Ulm News, 13.04.2018 18:18
Evakuierung der Innenstadt und Entschärfung der Fliegerbombe in Neu-Ulm verlaufen ohne Probleme
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Beschreibung: Die Fliegerbombe in Neu-Ulm war innerhalb kurzer Zeit entschärft.
Fotograf: Stadt Neu-Ulm
Am Freitag wurde in Neu-Ulm nach den Entschärfungen am 2. und 18. März eine weitere, dritte Fliegerbombe entschärft. Diese Entschärfung war in einen umfangreichen Einsatz der Stadt Neu-Ulm, der Feuerwehr Neu-Ulm, des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei eingebettet, welcher insbesondere Verkehrs-, Evakuierungs- und Räumungsmaßnahmen umfasste. Rund 12 000 Menschen müssten am Freitagmorgen deswegen ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Fotos: Thomas Heckmann
Auch diese rund 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe wurde am vergangenen Dienstag auf der Baustelle Südstadtbogen bei Grabungsarbeiten aufgefunden. Durch den zuständigen Sprengmeister Roger Flakowski wurde ein ellipsenförmiger Gefahrenbereich, in dessen Zentrum der Fundort der Bombe liegt, festgelegt. In diesem Bereich wohnen nach abschließender Erhebung rund 10 400 Bürger.
Darüber hinaus befanden sich zahlreiche Gewerbeobjekte wie etwa Teile der Glacis-Galerie in diesem Bereich. Die Donauklinik und das Donaucenter waren nicht direkt von Räumungs- und Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Vom Bayerischen Roten Kreuz wurden insgesamt 96 Personen betreut, wobei sich rund 60 Personen in der Turnhalle der Weststadtschule aufgehalten haben und 36 Personen in der Ratiopharm Arena. Die Evakuierung wurde gegen 8.20 Uhr begonnen und gegen 13.20 Uhr abgeschlossen.
Der Sprengmeister begann kurze Zeit später mit der Entschärfung und konnte diese um 14.05 Uhr erfolgreich abschließen. Gegen 14.20 Uhr wurden auch die Absperrungen aufgehoben werden und die Bewohner und Bürger kehrten in den Evakuierungsbereich zurück. Insgesamt wollten 57 Personen ihre Wohnung nicht verlassen. Sie wurden auf die bestehenden Risiken hingewiesen. Auch Verhaltensratschläge wurden erteilt. Während der laufenden Evakuierung wurde ein Einbruchalarm in einen Elektronikmarkt gemeldet. Dieser stellte sich als technischer Defekt heraus.
An der äußeren Absperrung des Gefahrenbereichs waren zwei Männer im Alter von 34 bzw. 35 Jahren so uneinsichtig, dass diese, bis zur Aufhebung der Sperren nach der Entschärfung, in Gewahrsam genommen werden mussten. Beide Personen wohnten nicht im Gefahrenbereich. Bei der Überprüfung der Personalien des 35-Jährigen stellte sich heraus, dass er per Haftbefehl gesucht wurde. Durch Zahlung von 450 Euro konnte der Mann den Haftbefehl abwenden und wurde, wie auch der 34-Jährige nach der Entschärfung des Blindgängers entlassen.
Eine 65-Jährige wollte ebenfalls den abgesperrten Bereich betreten. Als sie von den Polizeikräften angehalten wurde, fing sie an, mit einem Regenschirm auf diese einzuschlagen. Sie musste zur Polizeiinspektion Neu-Ulm gebracht werden. Keine der Personen wurde verletzt. Die Frau wird nach Beendigung aller polizeilichen Maßnahmen entlassen und wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Bis auf diese Ausnahmen begegnete die Bevölkerung den Maßnahmen dankenswerter Weise mit viel Verständnis und Geduld.
Das Bürgertelefon wurde auch dieses Mal gut angenommen. Es gingen rund 350 Anrufe ein. Während der Evakuierungsphase wurden mehrere Sondierungsgrabungen durchgeführt, die negativ verliefen. Bei diesen wurden unter anderem mehrere Teile von Eisenbahnschwellen aufgefunden. Weitere Blindgänger wurden am Freitag nicht aufgefunden. Insgesamt waren rund 640 Einsatzkräfte, davon viele Ehrenamtliche, beteiligt.



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