Ulm News, 08.03.2011 20:44
105-jährige Maria Cäcilia Gadenne besucht Landrat Geßner
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Beschreibung: Landrat Erich Josef Geßner, Maria Cäcilia Gadenne (105 Jahre alt) und deren Tochter Elke Gadenne.
Fotograf: Jürgen Bigelmayr
Maria Cäcilia Gadenne aus Leibi verblüffte bei ihrem „Behördengang“ durch ihre Rüstigkeit. Mit 100 Jahren besichtigte sie den Kölner Dom, mit 101 schlenderte sie in Berlin durchs Brandenburger Tor, mit 103 machte sie eine Bootsfahrt auf der Seine in Paris. Jetzt, im Alter von 105 Jahren, besuchte Maria Cäcilia Gadenne Landrat Erich Josef Geßner im Neu-Ulmer Landratsamt.
Begleitet von ihrer 67-jährigen Tochter Elke, bei der sie in Leibi wohnt, holte die gebürtige Saarländerin damit die entgangene Begegnung mit dem Landrat nach, der sie voriges Jahr an Silvester, ihrem 105. Geburtstag, nicht hatte besuchen können, weil sie im Krankenhaus gelegen war. Fester Händedruck, schlagfertige Antworten, kein Zittern der Hände beim Trinken aus der Kaffeetasse und Essen des mitgebrachten Erdbeerkuchens, gute Sehkraft auch ohne Brille - Geßner staunte nicht schlecht, wie rüstig seine Besucherin noch ist. Befragt nach dem Geheimnis ihres hohen Alters, sagte sie: „Ich habe viel gearbeitet, das hält gesund.“ Zunächst war Maria Cäcilia (Rufname: Cilly) Gadenne als Fachkraft in einer Apotheke in Neunkirchen, nahe ihrem Geburtsort Landsweiler an der Saar, beschäftigt gewesen. Nach der Macht-übernahme der Nazis musste sie ihre Stelle an einen SS-Mann ab-treten. Im Urlaub im Allgäu stieß sie auf eine Stellenanzeige und fand in einer Apotheke in Kaufbeuren eine neue Anstellung. Dort lernte sie ihren späteren Mann, den Chemiker Dr. Erich Gadenne, kennen, dessen französischer Familienname von seinen hugenottischen Vorfahren herrührt. Am 17. Februar 1941 heirateten die beiden. Als der Krieg vorüber war, betrieben sie gemeinsam ein chemisch-technisches Labor in ihrem Haus in Leibi. Nach dem Tod ihres Mannes 1965 führte Maria Cäcilia Gadenne das kleine Unternehmen bis in die 70er-Jahre hinein fort. Mit dem Landratsamt hatte sie in all den Jahren nur einmal zu tun. „Das war 1954“, erinnert sich die hochbetagte Dame noch genau. „Es ging um die Aufstockung unseres Haus. Die Beamten hatten den Bau einstellen lassen, weil angeblich im Plan nicht alles vorschriftsgemäß war.“ Damals – der Landrat hieß Georg Köhl und hatte sein Büro im Amtsgebäude am Illerkanal – sah Maria Cäcilia Gadenne zum letzten Mal die Kreisbehörde von innen. In der „Kupferburg“ war sie noch nie – bis sie dort nun Landrat Geßner besuchte.




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