Ulm News, 22.11.2019 15:43
Wie können Gesellschaft, Politik und Wirtschaft eine nachhaltige Zukunft für die Region gestalten?
Beschreibung: Annette Schavan sprach zum Thema „Strategische Allianzen für Nachhaltigkeit“.
Fotograf: Dorothee Barsch
Regionale Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft diskutierten bei den InnoSÜD-Blickpunkten am Mittwoch in der Hochschule Neu-Ulm über Wege in eine nachhaltige Zukunft. Dr.h.c.mult. Annette Schavan, ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, eröffnete die von circa 200 Gästen besuchte Veranstaltung.
Ideen müssen schneller umgesetzt werden
In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es darum, wie Nachhaltigkeit in der Region gestaltet werden kann. Der ehemalige Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner berichtete von der Schwierigkeit, verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen. Birgit Schäfer-Oelmayer, die Projektkoordinatorin des Ulmer Initiativkreises nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. (unw), stellte fest, dass es nicht an Ideen für nachhaltige Lösungen mangele, sondern an deren Umsetzung. Diesen Eindruck teilten mit Blick auf Mobilität auch Prof. Dr. Werner Tillmetz, ehemaliges Vorstandsmitglied am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung, und Katrin Voß-Lubert, die Vorsitzende des ADFC Kreisverbands Ulm/Alb-Donau.
Oliver Schmidt, FridaysforFuture Ulm, erinnerte an die Dringlichkeit des Klimawandels und brachte politische Stellschrauben auf kommunaler Ebene, wie die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, ins Spiel. Das Podium war sich einig, dass dabei soziale Aspekte berücksichtigt werden müssten.
Zwei Beispiele für die geglückte Umsetzung nachhaltiger Ideen lieferten die Unternehmer Enrico Berardone, Gründer des Start-ups fairbrush für nachhaltige Zahnbürsten, und der Inhaber des Unverpackt-Ladens Klare Kante, André Wieland. Sie betonten, wie wichtig die Unterstützung vonseiten der Hochschule und bei der Finanzierung ihrer Gründungen gewesen sei.
Impulse aus der Wissenschaft
Welche Ideen die Wissenschaft zur Lösung solcher Fragen entwickelt, zeigten Vorträge aus den Hochschulen Biberach und Neu-Ulm, der Technischen Hochschule Ulm und der Universität Ulm.
Mit der Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen beschäftigten sich zwei weitere Vorträge: Prof. Dr.-Ing. Martin Becker, Hochschule Biberach, nannte als ein Werkzeug der Kommunikation ein Computerspiel, das die Auswirkungen lokalpolitischer Entscheidungen auf das Klima mit echten Daten der Stadt Biberach simuliert. Prof. Dr. Wilke Hammerschmidt und Jens Boscheinen, beide Hochschule Neu-Ulm, schließlich befragten Unternehmen zu ihren Bedürfnissen im Bereich Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility und Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen.
Zu guter Letzt zeigten Jens Boscheinen von der Hochschule Neu-Ulm und Laurens Bortfeldt von der Hochschule Biberach, welche Ideen bei der Zusammenarbeit im InnoSÜD-Verbund auch spontan entstehen: Sie erforschten gemeinsam mit einer Umfrage, wie junge Menschen aus der Region zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen.
Im Anschluss hatten Besucher*innen bei einem Marktplatz die Gelegenheit, sich weiter auszutauschen und Ideen aus Unternehmen, Initiativen und Forschungsprojekten kennenzulernen – von der E-Ladesäule über das Foodsharing-Projekt bis zum Biokohlenstoff-Start-up.
Nach dem erfolgreichen Auftakt soll die Veranstaltung zu weiteren thematischen Schwerpunkten aus dem InnoSÜD-Verbund fortgeführt werden.
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