Ulm News, 03.04.2017 14:35
Sana Wissenschaftspreis 2017 geht an Ulmer Neurologen


Beschreibung: Dr. med. David Brenner, Arzt an der Neurologischen Universitätsklinik am RKU in Ulm, erhält für seine grundlagenwissenschaftliche Forschung zu der Parkinson-Krankheit den diesjährigen Wissenschaftspreis der Sana Kliniken AG.
Fotograf: Uniklinik Ulm

Auszeichnung für Dr. med. David Brenner: Der Arzt an der Neurologischen Universitätsklinik am RKU erhält für seine grundlagenwissenschaftliche Forschung zu der Parkinson-Krankheit den diesjährigen Wissenschaftspreis der Sana Kliniken AG. Der Preis ist mit 7000 Euro dotiert. Dr. Brenner bekam den Preis für seine grundlagenwissenschaftliche Arbeit über die pathophysiologische Bedeutung von aus dem Blut ins Gehirn einwandernde Monozyten bei an Parkinson erkrankten Mäusen.
Der Preis wurde im Rahmen des jährlichen Strategieforums der Sana Kliniken AG in München verliehen und wird jährlich für herausragende Forschungsergebnisse auf den Gebieten klinische Forschung, Versorgungs-, oder Grundlagenforschung vergeben. Nach Studium in Heidelberg und Promotion am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) ist Dr. Brenner seit 2014 als Assistenzarzt in der neurologischen Abteilung der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm tätig. U.a. ist er Mitarbeiter der ALS-Ambulanz und widmet sich wissenschaftlich der Erforschung der Parkinson-Krankheit und der amyotrophen Lateralskerose (ALS).
Die ausgezeichnete grundlagenwissenschaftliche Studie entstand unter der Leitung von Prof. Dr. Ana Martin-Villalba (DKFZ Heidelberg) und Prof. Dr. Jochen Weishaupt (RKU Ulm). Hierbei konnten Dr. Brenner zusammen mit weiteren Kollegen erstmals zeigen, dass aus dem Blut ins Gehirn eingewanderte Monozyten über das CD95- System zum Nervenzellsterben im Parkinson-Mausmodell beitragen.
Durch Hemmung der Monozyten-Einwanderung mittels eines klinisch anwendbaren Wirkstoffs (APG112, Apogenix®), der das CD95-System blockiert, konnten die Neurodegeneration erfolgreich gemildert werden. Diese Ergebnisse mündeten in mehrere klinische Folgestudien in Parkinson- und ALS-Patienten, die ebenfalls in Ulm durchgeführt wurden und eine pathophysiologische Rolle der Monozyten bei 2 beiden neurodegenerativen Erkrankungen bestätigten. Die entzündungsfördernde Monozyten-Population könnte sich somit künftig als relevanter diagnostischer und therapeutischer Ansatzpunkt bei ALS und Parkinson erweisen. Bei der Parkinson-Krankheit handelt es nach der Alzheimer-Krankheit um die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland sind 100-200 von 100.000 Menschen von der Erkrankung betroffen, jährlich erkranken 8-18 pro 100.000 Menschen neu daran. Es handelt es sich um eine Erkrankung des höheren Lebensalters, die Patienten sind meist über 60 Jahre alt bei Beginn. Bei der Parkinson-Krankheit kommt es zu einem fortwährenden Verlust der Dopamin- produzierenden Nervenzellen in der Substantia Nigra und weiteren Hirnarealen. Klinisch äußert sich die Erkrankung u.a. durch Ruhetremor, Steifigkeit, einer Verlangsamung der Willkürmotorik und Haltungsinstabilität. Die Therapie besteht im pharmakologischen Ersatz des fehlenden Dopamins. Da keine Klarheit über die Ursache der Erkrankung besteht, ist bislang keine ursächliche Therapie verfügbar. Mit Dr. Brenner erhält zum wiederholten Mal ein Mitarbeiter der Neurologischen Universitätsklinik am RKU den Wissenschaftspreis der Sana Kliniken AG. Sana fördert auch wissenschaftliche Poster, Vorträge, Publikationen, Promotionen und Habilitationen.








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