Ulm News, 08.06.2017 12:55
Ian Anderson's Jethro Tull begeistert 1100 Fans im Ulmer Zelt
Ian Anderson, Sänger und Flötist der Band "Jethro Tull" gastierte am Mittwoch mit seiner Tourband im ausverkauften Ulmer Zelt. "Jethro Tull" wurde vor 50 Jahren gegründet und der auf Bühne nach wie vor agile Bandleader, Komponist und Multiinstrumentalist Anderson ist fast 70 Jahre alt - und spielt die Querflöte nach wie vor auf einem Bein stehend. Der legendäre Tull-Song "Too old to Rock'n Roll, too young to die" fehlte konsequenterweise im Konzertprogramm in Ulm. Fotos von Daniel M. Grafberger vom Konzert gibt es hier.
Ian Anderson nimmt nach wie vor Alben auf, nur interessieren sich dafür kaum mehr Musikfans. Auch live wollen die Fans nur die alten, legendären Jethro Tull-Titel. So spielte Anderson im Ulmer Zelt Songs aus der Zeit zwischen Ende 1960 und 1980.
Mit der musikalischen Zeitreise begannen Ian Anderson und seine Band mit dem Song"Living in the Past" aus dem Jahr 1969. Nach "Heavy Horses" folgte schon als vierter Song das vertrackte, verwobene Werk "Thick as a Brick", mit dem sich Ian Anderson als Komponist und als Instrumentalist in den 70er Jahren verewigte. Nach "Songs from the Wood" gönnten sich die Musiker und ihrem Publikum eine kurze Pause.
Im zweiten Teil bekamen die Musiker von Ian Anderson ausgiebig Gelegenheit, sich und ihr Können vorzustellen, beispielsweise der fingerflinke deutsche Gitarrist Florian Opahle mit der virtuosen "Toccata" von Johann Sebastia Bach.
Deutlich wurde gerade im zweiten Teil auch das breite musikalische Spektrum. Jethro Tull war oder ist nicht nur eine Progressive Rockband, sondern bedient sich ebenso der Stilelemente von Folk, Mittelalterrock, Klassik oder des guten alten Jazzrock. Der knapp 70-jährige Bandleader fegte auf der Bühne herum, spielte sehr stark die Querflöte, deren Ton den Jethro Tull-Sound so charakteristisch prägt. Und er sang auch.
Der früher schon etwa gewöhnungsbedürftige Gesang war im Zelt nun noch etwas gewöhnungsbedürftiger, weil Andersons Stimme nicht mehr so rund und voluminös ist. Außerdem, ein Alptraum für jeden Tontechniker, pflegt Anderson nach wie vor seine Marotte, den Kopf permanent noch während des Singens vom Mikro zu wenden. Der Gesang wird noch dünner, je unsauberer ins Mikro gesungen wird.
Das störte jedoch nicht so sehr, weil die Band zackig aufs Gaspedal trat und zum Ende hin mit dem zeitlosen Meisterwerk "Aqualung" und - nach einem langen jazzrockigen Intro - dem Evergreen "Locomotive Breath" die von den 1100 Fans laut umjubelten Schlusspunkte setzte.
Fazit: Wer - wie mit 20 - auch noch mit 70 Jahren die Querflöte auf einem Bein stehend spielt, hat nicht viel falsch gemacht.










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