Unternehmensnachfolge und Existenzgründung wichtige Themen bei Businessfrühstück der Sparkasse Ulm

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Kommentar

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„Sein Unternehmen in fremde Hände zu legen ist der wohl emotionalste Prozess für einen Inhaber“ – darüber berichtete Harald Gloning, Geschäftsführer der „Zukunftsmacher“. Er zeigte die Brisanz einer aktuellen Entwicklung auf: Es fehlen Nachfolger – auch für gute Unternehmen, deren Inhaber vor der Frage stehen, ihren Betrieb schließen zu müssen. Dabei haben Existenzgründer große Vorteile, wenn sie sich für die Übernahme eines solchen Betriebs entschließen – Nachfolge und Existenzgründung, das passt zusammen, wie Heimo Koch, stellvertretender Vorstand und Direktor der Abteilung Firmenkunden bei der Sparkasse Ulm, deutlich machte. Es gab einige unter den vielen Gästen in der Sparkasse Neue Mitte, die genau hinhörten, als Harald Gloning die Tragweite der Nachfolge- Problematik aufzeigte: „Mehr als 1700 Unternehmen zwischen Ostalb und Bodensee haben derzeit keinen Nachfolger“, berichtete der Geschäftsführer der „Zukunftsmacher“, ein Unternehmen, das sich darauf fokussiert hat, Nachfolger zu finden. Denn muss ein Unternehmen schließen, geht mehr verloren als ein Gewerbesteuer-Zahler: Arbeitsplätze, ein Auftraggeber, Wissen und Erfahrung – „im Durchschnitt können wir die Höhe des Sparkasse Ulm verlorenen Wertes mit rund einer Million Euro beziffern“, sagt Harald Gloning, „pro Unternehmen.“ Es sei also auch eine gesellschaftliche Verantwortung, diese Werte der Volkswirtschaft zu erhalten. Aus seiner täglichen Arbeit wisse er, wie emotional der Prozess ist, ein Unternehmen tatsächlich in neue Hände zu geben, „es kann sich doch keiner leichten Herzens von seinem Kind trennen“, sagt der Zukunftsmacher, der mit Hilfe eines großen Netzwerkes die verschiedenen Schritte einer Nachfolge-Regelung steuert und begleitet. Der entscheidende Schritt ist der erste: „Sie müssen sich sicher sein, dass Sie Ihr Unternehmen abgeben wollen, es tatsächlich verkaufen wollen – dann können wir helfen!“ Zu langes Zögern ist aber riskant: Fehlende Nachfolge-Regelungen machen sich im Rating der Banken bemerkbar, Investitionen werden oft teurer und deshalb verschoben – der Unternehmenswert sinkt. Ein riskantes Spiel, wie Abteilungsdirektor Heimo Koch warnte. Zentraler Faktor für den Verkauf eines Unternehmens sei eben der Wert des Unternehmens, denn daran orientiert sich der Preis. Heimo Koch zeigte verschiedene Wege auf, wie man den Wert ermitteln könne, entscheidend sei jedoch letztlich, eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden – und verwies dabei auf die zahlreichen Fördermöglichkeiten, die man dafür nutzen könne. Als Gründer ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen, ist laut Koch tatsächlich eine gute Alternative, die es wert ist, in Erwägung gezogen zu werden. Denn mit der vorhandenen Substanz und dem frischen Wind des Gründers ist vieles möglich. Die Sparkasse Ulm steht jedenfalls zu ihrer Verantwortung, Unternehmen zu erhalten: „Wenn der Wille da ist“, unterstrich Heimo Koch, „dann finden wir auch einen Weg“.