameisterschaft ist gleich ganz auf nächstes Jahr verschoben worden. Fußball-Fans müssen sich also anderweitig Abhilfe verschaffen.
Eine Partie mit Freunden auf dem Bolzplatz fällt wegen der Sperrung öffentlicher Anlagen ebenfalls flach. Die letzte Zuflucht für die gepeinigten Fans: Online Games wie Football Manager. Die Aktivität der Spieler ist dort in Zeiten der Corona-Krise auf Rekordniveau. Aber auch andere Online Games erleben gerade einen beispiellosen Nutzerzuwachs.
Ansturm im Online-Casino
So zum Beispiel die Online Casinos, die ohnehin ein beliebter Zeitvertreib beim internetaffinen Publikum sind. Wer vom Arbeitgeber nach Hause geschickt worden ist, hat endlich genug Zeit, ein paar der neuen Angebote auszuprobieren, die in den letzten Monaten das Licht der Welt erblickt haben. Da es möglich ist, einen Online Casinos Bonus ohne Einzahlung sofort in Anspruch zu nehmen, konnten viele Plattformen innerhalb von wenigen Tagen einen Nutzerzuwachs feststellen. Besonders Live Casino-Spiele wie Blackjack oder Baccarat sind im Moment zudem eine willkommene Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen.
Zusatz-Server für World of Warcraft
Beim Rollenspiel World of Warcraft hat die Corona-Krise die Server zum Glühen gebracht. Auch viele Nutzer, die schon lange nicht mehr online waren, nutzten die Gelegenheit, sich wieder einmal einzuloggen. Spielentwickler Activision Blizzard musste aufgrund der hohen Nachfrage einen zusätzlichen Server auf die Beine stellen, um eine Überlastung und Spielausfälle zu vermeiden. Das bedeutet zwar einiges an Aufwand, dürfte sich für das Unternehmen aber lohnen. Schließlich müssen Nutzer eine Abo-Gebühr bezahlen, um Zugang zum Warcraft-Netzwerk zu bekommen. Tausende zusätzliche Abonnenten dürften in diesen Monat also einen kleinen Geldsegen auf den Konten von Blizzard bedeuten.
Konjunkturspritze für Spieleentwickler
Überhaupt dürfte die Spielbranche eine der wenigen sein, die vom Coronavirus profitiert. Während die Industrie unter Produktionsstopps ächzt und Dienstleister sich über eine niedrige Auftragslage beklagen, klingelt bei den Gaming-Riesen gerade ordentlich die Kasse. Besonders in China sorgte das Virus bei Firmen wie NetEase und Tencent für aufatmen. Denn eigentlich stagniert das Geschäft mit Online-Spielen im Reich der Mitte in den letzten Jahren, manche Beobachter sprechen sogar von einem langfristigen Abwärtstrend. Das Ausnahmeereignis Corona dürfte diesen zwar nicht aufhalten, aber zumindest ein wenig verlangsamen. Dementsprechend können sich die Unternehmen gegen den Trend an der Börse behaupten und verzeichneten in den letzten Wochen zwischenzeitlich sogar Kurszuwächse.
Infiziert Corona die virtuelle Welt?
Epidemiologen weisen schon jetzt darauf hin, dass Corona große Teile der realen Welt infizieren wird. Möglicherweise springt die Krankheit aber sogar auf die virtuelle Welt über. So könnte die Verschiebung der EM möglicherweise auch in Football Manager 2020 Wellen schlagen. Schon in früheren Ausgaben des Spiels hatte der Entwickler reale Ereignisse wie beispielsweise den Brexit eingebaut. Bislang gibt es zwar noch keine Pläne, die virtuellen Spieler an Corona erkranken zu lassen. Es ist aber durchaus denkbar, dass bald ein Patch die Verschiebung der Europameisterschaft a uch in Football Manager zur Realität werden lässt.
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