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Ulm News, 31.01.2020 14:11

31. January 2020 von Thomas Kießling
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Nach der Kremation - Was geschieht mit der Asche des Verstorbenen?


Früher oder später muss sich leider jeder einmal mit diesem oft traurigen Thema
auseinandersetzen: Dem Begräbnis. Was ein emotionales Schreckensthema für viele ist, ist leider oftmals auch eines, das organisiert werden muss.
Dabei kann man dies oft schon im Vorfeld tun und sich in der traurigen Situation des Ableben eines geliebten Menschen somit viel Stress, Fragen und Leid zu ersparen.

Nach dem Tod ist ein Grab schon lange nicht mehr der einzige Weg, den ewigen Frieden zu finden. Kremation, also die Verbrennung von sterblichen Überresten, zum Beispiel, findet auch in Deutschland immer mehr Anklang. Dies hat verschiedene Gründe: Es kann Hinterbliebenen beispielsweise die Kosten und Mühen der Grabpflege ersparen, die oft gar nicht mehr so einfach zu bewältigen sind.
In Zeiten der Globalisierung ziehen viele Menschen in andere Städte oder sogar Länder und leben nicht mehr Tür an Tür mit den Verwandten, Eltern oder engen Freunden. Aber auch eine persönliche Vorliebe kann der Grund für die Wahl der Verbrennung sein. Wer beispielsweise keinen Friedhof mag, möchte dort vielleicht auch nicht für immer ruhen. Mit einer Kremation eröffnen sich neue Möglichkeiten.
Doch Achtung: So ganz frei, wie man sich die Beisetzung nach einer Kremation oft vorstellt ist man in Deutschland nicht. In diesem Artikel beleuchten wir einmal, was man mit der Kremationsasche darf und was nicht. Wir möchten außerdem die Frage beantworten, was eigentlich nach der Kremation mit der Asche passiert und welche Möglichkeiten es hier gibt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Man kann einen Diamant aus Asche herstellen (lassen)!

Richtlinien rund um Kremationsasche in Deutschland

Bevor wir zu den Möglichkeiten für die Beisetzung von Kremationsasche kommen, sollte eines klar sein: Frei verstreut werden, darf diese in Deutschland nicht. Wer sich also romantisch vorstellt, später einmal verbrannt und dann am Lieblingsort in den Wind gestreut zu werden, der wird dafür einiges organisieren und gegebenenfalls einige Kompromisse eingehen müssen. In Deutschland darf die Asche aus einer Kremationsasche zum Beispiel gar nicht erst an einen Angehörigen übergeben werden. Stattdessen muss die Beisetzung über einen zugelassenen Bestatter geschehen. Auch der Friedhofszwang, der in Deutschland vorherrscht, kann nicht einfach ignoriert werden. Wer jedoch dennoch eine ganz besondere Bestattung für sich oder einen verstorbenen Angehörigen wünscht, der geht einfach über einen ausländischen Bestatter.
In anderen Ländern, wie zum Beispiel der Schweiz, sind die Richtlinien und Gesetze rund um das Thema Bestattung nämlich oftmals sehr viel lockerer und können so auch von Deutschen genutzt werden. Doch welche Möglichkeiten der Bestattung der Kremationsasche gibt es nun?

Die Seebestattung

Viele Menschen hegen den Wunsch, auf offener See bestattet zu werden. Das ist ja auch kein Wunder. Das Meer ist ein beliebter Urlaubsort, es repräsentiert Ferne, Weite und Unendlichkeit und vor allem eines: Freiheit. Um im Meer bestattet zu werden, muss bei den deutschen Behörden ein Antrag gestellt werden. Angehörige müssen zeigen, dass der Verstorbene in irgendeiner Form mit der See verbunden war - ob als Seefahrer oder einfach geistig. Hierfür bietet sich ein Testament an, welches den Wunsch nach einer Seebestattung aufgreift. Die Urne muss aus vollständig biologisch abbaubaren Materialien sein und der Ort der Seebestattung ist vorgeschrieben. Einfach vom eigenen Ruderboot aus verstreuen, geht also nicht.
Stattdessen muss ein Bestattungsunternehmen sich dieser Form der Bestattung annehmen, die Schiffe unter deutscher Flagge fahren und alle Regeln befolgt werden. Dann ist eine Bestattung auf hoher See durchaus möglich - sogar in Deutschland.

