Ulm News, 05.07.2018 08:00
Unverändert hohe Resonanz - Präventionsprojekt „Kein Täter werden“ seit vier Jahren in Ulm
Der Ulmer Standort des deutschlandweiten Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ feiert vierjähriges Bestehen. Seit dem 2. Juli 2014 können an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Menschen mit pädophilen und hebephilen Neigungen, die keine Übergriffe begehen wollen, therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen: Anonym, unter Schweigepflicht und kostenfrei.
Ein multidisziplinäres Team aus spezialisierten Psycholog*innen und Ärzt*innen mit besonderer Fachkenntnis unterstützt Betroffene dabei, mit der Präferenz umzugehen. Ziel ist es, sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen bereits im Vorfeld zu verhindern. Entwickelt wurde das Projekt von der Berliner Charité. Seit Anfang 2018 wird das Ulmer Therapieangebot von den Krankenkassen finanziert. Das Angebot wird in Ulm unverändert gut angenommen: Seit Projektstart im Juli 2014 kam es bereits zu 790 Kontaktaufnahmen via E-Mail oder Telefon. Seit Januar 2015 können betroffene Menschen in einer Therapiegruppe an sich und im Umgang mit der Präferenz arbeiten. Auch die weiterführende so genannte Nachsorgegruppe erfreut sich großem Interesse. Sie richtet sich an Patienten, die die Intensiv-Therapie erfolgreich abgeschlossen haben und weiterhin niederschwellig unterstützt und begleitet werden möchten. „Ein besonderer Meilenstein ist zuletzt gelungen, als wir die Zusage erhielten, im Rahmen eines Modellprojekts ab Januar 2018 vorläufig für fünf Jahre über die Krankenkassen finanziert zu werden. Trotzdem bleibt die ärztliche Schweigepflicht und sogar die Möglichkeit, anonym teilzunehmen, bestehen“, so Elisabeth Quendler, Psychologische Psychotherapeutin und Sexualtherapeutin an der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Koordinatorin des Projektstandorts. Für das Gelingen des Projekts „Kein Täter werden“ sind sowohl die Schweigepflicht als auch die Anonymität ganz besonders wichtig. So wird die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme gesenkt und mehr Betroffene nehmen das Hilfsangebot an. Nicht nur die Betroffenen selbst leiden unter ihrer sexuellen Neigung. Meist haben auch die Angehörigen große Schwierigkeiten, mit der Situation umzugehen. Daher wurde das Angebot im November 2015 um eine Angehörigengruppe erweitert. Die Angehörigengruppe bietet Interessierten eine Plattform zur Informationsgewinnung und Austausch mit anderen Angehörigen sowie Hilfe im Umgang mit den Betroffenen.
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