Ulm News, 12.03.2019 10:39
Zwei Stahlträger durchgebrochen an Blaubeurer-Tor-Brücke in Ulm
Beschreibung: Zwei Stahlträger der südlichen Übergangskonstruktion der Brücke waren durchgebrochen.
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Fotograf: Thomas Heckmann
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Wie dringend notwendig die Notreparatur an der Blaubeurer-Tor-Brücke in Ulm ist, zeigte sich in der Nacht zum Dienstag, als Bauarbeiter damit begonnen haben, die schadhafte Stelle freizulegen. Zwei Stahlträger der südlichen Übergangskonstruktion der Brücke waren durchgebrochen. Vorübergehend muss eine einzige Übergangskonstruktion die gesamten Längenänderungen ausgleichen. Im Sommer muss dann die defekte Übergangskonstruktion aus dem Jahr 1969 ausgetauscht werden.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
In den kommenden Nächten werden die schadhaften Stellen provisorisch repariert, im Sommer muss dann eine endgültige Reparatur stattfinden. „Lissabon 28 Grad, Ulm null Grad“ So deutlich beschreibt einer der Reparaturspezialisten seine unterschiedlichen Arbeitsbedingungen, denn vergangene Woche hat er in Portugal Reparaturen an einer Brücke durchgeführt und diese Woche arbeitet er in Ulm. Mitte vergangener Woche wurde der Schaden an dem Verbindungsstück zwischen der festen Brückenrampe und der beweglichen Blaubeurer-Tor-Brücke festgestellt. Bei einer regelmäßigen Brückeninspektion befand sich der städtische Bauingenieur Timo Roth unter der Brücke, dabei hörte sich „seine“ Brücke anders an als sonst.
Das charakteristische Geräusch, das Fahrzeuge erzeugen, wenn sie über die Übergangskonstruktion fahren, klang ungewöhnlich. Beim Blick von oben sah er sofort, was passiert war: Beide Metallschienen, die gemeinsam mit drei dicken Gummiprofilen die Dehnfuge der Brücke abdichten, waren durchgebrochen. Die Schienen, die quer zur Fahrtrichtung beweglich eingebaut sind, können sich zumindest theoretisch nach oben in die Fahrbahn heben und damit zur Gefahr für alle Fahrzeuge, die auf die Brücke fahren, werden. Die Stadt ordnete ein Tempolimit auf 30 km/h an und kontrollierte nicht nur einmal täglich den Zustand der Metallschienen.
Gleichzeitig wurde nach einer Spezialfirma gesucht, die notdürftig die Gefahr beseitigen kann. In den Nächten bis zum Freitag wird die Bundesstraße jeweils von 20 Uhr bis sechs Uhr morgens stadtauswärts gesperrt, damit gearbeitet werden kann. Der Verkehr wird in dieser Zeit unterhalb der Brücke durch den Blaubeurer-Tor-Ring umgeleitet. Am Abend kam es dadurch zu leichten Stauungen in Richtung Dornstadt, die sich aber nach 21 Uhr bereits auf wenige Dutzend Fahrzeuge verringert hatten. Mit hydraulischen Stempeln werden die Schienen so weit verschoben, dass die Gummidichtungen entfernt werden können. Dann werden die Schienen in ihren Endstellungen befestigt und die entstehende Lücke wird mit Blechen abgedeckt.
Die normale Längenänderung der Blaubeurer-Tor-Brücke von Dauerfrost mit zweistelligen Minusgraden bis hin zu zwei Wochen über 35 Grad liegt bei rund 30 Zentimetern. Eigentlich werden diese Änderungen von den beiden Übergangskonstruktionen an beiden Brückenenden abgefangen, denn die Brücke liegt beweglich auf den Widerlagern sowie den Pfeilern auf und diese Kombination aus Metallschienen und Gummiwülsten hält die Lücke jederzeit so dicht, dass jedes Fahrzeug komfortabel auf die Brücke und auch wieder von ihr runter kommt.
Vorübergehend muss eine einzige Übergangskonstruktion die gesamten Längenänderungen ausgleichen. Im Sommer muss dann die defekte Übergangskonstruktion aus dem Jahr 1969 ausgetauscht werden. Wie das technisch gelingen kann, ohne die Brücke wochenlang für den Verkehr voll zu sperren, klären die Fachleute der Stadtverwaltung in den kommenden Tagen und werden dann auch diese Arbeiten in Auftrag geben.
Geplant ist dabei, dass die Arbeiten nur nachts und möglichst in den Schulferien stattfinden, damit die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich ausfallen. Noch ist die südliche Übergangskonstruktion in Fahrtrichtung Neu-Ulm intakt, doch um ähnliche Sorgen wie in Fahrtrichtung Dornstadt zu vermeiden, soll auch diese 50 Jahre alte Konstruktion im Sommer ausgetauscht werden. Die nördlichen Übergangskonstruktionen wurden b
ereits vor einigen Jahren fit für die Zukunft gemac ht.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
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