In die Wurzeln eines Baumes im Wald

Wer sich weniger mit der See als mit Pflanzen und dem Wald verbunden fühlt, für den ist vielleicht diese Variante geeigneter. Hierbei wird die Asche des Verstorbenen entweder in einer biologisch abbaubaren Urne in dem Wurzelwerk eines ausgewählten Baumes begraben, oder aber es wird sogar extra ein Baum auf dem Urnengrab gepflanzt. So kann ein Baum quasi direkt aus der Kremationsasche heraus wachsen, was für viele Menschen eine besonders schöne Vorstellung ist. Auch die Frage des Grabmals ist hiermit beantwortet: Ein stetig wachsender Baum wird für immer an Ihre Lieben erinnern.

Ein Diamant aus Asche

Eine ganz besondere Form der Bestattung ist die, die Kremationsasche einfach in einen Diamanten pressen zu lassen. Diese Bestattungsform wird von vielen als sehr besonders empfunden. Ein Diamant gilt noch immer als ein besonders wertvolles Stück - natürlich ganz besonders dann, wenn er aus den Überresten eines geliebten Menschen geformt wurde. Wie das möglich ist? Hierzu sind hochtechnische Geräte und ein spezielles Verfahren nötig. Bei enormer Hitze und unter großem Druck wird die Asche zu einem Diamanten gepresst. Was in der Natur Millionen von Jahren dauert, kann dank neuester Technologien heute bereits in sechs bis neun Monaten geschehen. Möglich ist dies, da der menschliche Körper (und so natürlich auch dessen Asche) aus 18% Kohlenstoff besteht.Für eine erfolgreiche Diamantbestattung - denn so heißt diese Bestattungsart - sind etwa 200g Asche nötig.
Doch auch mit menschlichen oder sogar tierischen Haaren ist dieser Prozess möglich. Hierfür werden in etwa 10g Haare benötigt. Die genaue Menge richtet sich natürlich nach der gewünschten Größe des Diamanten. Denn diese kann bei einer Diamantbestattung selbst gewählt werden! Ebenso wie Farbe, Form und Karat. Und was wird so ein Diamant aus Asche kosten? Tatsächlich liegen die Preise für diese Bestattungsform weitaus unter den herkömmlich angenommenen Ziffern: Eine Diamantbestattung kann bereits ab 1600 €uro vorgenommen werden. Hierzu gilt es außerdem zu bedenken, dass spätere Grabpflege und dessen Kosten entfällt und man für immer ein wertvolles Schmuckstück oder einen Kristall hat, der noch an kommende Generationen weitervererbt werden kann und somit für immer als Wertgegenstand in der Familie bleibt. Kein Wunder also, dass die Diamantbestattung so beliebt ist, wenn die geringen Diamant aus Asche Kosten einer ewigen Verbundenheit mit Ihren Lieben gegenüberstehen.

Weltraumbestattung oder gleich ein Feuerwerkskörper?

Was sind die ausgefallensten Ideen? Wer es noch außergewöhnlicher möchte, der kann sich sogar nach seinem Ableben ins All schießen lassen oder seine Asche in einen Feuerwerkskörper verarbeiten lassen. Auch den Liebsten noch näher sein und diese am besten für immer bei sich tragen geht nach einer Kremation. Denn diese kann als Tattoo aus Asche unter die Haut gestochen werden. Ein Grab, das im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Eine Alternative wäre, die Asche eines Verstorbenen in eine Vinyl-Platte zu verwandeln. All dies sind nur einige der vielfältigen Möglichkeiten, was mit der Asche eines Verstorbenen passieren könnte.

Eine besondere Bestattungsform organisieren

Wer nach seinem Ableben nicht einfach in einem Friedhofsgrab begraben werden möchte, sollte dies seine Angehörigen wissen lassen. Auch andersherum macht ein Austausch Sinn: Die ehrliche Frage an Eltern oder enge Verwandten, was deren letzte Wünsche wären ist wichtig und sollte ganz offen gestellt werden. Die Art des Begräbnisses ist die letzte Ehre, die einem Menschen erweisen werden kann und so sollte die Bestattungsform nicht nur sorgfältig gewählt, sondern auch mit dem Menschen, um den es da geht, abgestimmt sein. Zwar wird ein letzter Wille oft in einem Testament festgehalten, sichergehen und die offene Kommunikation darüber suchen, schadet jedoch nicht. Wer eine besondere Bestattung wünscht, der sollte dies seine Lieben wissen lassen und umgekehrt ebenso nach deren Wünschen fragen. Schließlich möchte nach dem Tod eines Angehörigen kein Mensch ewig lange Organisieren und Suchen. Stattdessen kann all dies vorher organisiert werden, was dann die Chance bietet, im Trauerfall eben genau das zu tun: Zu trauern und dem geliebten Menschen zu gedenken, ihm die letzte Ehre zu erweisen und ihn auf die letzte Reise zu schicken - hoffentlich auf genau die, die er oder sie selbst gewollt hätte.



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