Ulm News, 13.07.2018 16:26
Endspurt beim 11. Internationalen Donaufest
Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein, gut gelaunte Künstlerinnen und Künstler, Gäste aus den Donauländern und begeistertes Publikum an den beiden Flussufern bescherten dem 11. Internationalen Donaufest Ulm/Neu-Ulm ein Traum-Eröffnungswochenende. Auch an den darauffolgenden Tagen strömten die Besucherinnen und Besucher auf das große Fest der Begegnung, das noch bis zum 15. Juli an beiden Flussufern Kultur, Kunsthandwerk und Kulinarik aus den Regionen und Ländern entlang der Donau bietet. Mit interessanten Programmpunkten, beispielsweise einem großen Feuerwerk, einem Friedensfrühstück und einer Friedensmesse.
Die beschwingte Stimmung und das rege Treiben erweckten den Eindruck, als hätten alle nur darauf gewartet, dass das Donaufest endlich beginnt. Enorm hohen Zuspruch vom Publikum gab und gibt es für das Kulturprogramm, das an beiden Ufern auf den drei zentralen Bühnen stattfindet. Die Vielfalt, auf der das anspruchsvolle Programm ausgerichtet ist, wurde in diesem Jahr noch stärker ausgebaut. Dieses findet Anklang wie nie zuvor – und das über alle Generationen und gesellschaftlichen Kreise hinweg. Nicht zuletzt dank der gut aufeinander abgestimmten Bands auf den Bühnen, sowohl den zeitlichen Ablauf, als auch die Klangfarben betreffend. Zum Eröffnungswochenende kamen zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft aus den Donauländern angereist, um mit den Menschen aus der Region gemeinsam das Fest der Begegnung und der Vielfalt zu feiern.
In den Arbeitstreffen abseits vom Fest brachten die Partner Dank und Wertschätzung zum Ausdruck, einerseits durch ihre Teilnahme mit zahlreichen ranghohen Vertreterinnen und Vertretern und andererseits für die Rolle von Ulm und Neu-Ulm als Plattform und Netzwerkpartner, unter anderem in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung, Verwaltungsaustausch, europäische Projektarbeit und Kultur entlang der Donau. Bis zum Ende des Donaufests am 15. Juli schließen noch weitere zahlreiche Veranstaltungen nahtlos an.
Zwei musikalische Begegnungsprojekte fanden am Donnerstag, den 12. Juli, ihren Ausklang. Bereits zum vierten Mal kooperierte das Donaufest in diesem Jahr mit der Popbastion. Dabei wurden sechs Bands aus den Donauländern eingeladen, um im Rahmen des „donau.pop.camp“ parallel zum Donaufests zu proben, von erfahrenen Coaches Tipps zu bekommen, untereinander Kontakte zu knüpfen und vor allem gemeinsam Musik zu machen.
Was dabei herauskam, präsentierten die Musikerinnen und Musiker der Bands Bears And Hunters, DLRM, Fine it’s Pink, Hannah & Falco, Lilla und Kosmo ab 18 Uhr auf der Bühne Neu-Ulm. „Ich bin sehr berührt und hatte Gänsehaut“, sagte Rainer Markus Walter, künstlerischer Leiter für den Donausalon und die Weindorfbühne, am Dienstag, dem ersten Abend seines musikalischen Begegnungsformats IDF-Factory, das beim Donaufest 2014 seine Premiere hatte. Mit Little Big Sea aus Wien und Meszecsinka, einer ungarisch-bulgarischen Formation, verschmolzen zwei augenscheinlich unterschiedliche Bands zu einem – so Walter – „magischen Zusammenspiel“, welches sich sowohl auch aus der gemeinsamen, intensiven Probephase, sowie der besonderen Harmonie zwischen den beiden Frauenstimmen ergab.
