Millionenschaden bei Brand in alter Brauerei in Berg

ofort muss der Dachstuhl in Flammen gestanden haben. Oliver Burgert, der Einsatzleiter der Ehinger Feuerwehr, hat schon auf dem Weg nach Berg die große Rauchwolke gesehen und die Alarmstufe erhöhen lassen. Als er wenige Minuten später in Berg eintrifft, sind zwar noch die Dachziegel auf dem fünfstöckigen Gebäude, aber in den zwei Stockwerken darunter sind Flammen hinter den Fenstern zu sehen. Da akute Einsturzgefahr für den Dachstuhl, zwei Kamine und einen Mobilfunk-Sendemast auf dem Dach bestehen, muss der angrenzende Saal einer Gaststätte geräumt werden. Die Hochzeitsfeier im Saal wurde statt zu einer Freude zu einem Schreck, die DRK-Notfallnachsorge und Notfallseelsorger kümmerten sich im die Festgesellschaft. Währenddessen lief ein Großeinsatz für alle Ehinger Feuerwehren, kameraden aus Blaubeuren und Munderkingen kamen mit Drehleitern und weiteren Löschfahrzeugen. Die Feuerwehr Blaubeuren positionierte ein weiteres Löschfahrzeug in Ehingen, um die leeren Feuerwachen in Ehingen, Munderkingen und Rottenacker ersetzen zu können. Das THW brachte große Beleuchtungsfahrzeuge, um den Einsatz in der Nacht fortsetzen zu können, das DRK Ehingen brachte Verpflegung. Rund 200 ehrenamtliche Helfer kämpften gegen die Flammen und die Folgen. Nach nur einer Stunde konnte gemeldet werden, dass das Feuer unter Kontrolle ist, obwohl ein Innenangriff wegen der Einsturzgefahr gar nicht mehr möglich war. Teilweise stürzten Dachbalken im Gebäudeinneren drei Stockwerke in die Tiefe. Bis zum endgültigen Ablöschen des Brandes vergingen mehrere Stunden, die Nacht über blieben dann Feuerwehrleute vor Ort, um zu verhindern, dass unentdeckte Glutnester ein erneutes feuer auslösen können. Um ausreichend Löschwasser zu haben, wurden Leitungen bis in die rund 800 Meter entfernte Donau gelegt und mit mehreren Pumpen an die Einsatzstelle gebracht. Warum der Brand ausbrach, wird die Polizei zu klären versuchen. Genutzt wurde das 1870 erbaute Gebäude von zwei Jugendgruppen und als Proberäume von Musikbands. Menschen waren nicht im Gebäude. Am Abend schätze die Polizei den entstandenen Sachschaden auf rund eine Million Euro. Auch der Ehingen Bürgermeister Alexander Baumann und der Landrat des Alb-Donau-Kreies, Heiner Scheffold, waren an der Einsatzstelle, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Text/Foto: Thomas Heckmann