Ulm News, 28.11.2018 15:38
Flüchtlinge als Auszubildende gut integriert
Am Ende ist es eine Erfolgsgeschichte. Der Einsatz des Betriebsverlagerer Harder logistics, Flüchtlinge als Auszubildende einstellen zu dürfen, hat sich gelohnt. Zwei Jahre lang hat sich das Neu-Ulmer Unternehmen konsequent dafür eingesetzt, die vorhandenen bürokratischen Hürden zu überwinden und hat nicht locker gelassen, um die lange Zeit unbesetzt gebliebenen gewerblichen Ausbildungsplätze mit motivierten Flüchtlinge ausfüllen zu dürfen.
Nachdem der Betriebsverlagerer Harder logistics in den vergangenen zwei Jahren trotz erheblichen Engagements an den bürokratischen Hürden gescheitert war, Flüchtlinge als Auszubildende einzustellen, hat das Unternehmen nun eine Lösung gefunden, den Nachwuchs zu fördern und zu integrieren. Für das Ausbildungsjahr 2018 stellte der Neu-Ulmer Mittelständler mit Atigholah Nawabi, Adams Abdullah und Hamid Husseini erstmals drei Geflüchtete ein.
Vier weitere Geflüchtete arbeiten inzwischen auf befristeter Ebene für das Unternehmen. „Die jungen Menschen sind hochmotiviert und haben sich gut in das bestehende Team eingegliedert. Demzufolge freue ich mich, dass alle ihre Probezeit bestanden haben“, meldet Marcello Danieli, geschäftsführender Gesellschafter von Harder logistics.
Im Vorfeld haben die Auszubildenden das Unternehmen während eines dreimonatigen Praktikums kennengelern. In den vergangenen zwei Jahren blieben die fünf gewerblichen Ausbildungsplätze unbesetzt, obwohl sich auch damals geeignete Bewerber unter den Flüchtlingen befanden. Der Grund war die unterschiedliche Handhabung der 3+2-Regelung in den einzelnen Regionen. Dabei hatte die für die Firma HADER logistics zuständige Behörde die Einstellung erschwert. „Um die Asylbewerber in die Ausbildung zu bringen, haben wir nun einen anderen Verwaltungsweg beschritten, der sich als lösungsorientierter erwiesen hat“, berichtet Danieli. „Wir sind uns bewusst, dass unser Beitrag angesichts der 15.000 offenen Lehrstellen in Bayern nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Doch wir sind davon überzeugt, dass solche Geschichten insbesondere klein- und Mittelständler ermutigen können, die Initiative zu ergreifen.“ Für Danieli hat es sich ausgezahlt, dass er nicht aufgegeben hat. Inzwischen ist er Träger des mit 50.000 €uro dotierten „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel 2018“.
„Unsere Auszeichnung seht stellvertretend für viele engagierte Mittelständler, die mit ihrer praxisorientierten Herangehensweise ein wichtiger Motor unserer Wirtschaft sind. Dieser Preis hat unter anderem dazu beigetragen, das mediale Interesse auf dieses aktuelle Zukunftsthema zu lenken und Diskussionen anzustoßen“, lautet Danielis Fazit.
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