Ulm News, 20.03.2017 16:25
AOK-Gesundheitsbericht: Beschäftigte in Ulm weniger krank als im Alb-Donau-Kreis - Landwirte mit den wenigsten Fehltagen
Die AOK-Mitglieder im Alb-Donau-Kreis (ADK) waren 2016 seltener krank als im Vorjahr: 5,0 Prozent der Gesamtarbeitszeit betrug der Krankenstand (2015: 5,2 Prozent). Ulm lag 2016 wie schon 2015 bei 4,9 Prozent. Nur bei psychischen Erkrankungen übertreffen die Beschäftigten der Ulmer Betriebe die im Kreis deutlich. Eine detaillierte Arbeitsunfähigkeits-Statistik ihrer 68.000 Mitglieder, die in Ulm und Alb-Donau-Kreis arbeiten, veröffentlicht die AOK Ulm-Biberach in ihrem aktuellen Gesundheitsbericht.
Dem Südwesten geht es gesundheitlich gut: Bundesweit zählt die AOK einen Krankenstand von 5,3 Prozent. Der Alb-Donau-Kreis liegt lediglich bei 5,0 Prozent und damit gleichauf mit dem baden-württembergischen Landesschnitt. Ulm positioniert sich mit 4,9 Prozent sogar noch leicht darunter. In den Betrieben des ADK war jeder Arbeitnehmer 18,4 Tage lang krankgeschrieben (minus 2,9 Prozent), in Ulm waren es 17,9 Tage (minus 0,5 Prozent). Pro Krankmeldung blieben die Arbeitnehmer im Kreis 10,9 Kalendertage zu Hause, in Ulm 10,2 Tage.
Erkrankungen der Atemwege, also vor allem Erkältungen, waren mit etwa einem Viertel aller Krankmeldungen der häufigste Grund, weshalb die Beschäftigten nicht arbeiten konnten (ADK: 23,6 Prozent, Ulm: 24,6 Prozent). Da Erkältungskrankheiten schnell abklingen, machen sie aber nur rund 13 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage aus.
Die meisten Menschen in der Region waren entsprechend im Februar krank, also mitten in der Erkältungszeit. Am längsten dem Arbeitsplatz fernbleiben mussten die AOK-Mitglieder erneut wegen Erkrankungen von Muskulatur und Skelett. Darunter fallen häufig Rückenschmerzen. Im Alb-Donau-Kreis machten sie fast jeden vierten Krankheitstag aus, in Ulm immerhin noch gut jeden fünften.
„Vor allem Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen und sich kaum bewegen, leiden unter Rückenproblemen. Wir empfehlen Unternehmen, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen und rechtzeitig eine professionelle Betriebliche Gesundheitsförderung zu etablieren“, sagt Manuel Kirsch, Koordinator Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der AOK Ulm-Biberach. „Wir haben lokale Vergleichszahlen aus diversen Branchen und können Unternehmen helfen, ihre individuellen Schwachstellen zu identifizieren. So können Betriebe präventiv die idealen Maßnahmen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen“, erklärt der BGM-Experte.
Präventives Eingreifen spielt auch bei psychischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Die Zahl der Fehltage mit psychischen Ursachen nahm sowohl in Ulm als auch im Kreis zu. In Ulm bleibt das Niveau deutlich höher als im Alb-Donau-Kreis: 11,9 Prozent aller Fehltage haben psychische Ursachen (2015: 11,8 Prozent).
Der Kreis liegt mit 8,4 Prozent weit darunter. Aber: Psychisch bedingte Fehltage machten 2015 noch lediglich 7,6 Prozent aus. „Menschen mit depressiven Störungen fallen häufig sehr lange aus. Umso wichtiger ist es, die Menschen und auch die Unternehmen für das Thema psychische Gesundheit zu sensibilisieren“, warnt Kirsch. „Auch für die Psyche gibt es Präventionsmöglichkeiten. Man kann seine psychische Widerstandsfähigkeit genauso trainieren wie seine Muskeln! Die AOK hat mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit beispielsweise das Programm ‚Lebe Balance‘ entwickelt, das wir für Unternehmen angepasst haben“, erläutert der BGM-Spezialist.
Am seltensten waren die Land- und Forstwirte im Alb-Donau-Kreis krank: Sie fehlten nur 2,4 Prozent ihrer Arbeitszeit. In Ulm war der Krankenstand im Wirtschaftszweig Erziehung und Unterricht mit 3,6 Prozent am niedrigsten. Den höchsten wiederum verzeichnete die Branche Energie/Wasser/Entsorgung mit 6,0 Prozent im Alb-Donau-Kreis und sogar 6,4 Prozent in Ulm. Der Anteil der Langzeit-Arbeitsunfähigkeiten von mehr als sechs Wochen machte in Ulm 3,3 Prozent der eingereichten Krankmeldungen aus. Die Dauer einer Erkrankung verlängerte sich 2016 deutlich: 36,8 Prozent aller Fehltage gegenüber 2015 mit 33,3 Prozent. Im Kreis verursachten die 3,6 Prozent La
ngzeiterkrankungen 38,1 Prozent der Fehltage.







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