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Ulm News, 11.12.2019 08:00

11. Dezember 2019 von Ralf Grimminger
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75. Gedenktag des Bombenangriffs auf Ulm vom 17. Dezember 1944 - 707 Ulmerinnen und Ulmer kamen bei Bombardierung und Brand ums Leben


In diesem Jahr jährt sich der schwere Bombenangriff auf Ulm vom 17. Dezember 1944 zum 75. Mal. Damals fanden mehr als 700 Menschen den Tod und wurde die Altstadt dem Erdboden gleichgemacht. Neben einem Gedenkgottesdienst am 17. Dezember im Ulmer Münster wird am Sonntag zuvor, 15. Dezember, mit einer Matinee im Stadthaus sowie einer Gedenkfeier in der Wengenkirche an das Ereignis erinnert.

Alljährlich erinnert Ulm an den 17. Dezember 1944. An diesem Tag, damals der dritte Adventssonntag, wurde Ulm bombardiert. Diese schwerste Bombardierung der Stadt im Laufe des Zweiten Weltkriegs legte über 80 Prozent der Altstadt in Schutt und Asche. Mehr als 700 Kinder, Frauen und Männer verloren ihr Leben.

Was geschah am 17. Dezember 1944?

Nachdem im Verlauf des Jahres 1944 zunehmend kleinere Großstädte ohne Schwerpunktindustrie zum Ziel alliierter Bomber geworden waren, verdichteten sich spätestens seit dem am 4. Dezember stattgefundenen Luftangriff auf Heilbronn die Hinweise, dass eine massive Bombardierung Ulms unmittelbar bevorstehen dürfte. 
Am Abend des 17. Dezember 1944 war es schließlich so weit: Zwischen 19.23 und 19.50 Uhr erfolgte ein in drei Wellen geflogener Luftangriff von über 300 englischen Bombern auf die Stadt, bei dem ca. 600 (englische) Tonnen Spreng- und ca. 700 Tonnen Brandbomben abgeworfen wurden. Die Wirkung der Bombardierung war verheerend: Überall in der Altstadt loderten Brände, die sich in den folgenden Stunden zu einem Feuersturm vereinigten, der noch lange bis in die Nacht hinein tobte. 707 Ulmerinnen und Ulmer kamen bei der Bombardierung oder dem anschließenden Flächenbrand ums Leben und 613 wurden verwundet. Der Großteil der Innenstadt, darunter Rathaus, Landratsamt, Polizeidirektion, Wohlfahrtsamt, Justizgebäude und IHK, wurde total oder schwer zerstört und über 4/5 des Bestands an Wohngebäuden beschädigt. Von Februar bis April 1945 erfolgten weitere, teils sehr schwere Luftangriffe auf Ulm, die insbesondere in der Ost- und Weststadt sowie bei den Einrichtungen der Reichsbahn umfangreiche Zerstörungen anrichteten und denen mehrere hundert Personen zum Opfer fielen. Insgesamt kamen während des Zweiten Weltkriegs 1.710 Ulmerinnen und Ulmer durch Luftangriffe ums Leben.

Buchvorstellung und Ausstellung im Stadthaus

Bei der Matinee am 15. Dezember, 11 Uhr , im Stadthaus Ulm wird das neue Buch "17. Dezember 1944. Die Zerstörung Ulms" von Rudi Kübler vorgestellt. Es dokumentiert Zeitzeugenberichte und Bilder der Ereignisse. Die Veranstaltung wird eingeleitet von einem Grußwort von Oberbürgermeister Gunter Czisch und einem Vortrag des Historikers Professor Dr. Dietmar Süß, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg und Experte für das Thema "Luftkrieg". Sein Vortrag steht unter dem Titel "Krieg, Gewalt, Erinnerung: Der Luftkrieg im deutschen und europäischen Gedächtnis". Der Eintritt ist frei. 
Vom 15. bis 31. Dezember 2019 werden außerdem historische Fotos im Stadthaus präsentiert. Im Foyer des Stadthaussaals wird eine Bilderfolge auf einem Monitor abgespielt. Es werden Bilder vom zerstörten Ulm gezeigt, aber auch Bilder der Zerstörung anderer Städte wie Warschau,
Rotterdam, London, Coventry, Berlin, Köln, Augsburg oder Dresden. Am
Ende blickt sie auch in die Gegenwart. Die Präsentation wurde vom
Stadtarchiv Ulm und dem Stadthaus erarbeitet.
Im Saalfoyer wird ab 15. Dezember eine von Stadtarchiv und Stadthaus
erarbeitete Präsentation historischer Fotos zum Gedenken an die
Zerstörung der Ulmer Altstadt und vieler anderer Städte im Zweiten
Weltkrieg gezeigt. Die Bilder wurden zu einem kleinen Film
zusammengefasst, der in einer „Dauerschleife“ läuft.

Gedenkfeier in der Wengenkirche

Am 15. Dezember, ab 19 Uhr, Wengenkirche findet eine Gedenkfeier in der Wengenkirche statt. Die Gedenkfeier "Die Nacht ist vorgedrungen" erinnert an die Zerstörung der Wengenkirche in der Bombennacht mit Musik, Rückblick und Gebet. Es spricht und betet Dekan Ulrich Kloos. Die musikalische Leitung hat Dr. Andreas Weil inne. Impulse aus der Geschichte liefert Dr. Oliver Schütz

Gedenkgottesdienst am 17. Dezember  im Münster

Am 17. Dezember, ab 18.30 Uhr findet im Ulmer Münster unter der Leitung von Dekan  Ernst-Wilhelm Gohl und Dekan Ulrich Kloos der zentrale Gedenkgottestdienst statt. Während des ökumenischen Gedenkgottesdienstes werden Zeitzeugenberichte aus dem neu erschienenen Buch "17. Dezember
1944. Die Zerstörung Ulms " verlesen. Die Stille nach dem Gedenkläuten
mündet in die Aufführung "In Memoriam" mit dem Requiem in d-Moll KV
626 von Wolfgang Amadeus Mozart, vorgetragen vom Motettenchor der
Münsterkantorei Ulm und den Süddeutschen Kammersolisten. Die Feier wird musikalisch geleitet von Friedemann Johannes Wieland. Die Solisten sind Verena Gropper (Sopran), Lena Sutor-Wernich (Alt), Henning
Jensen (Tenor) und Andreas Burkhart (Bass).



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