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Ulm News, 30.08.2019 13:03

30. August 2019 von Thomas Kießling
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Hintersinnig, provokativ, witzig: Ausstellung "Hitler. Ein Hundeleben" des Performancekünstlers FLATZ im Stadthaus Ulm


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Beschreibung: Ausstellung Hitler. Ein Hundeleben im Stadthaus Ulm.

Lizenz: © copyright

Fotograf: Ralf Grimminger

Foto in Originalgröße

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Am 1. September 2019 jährt sich der deutsche Überfall auf Polen, der den Beginn des Zweiten Weltkriegs markiert, zum 80. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Stadthaus Ulm die Serie "Hitler. Ein Hundeleben" des Performancekünstlers FLATZ. Die Ausstellung der provokanten, auch trivialen Fotos des Hundes  "Hitler" wird am Freitag, 30. August, um 19 Uhr im Stadthaus Ulm eröffnet. Der Künstler FLATZ ist bei der Vernissage anwesend. Die Ausstellung läuft bis zum 24. November. Der Eintritt ist - wie immer - kostenlos. 

Die Fotos der Dogge "Hitler" sind gut 30 Jahre alt, die Aktion dazu auch. "Die Fotos und das Thema sind heute fast aktueller als damals angesichts der AFD und der gesellschaftlichen Entwicklungen", sagte der Künstler FLATZ bei einem ersten Rundgang.
In der Tat: Provozierend humorvoll, manchmal trivial, auch hintersinnig, ja hinterfotzig gelingt FLATZ die Enttabuisierung des schwierigen Themas "Hitler". Geboren als "Einstein von Bayern" - und zwar in Donaueschingen (muss die Geschichte neu geschrieben werden?) war eine Deutsche Dogge von edler Provenienz anfang der 90er Jahre die ständige Begleiterin des österreichischen Performance-Künstlers FLATZ. Der gebürtige Vorarlberger und Wahl-Münchner Wolfgang Flatz nannte seinen Hund "Hitler".
"Schon als Junges war Hitler dominant und stieß die anderen von den Zitzen der Mutter weg", berichtete FLATZ vom jungen Hitler. Als die Züchterin erfuhr, dass er den kleinen süßen Hund nach dem Diktator und Massenmörder benennen wollte, verweigerte sie zunächst die Übergabe. "Glücklicherweise war der Hund schon bezahlt", so FLATZ.
Der Künstler, der damals schon Glatze trug und vom Aussehen durchaus auch ein rechter Skinhead hätte sein können, nahm "Hitler" überall hin mit und eckte oft an. "Stellen Sie sich vor, Sie sind im englischen Garten in München. Dort sind viele Hunde und Hundebesitzer und Sie rufen: Hitler komm!", erinnert sich FLATZ. "Da werden Sie sehr böse angeschaut".    
 Die Namensgebung des Hundes wie auch die Untertitel der in großer Zahl entstandenen Hundefotos, die jetzt erstmals komplett im Stadthaus zu sehen sind, provozieren, machen die Geschichte witzig, komisch und teilweise trivial. FLATZ, der sich immer noch über die vielen verwirrten Reaktionen - von bierernst über aggressiv bis belustigt - amüsieren kann: "Ich will zum genauen Hinsehen zwingen". 
Wie Familien ihren treuen Vierbeiner porträtiert und eingerahmt ins Wohnzimmer hängen, so ist das Leben seiner schwarzen Dogge mit alltäglichen Fotos festgehalten - und im Stadthaus akurat an die Wand genagelt. Skuril daran und durchaus zm Lachen und Schmunzeln sind dann die Bildunterschriften dazu. Hund und Auto, das ist dann "Hitler und sein Fuhpark", ein verschwommenes Rotlicht-Foto heißt "Hitler im Swingerclub", die Fotos der Dogge spielend mit anderen Hunde heißen "Hitler trifft Leni" oder "Hitler tanzt mit Marlene", "Hitler spielt mit Eva" oder "Hitler läuft Blondi hinterher". Richtig staatstragend informiert ein Foto mit dem aus einem Hotelfenster schauenden Hund "Hitler vor einer schwren Entscheidung". Auch "Hitlers Wehwechen" werden dokumentiert, etwa mit "Hitler hat Migräne und fühlt sich hundeelend" oder auch "Hitler hat einen geschwollenen Hoden". Oder seine Laster. "Ficken, Fressen, Fernsehen" oder auch derb "Hitler wird gefickt" - von einem Hund dessen Augen mit einem Fahndungsfotobalken unkenntlich gemacht wurden. FLATZ und sein Hund sind mehrmals als "Hitler und sein Führer" zu sehen. Aber auch grenzwertig: "Hitler versteht nicht, warum der Himmel so verhangen ist, wenn die Zwangsarbeiter duschen". Auschwitz 1993". Oder "Hitler besucht die IG Farben. Foto: Zyklon.B".   
Ja, selbst "Hitler auf dem Sterbensbett" und "Hitlers letzter Atemzug" des toten Hundes im Jahr 1998 ist fotografisch dokumentiert und festgehalten.
FLATZ sagt: & amp;amp; amp;amp; amp;amp; amp;amp; quot;Hitler ist immer bei mir, ebenso wie wir den historischen Hitler immer mit uns herumschleppen, weil er Teil unserer Geschichte ist, die - solange sie verdrängt, verklärt oder tabuisiert wird - eben nicht bewältigt ist. Die Dinge zu benennen, befreit vor der Angst, Fehler zu machen."
Anlässlich der Ausstellung erscheint das Buch “Hitler - Ein Hundeleben” in erweiterter und überarbeiteter Auflage bei Edition Cantz. Das Buch ist - von FLATZ signiert - beim Stadthaus erhältlich oder über den Web-Shop bestellbar.
Die Ausstellung der provokanten, auch trivialen Fotos des Hundes namens "Hitler" wird am Freitag, 30. August, um 19 Uhr im Stadthaus Ulm eröffnet. Der Künstler FLATZ ist bei der Vernissage anwesend. Die Ausstellung läuft bis zum 24. November. Der Eintritt ist - wie immer - kostenlos. 



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