Ulm News, 08.08.2017 14:45
100. Geburtstag von Inge Aicher-Scholl - Stadt Ulm und das HfG-Archiv erinnern an die vh-Gründerin


Beschreibung: Der Geburtstag von Inge Aicher-Scholl jährt sich am 11. August zum 100. Mal
Fotograf: Fotografie HfG-Archiv / Museum Ulm/1950er Jahre

Am 11. August 2017 jährt sich der Geburtstag von Inge Aicher-Scholl zum 100. Mal. 1917 in Ingersheim bei Crailsheim als ältestes von fünf Kindern zur Welt gekommen, zog die Familie im Jahre 1932 nach Ulm. Inge Aicher-Scholl ist die Schwester der hingerichteten NS-Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl. Inge Aicher-Scholl ist auch die Gründerin der Ulmer Volkshochschule.
Schon im August 1945, wenige Monate nach Kriegsende, begann Otl Aicher, der selber auch der „Weißen Rose“, in der Inges Geschwister Hans und Sophie engagiert waren, nahegestanden hatte, im kriegszerstörten Ulm Vorträge zu organisieren, die auf breite Resonanz stießen. Als ihm die Amerikaner die Leitung der zu gründenden Volkshochschule anboten, lehnte er ab und schlug stattdessen Inge Scholl, mit der er damals noch nicht verheiratet war, vor.
Unter ihrer Leitung eröffnete die „vh ulm“ am 24. April 1946. Sie entwickelte sich zu einer der größten und lebendigsten Einrichtungen ihrer Art. 1974 gab Inge Aicher-Scholl die Leitung der vh ulm ab.
Gemeinsam mit Otl Aicher und weiteren Mitstreitern, darunter Max Bill, setzte sich Inge Aicher-Scholl ab den späten 1940er Jahren für die Gründung einer Hochschule in Ulm ein. 1953 öffnete die Hochschule für Gestaltung ihre Tore. Bis 1959 leitete Inge Aicher-Scholl als Vorstand die Geschwister-Scholl-Stiftung, die Trägerin der HfG Ulm. In der Zeit ihres Bestehens schrieb die HfG Ulm mit Entwürfen für die Firma Braun oder die Deutsche Lufthansa Designgeschichte.
Zum 100. Geburtstag
Aus Anlass des 100. Geburtstages veranstaltet das HfG-Archiv im Rahmen der Kulturnacht Ulm / Neu-Ulm am 16. September 2017 eine Lesung mit Briefen aus den Gründungsjahren der HfG Ulm. Die Dokumente zeichnen das Bild einer Frau nach, die mit nie nachlassender Kraft und unermüdlichem Einsatz für eine Sache kämpft, von deren Wichtigkeit und Bedeutung sie restlos überzeugt war.
Viele Jahre ihres Lebens widmete sich Inge Aicher-Scholl auch der Erinnerung an ihre 1943 hingerichteten Geschwister Hans und Sophie Scholl, die der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ angehörten. 1952 brachte sie erstmals das gleichnamige Buch heraus, das die Geschichte der Widerstandsgruppe und ihrer Mitglieder erzählt. Es erfährt zahlreiche Neuauflagen und Übersetzungen.
Die Familie Aicher war bereits 1972 ins Allgäu gezogen, wo Inge Aicher Scholl am 4. September 1998 in Rotis, Allgäu, verstarb. Ihren schriftlichen Nachlass verwahrt das Institut für Zeitgeschichte München.







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