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Ulm News, 16.01.2020 09:00

16. January 2020 von Thomas Kießling
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Berthold Seliger: Wie Großkonzerne die kulturelle Vielfalt zerstören - Lesung im Roxy


Berthold  Seliger  ist  Autor  und Konzertverschalter  und  lebt  in  Berlin. Seit  25  Jahren betreibt  er  eine  eigene Konzertagentur.  Außerdem  ist  Seliger Europaagent  für Künstler wie  Calexico, Lambchop,  Pere  Ubu  oder  The Residents. In  seinem  neuen  Buch  „Vom Imperiengeschäft“  zeichnet  er  nach,  wie drei  große globale Firmen  einen  Großteil des Konzertmarktes  kontrollieren. Berthold Seliger liest am Montag, 20. Januar, ab 20 Uhr im Roxy aus seinem neuen Buch. 

Diesen Imperien- geschäften der Musikindustrie „setzt Seliger das Konzept unabhängiger Musikclubs, soziokultureller Zentren und künstlerorientierter Festivals entgegen. Ihm geht es um das Entwickeln von Möglichkeitsräumen und utopischer Orte, in denen wieder eine Kultur jenseits der Konzerne stattfinden kann.“ In seinem neuen Buch beschäftigt sich Seliger, „Deutschlands eloquentester Konzertagent“, mit den Hintergründen des Konzertgeschäfts unserer Tage.
In detaillierten Analysen und Hintergrundberichten nimmt er die aktuellen Entwicklungen bei den Konzentrations- prozessen in der deutschen und internationalen Konzertbranche unter die Lupe. Seliger 2 entlarvt die dubiosen neuesten Tricks im Ticketing und nimmt seine Analyse zum Anlaß für konkrete Vorschläge, wie man mit konsequenter Gesetzgebung die Machenschaften der Konzerne eindämmen kann, die die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft gefährden. Seliger hat die Besitzverhältnisse in den großen und mittleren Konzertfirmen und bei den führenden europäischen Festivals recherchiert und ist dabei Private-Equity- und internationalen Fonds-Gesellschaften auf die Spur gekommen, die eigentlich die Konzert- branche beherrschen.
Nach außen herrscht ein neoliberaler „Jargon der Eigentlichkeit“, es geht um coole Events, um Spaß und um Selbstverwirklichung, doch wenn man hinter die Kulissen schaut, stellt man fest, dass die Live-Konzerne Musik und Künstler*innen nur noch für Brands und Marketing benötigen. Das große Geld wird heute mit Sponsoring, Ticketing und Big Data verdient, und die Großkonzerne der Konzertbranche haben kaum noch Interesse an Musik und Kultur, sondern nur an größtmöglichem Profit.
In einem weiteren großen Kapitel schreibt Seliger eine Geschichte der Festivals von Monterey und Woodstock bis Coachella und Burning Man, weist auf Fehlentwicklungen im Festivalgeschäft hin und erläutert den überraschenden Einfluss von Silicon Valley auf die heutige Festivallandschaft. Und er nimmt sich ausführlich der Essener Songtage 1968 an und beschreibt deren Geschichte sowie aktuelle Entwicklungen auf dem deutschen und europäischen Festivalmarkt.
Den Imperiengeschäften der Musikindustrie setzt Seliger das Konzept unabhängiger Musikclubs, soziokultureller Zentren und künstlerorientierter Festivals entgegen. Ihm geht es um das Entwickeln von Möglichkeitsräumen und utopischer Orte, in denen wieder eine Kultur jenseits der Konzerne stattfinden kann.
Hier führt Seliger auch Diskussionen zusammen, die die Gesellschaft beherrschen und die meistens isoliert voneinander geführt werden: Was haben Smart Cities, die von einem der weltgrößten Musikkonzerne in Großstädten erbaut werden, mit den Mieten für die Bevölkerung und mit dem Clubsterben zu tun? Warum sind günstige Mieten eine wichtige Musikförderung? Wie kann es gelingen, den öffentlichen Raum für die Menschen zurückzugewinnen, die in den Städten leben? Seliger entwickelt eine Theorie des Kulturorte- Schutzes, der in direktem Zusammenhang mit der sozialen Situation von Musiker*innen und Kulturarbeiter*innen steht. Der Grundgedanke von Seligers Überlegungen sind immer die Interessen der Musiker*innen und der Konzertbesucher*innen.
Nur wenn sich diese auf allen Ebenen gegen die Imperiengeschäfte der Kulturindustrie wehren, wird die kulturelle Vielfalt in unserer Gesellschaft erhalten bleiben. Seliger, „Deutschlands eloquentester Konzertagent&l dquo ; (Berliner Zeitung), kennt die Zahlen und nennt die Namen. Teilweise liest sich „Vom Imperiengeschäft“ wie ein Wirtschaftskrimi.



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