Ulm News, 01.12.2017 10:19
Nächtliche Bauarbeiten auf dem Berliner Ring

Wasserdampfschwaden ziehen durch die Nacht, Lichter bewegen sich schemenhaft in diesem Nebel, Metall knirscht und der Boden wird dumpf erschüttert. Alle diese Zutaten für einen Horrorfilm haben eine ganz einfache Ursache, denn die Stadt Ulm tauscht den Fahrbahnbelag am Berliner Ring aus. In den Nächten von Mittwoch bis Samstag haben Bauarbeiter ein großes Stück Arbeit erledigt.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Auf einer Länge von 860 Meter zwischen der Kreuzung an der Sporthalle Ulmer Norden und der Zufahrt zum Bundeswehrkrankenhaus musste in der ersten Nacht der verschlissene Fahrbahnbelag abgefräst werden, in der zweiten Nacht kam dann eine acht Zentimeter starke Binderschicht auf die Straße und in der Nacht zum Samstag dann die abschließende vier Zentimeter starke Deckschicht. Bei Temperatur ganz knapp über null Grad liegt überall eine leichte Schneeschicht, aber solange der Boden nicht gefroren ist, kann gearbeitet werden. Die blanke Zahlen lassen erahnen, was die Arbeiter leisten müssen.
Auf 8.600 Quadratmetern wird gearbeitet, über 30 Lkw haben den abgefrästen Fahrbahnbelag zur Aufbereitung gefahren. Drei "Fertiger" verteilen dann den neuen Asphalt mit einer Arbeitsbreite von bis zu zehn Metern. Um die 1.300 Tonnen Fahrbahnbelag heranzuschaffen und die Fertiger kontinuierlich mit Material zu versorgen sind 22 Lastwagen im Pendelverkehr zwischen Baustelle und Asphaltmischwerk unterwegs.
Die Spezial-Lastwagen haben einen isolierten Aufbau, damit der Asphalt heiß genug ankommt. Gerhard Fraidel, Abteilungsleiter Verkehrsinfrastruktur bei der Stadt Ulm, zieht immer wieder ein Infrarotthermometer aus der Jackentasche und misst, mit welcher Temperatur das Material aus dem Lkw rutscht. Die 165 Grad stellen ihn zufrieden und auch das eine Grad der abgefrästen Straße beruhigen ihn, denn die entsprechen der Wettervorhersage. Trotzdem gab es einige Minuten Verzögerung beim Arbeitsbeginn am Donnerstagabend, denn die schweren Lastwagen hatten Probleme auf dem Weg zur Baustelle. Der Berliner Ring war durch den leichten Schneefall stellenweise so rutschig, dass die Lastwagen hängenblieben. Eilig musste ein Streuwagen herbei telefoniert werden, um mit einer Extraportion Feuchtsalz die Straße befahrbar zu machen.
Während der nächtlichen Sperrung von acht Uhr abends bis sechs Uhr morgens kommt es zu fast keinen Staus, nur für die Arbeiter ist alles schwieriger, denn trotz aufgestellter Scheinwerfer sind die Sichtverhältnisse alles andere als ideal. auch in den kommenden Monaten wird die Tangente der Stadt und den Bauarbeitern genug Arbeit machen, zwischen Kuhberg und Donautal muss dringend ein zwei Kilometer langer Abschnitt saniert werden und auch die Brücke über die Harthauser Straße benötigt eine neue Dichtung an den Auflagestellen. Um den Verkehr so wenig wie möglich zu stören, werden auch diese Arbeiten je nach Wetterlage spontan gestartet und in Nachtarbeit durchgeführt.
Text/Foto: Thomas Heckmann







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