Ulm News, 12.02.2011 14:00
Baumeister-Knese bewegt und befördert seit 100 Jahren die Menschen in der Region
Das Reiseunternehmen Baumeister-Knese feiert in diesem Jahr sein 100. Bestehen. Der Start war 1911 mit einem zum Bus umgebauten Lastwagen. Heute ist Baumeister-Knese das größte private Busunternehmen in Ulm mit rund 40 Mitarbeitern und 16 Omnibussen.
Das Unternehmen Baumeister-Knese, das im Reiseverkehr unter dem Namen „Die Reisemacher“ auch überregional bekannt ist, befördert heute im Linienverkehr allein auf der Strecke Ulm nach Laupheim 3000 Fahrgäste am Tag. Insgesamt bewegt das Busunternehmen jährlich im Linienverkehr 750 000 Fahrgäste. „Die Reisemacher“ bieten im Jahr rund 120 hochwertige Busreisen an. So viele Fahrten und Fahrgäste waren es vor 100 Jahren nicht. Aber mit dem Linienverkehr mit einem zum Bus umgebauten Lastwagen zwischen den beiden Städten startete Benedikt Baumeister im Jahr 1911 seine kleine Firma, die ihren Sitz in der Gerbergasse in Ulm hatte.
Der „Privat Omnibusverkehr Baumeister & Co“ war außerdem Vertreter von Magirus, Fiat und NSU. Mit dem Omnibus wurden Markt-, Theater- und Hochzeitsfahrten unternommen. Martha, die Tochter des Firmenchefs, hatte ganz offensichtlich auch Benzin im Blut. Sie überführte bereits als 18-Jährige Fahrgestelle von Berlin nach Ulm und war als eine der ersten Frauen in Württemberg stolze Besitzerin eines Motorradführerscheins. Sie heiratete 1925 Hans Knese aus der Pfalz, der dadurch Teilhaber der Firma wurde.
1939 hatte die Firma „Knese“ bereits drei Busse auf der Straße, die „Ulmer Spatz“, „Schneider von Ulm“ und „Ulmer Schachtel“ hießen und auch mit diesen Motiven versehen waren. Im Zweiten Weltkrieg wurden alle Busse für den Fronteinsatz beschlagnahmt und beim verheerenden Bombenangriff auf Ulm am 17. Dezember 1944 die Firmenräume in der Sedelhofgasse zerstört.
Nach dem Krieg wurden wieder Fahrgäste in einem Bus der Marke Daimler Benz mit Anhänger auf der „Knese“-Strecke befördert. Zunächst ging es aber nur bis nach Dellmensingen, weil in Stetten die Grenze der französischen Zone begann. Doch bald erhielt „Baumeister-Knese“, wie die Firma nun hieß, die Genehmigung, bis nach Laupheim zu fahren.
Firmengründer Benedikt Baumeister starb 1951 und sein Enkel Hanswalter versprach ihm den Namen „Baumeister-Knese“ immer beizubehalten
In der Schillerstraße - und expandierte. Denn die Gemeinden entlang der Strecke von Ulm nach Laupheim wurden immer größer und damit auch die Fahrgastzahlen. In der Zeit des Wirtschaftswunders gingen natürlich auch die Ulmer verstärkt auf Reisen.
1977 trat Klaus Knese, der heute mit seiner Frau Angelika in vierter Generation die Geschäfte führt, in das Unternehmen ein. Der Firmensitz wurde in dieser Zeit, nahe der Linie Ulm – Laupheim, in den Ulmer Stadtteil Unterweiler verlegt und das Angebot erweitert. „Wir haben schon seit den 1980er Jahren neben den eigenveranstalteten Reisen in ganz Europa Bade-, Formel I – und Flugreisen sowie Flußkreuzfahrten im Programm“, berichtet Klaus Knese. Seit Ende der 1990er Jahre bietet „Baumeister-Knese“ unter dem Namen „Die Reisemacher“ niveauvolle Busreisen in Europa an. Auch der Linienverkehr steigerte sich enorm.
So wuchs der Fahrzeugpark seit 1978 von vier auf heute 16 Omnibusse. „Mit sechs Reisebussen, davon vier im 5-Sterne-Bereich und 38 Mitarbeitern, ist Baumeister-Knese heute das größte private Busunternehmen in Ulm“, erklärt Angelika Knese stolz, die für die Planung und Durchführung der hochwertigen Urlaubs- und Bildungsreisen zuständig ist.
Im Familienunternehmen Baumeister-Knese ist bereits die fünfte und sechste Gener
ation am Start. Im Betrieb arbeiten die Söhne Michael und Gunther, die Enkel Fabian, Maximilian und Malin fahren noch mit dem Spielzeugbus. Klar ist, dass „Baumeister-Knese“ bald in fünfter Generation die Menschen in der Region bewegt und befördert.
Das wird auch die Nonnen freuen. Denn diese fahren seit 100 Jahren gratis in den Bussen von „Baumeister-Knese“. Diese milde Gabe, seinerzeit von Benedikt Baumeister eingeführt, honorieren die Ordensfrauen mit Süßigkeiten. „An Weihnachten bekommen wir immer viele Brötle von Nonnen geschenkt“, berichtet Klaus Knese lachend.
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