Ulm News, 01.12.2017 17:50
Gesundheitstag des Landratsamt Neu-Ulm: Der moderne Mensch braucht Ausgleich und Entspannung
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Beschreibung: Sie freuen sich über die erfolgreiche Premiere des Gesundheitstages für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes Neu-Ulm (von links): Dr. Wolfgang Pflederer (Ärztlicher Direktor der iTCM-Klinik Illertal), Sigrid Losert (Gesch&
Fotograf: Jürgen Bigelmayr/Landratsamt Neu-Ulm
Leistungs- und Zeitdruck, Reizüberflutung, sitzende Lebensweise, hohe Glückserwartungen – unsere moderne Art zu leben, zu lieben und zu arbeiten macht uns krank, wenn wir uns keinen Ausgleich schaffen.
„Wir sind in einer kritischen Phase“, sagte Hermann Leinfelder, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Illertissen, beim ersten Gesundheitstag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes Neu- Ulm, den die iTCM-Klinik Illertal inhaltlich gestaltete. Deren Ärztlicher Direktor Dr. Wolfgang Pflederer zeigte ungeschminkt die Risiken eines Lebens in der „dauernden Aktivierungsphase“ auf. Herz-/Kreislauferkrankungen, Krebs oder psychische Störungen wie vor allem Depressionen drohten den Betroffenen, wenn sie nicht gegensteuerten. Das heißt vor allem, den eigenen Lebensstil nachhaltig zum Positiven zu verändern: regelmäßig Sport treiben, sich gesund ernähren, mit dem Rauchen aufhören, Alkohol nur in Maßen und nicht in Massen trinken, der Seele täglich Streicheleinheiten gönnen, Sozialkontakte knüpfen und pflegen. Prof. Dr. Ralf Eisele, Chefarzt an der Stiftungsklinik Weißenhorn, gab den Tipp: „Sport treiben, aber nicht übertreiben.“ Vor allem Ausdauersportarten seien geeignet, die persönliche Lebensqualität zu verbessern. Es gehe darum, den Seite 2 Kreislauf regelmäßig aus der Komfortzone zu holen. Gerade kranke Menschen profitierten besonders, wenn sie sportlich aktiv seien. Sport könne gesund machen, so Eisele. Antonie Egger, Ernährungsberaterin nach der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), zitierte den altgriechischen Urvater aller Ärztinnen und Ärzte, Hippokrates: „Lass die Nahrung deine Medizin und die Medizin deine Nahrung sein.“ Dr. Wolfgang Pflederer empfahl: „Suchen Sie sich jeden Tag eine stille Ecke, wo Sie innerlich zur Ruhe kommen.“ Hier und da mal eine oder zwei Wochen Urlaub verpufften, man müsse „im Hier und Jetzt laufend und überall etwas tun“. Eine Methode, sich zu entspannen und den chronischen Stress zu verarbeiten, ist Qigong. Beate Hüfner vom „Zentrum Ruhe und Bewegung“ in Illertissen übte mit den Beamten und Angestellten des Landratsamts zwischen den einzelnen Themenblöcken einige praktische Techniken. Den persönlichen Lebensstil zu verbessern könne Krankheiten sowohl vorbeugen als auch heilen, stellte Dr. Pflederer heraus. Wer dagegen rauche, spiele mit seinem Leben „russisches Roulette“. Hohes Übergewicht und Fettleibigkeit seien ein „Dauer-Negativ- Stress“ für den Körper und die Psyche. Prävention, also Vorbeugung, hält Dr. Pflederer für enorm wichtig. Dennoch würden in Deutschland jährlich 173 Milliarden Euro fürs Kurieren, Therapieren und Operieren ausgegeben, aber nur klägliche 4,5 Milliarden für die Prävention. Nach gut drei interessanten und aufrüttelnden Stunden beendete der Internist und Kardiologe Pflederer den sehr gut angenommenen Gesundheitstag mit einem ultimativen Ratschlag: „Stellen Sie sich die Frage: Was ist der Sinn meines Lebens?“



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