Am Donnerstag, 12. Juli, folgte nun der zweite Teil der Reihe: Die Ulmer Hiphop-Crew Lemmiwings war zu Gast in Belgrad bei Marcelo, der serbischen Rap-Instanz schlechthin. Auf der Bühne im Donausalon präsentierten die Musiker nun das Ergebnis gemeinsamer Probetage und des musikalischen Austauschs, sowie das sich daraus ergebende Zusammenwirken ihrer Musikstile.
„Musik hat Kraft, Musik bewegt die Menschen emotional. Jede Kunst, ob Literatur oder Malerei, kann Menschen durch ihre spirituellen Qualitäten erreichen, aber Musik wirkt am unmittelbarsten. Und im Fall von „The Armed Man“ geht es auch um die Texte, um eine Friedensbotschaft. Manche Zuhörer weinen, das ist eine unglaubliche Erfahrung, die mich dankbar macht. Aber ich weiß: Das Stück bewegt die Menschen in diesem Moment, und wenn dieser Augenblick vorbei ist, wird die Welt nicht einfach besser. Es ist schon so viel großartige spirituelle Musik von viel besseren Komponisten geschrieben worden, und trotzdem ist die Welt voller Konflikt und Krieg.“ So der walisische Komponist Sir Karl Jenkins ü ;ber den Einfluss von Musik und sein Werk „The Armed Man – A Mass For Peace.“ Die Friedensmesse, die Jenkins im Jahr 2000 unter dem Eindruck des Kosovo-Kriegs komponierte, wird am Samstag, den 14. Juli, um 20 Uhr in der Ulmer Pauluskirche in Kooperation mit den 29. Schulchortagen Baden-Württemberg von vier Schulchören aus vier Donauländern und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm aufgeführt.
Dabei ist das Thema des Stücks nach wie vor aktuell und bildet damit auch ein Sinnbild für das Internationale Donaufest, wird doch trotz der Widrigkeiten, denen Europa derzeit begegnet, Raum für ein Zusammentreffen, für ein Miteinander geschaffen und an die Kraft des Friedens erinnert. Eine Verbindung – nicht nur zwischen den Donaukulturen, sondern in diesem Fall auch ganz direkt zwischen Ulm und Neu-Ulm – schaffen die Danube Networkers am Sonntag, 15. Juli, mit ihrem Brückenfrühstück, das zum zweiten Mal beim Donaufest alle Menschen dazu einlädt, „Gespräche über unseren Alltag, unsere Kulturen, unsere Interessen und Erfahrungen zu führen. Diese Aktion auf der verbindenden Brücke soll verdeutlichen, dass wir unsere Nachbarn entlang der Donau näher kennenlernen wollen, dass wir miteinander leben wollen als Vielfalt in der Einheit eines friedlichen und solidarischen Europas.“
Das Frühstück beginnt um 10:30 Uhr mit einem Friedensgebet.
Zum Abschlusswochenende gibt es nochmals ein vielfältiges Programm auf allen drei zentralen Bühnen: Ein letztes Mal in diesem Jahr geht es von der Donau aus in musikalische Weltgewässer, von der Rockband aus Rumänien oder Tango aus der Ukraine, hin zu Schwalkan-Brass aus dem Schwabenland und nicht zuletzt zum allseits beliebten Balkan-Crossover. Zum Sonntagnachmittag dann slawisch-bayrische Sinnlichkeit und Gipsy Jazz. Parallel zu den musikalischen Veranstaltungen bietet das Donaufest-Programm – zusätzlich zum am Sonntag stattfindenden Familientag –darüber hinaus Kunsthandwerkerworkshops, Kinderprogramme, Donaufahrten und vieles mehr. „Der Donau-Spirit wird hier gelebt“, sagt Sebastian Rihm, Direktor des Donaubüros und Festivalleiter. Er bedankt sich bereits jetzt bei seinem Team für den großartigen Einsatz mit viel Herzblut und Leidenschaft. __________________________________________________________________
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