Ulm News, 04.01.2017 16:42
Chapeau Cheppo! - Tiergarten Ulm trauert um sanften Bären-Riesen


Beschreibung: "Essen ist fertig" - Braunbär Cheppo im Außengehege des Tiergartens
Fotograf: Tiergarten Ulm

Das Tiergartenjahr 2017 hat leider sehr traurig begonnen: Am vergangenen Montag musste Abschied genommen werden von einem der beiden Braunbären des Zoos. Der beliebte Bärenmann "Cheppo" ist tot. Er wurde fast 28 Jahre alt.
"Cheppo" wurde aufgrund einer Tumorerkrankung, die ihn zunehmend beeinträchtigte, am vergangenen Montag in Narkose gelegt. Beide Betreuungstierärzte und natürlich seine Tierpfleger waren anwesend, um diese nicht alltägliche Situation für alle Beteiligten sicher und ruhig zu meistern. Sobald der Bär schlief, wurde er eingehender untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass der äußerlich sichtbare Bereich des Tumors wie befürchtet nur die Spitze des Eisberges war. Die traurige Diagnose lautete "inoperabel" und so wurde schweren Herzens die Entscheidung gefällt, Cheppo nicht wieder aufwachen zu lassen.
"Der Bär hat tief geschlafen und das Geschehen um ihn herum nicht mehr bewusst erlebt", so einer der behandelnden Tierärzte, Dr. Eberhard Adamo. "Es war eine auch für uns eine schwere, aber eindeutige Entscheidung im Sinne des Tierwohls", fügt sein Kollege Tobias Friz hinzu.
Cheppo war im Jahr 2003 gemeinsam mit seiner Schwester Susi vom alten Bärengraben in der Friedrichsau in das eigens für sie neu erbaute, 2750 Quadratmeter große Naturgehege im Tiergarten umgezogen. Zusammen mit Susi hat er dort viele schöne Jahre verbracht.
Für einen männlichen Braunbären hat Cheppo ein sehr hohes Alter erreicht: Geboren wurden er und Susi im Januar 1989, in wenigen Tagen wäre Cheppo also stattliche 28 Jahre alt geworden. Fragt man die Zootierpfleger nach Cheppos Wesen und besonderen Eigenschaften, gibt es durchaus einiges, was Cheppo ausgezeichnet hat: "Er war ein Langschläfer, vor 12 konnte man noch nicht viel von ihm erwarten", schmunzelt der für die Außengehege zuständige Tierpfleger Andreas Dreher. "Im Sommer hat er es geliebt, ein Bad im Teich des Geheges zu nehmen."Apfel-Tauchen" war dann eines seiner Lieblings-Spiele." Dreher fügt hinzu:"Was Cheppo aber vor allem ausgezeichnet hat, war sein sanftmütiges Wesen. Dabei war dieser Bär, selbst für einen ausgewachsenen männlichen Braunbären, ungewöhnlich groß. Er wurde aber nie aggressiv uns gegenüber und wenn er mal "pampig" war, dann galt das höchstens seiner Schwester - und die kann auch sehr gut austeilen . . . "
Die Meinung über das ruhige und entspannte Gemüt des großen Bären teilen alle im Tiergarten-Team. "Natürlich muss man bei Bären strenge Sicherheitsvorschriften beachten und es gab keinen Kontakt zu Cheppo ohne Trenngitter", betont Tierpflegeleiterin Nicole Dirscherl. "Aber er war ein ganz besonders toller und ausgeglichener Kerl. Allein die Tatsache, dass wir ihm durch das Gitter einzelne Rosinen gezielt zwischen die vorsichtig gespitzten Lippen geben konnten, sagt doch schon alles!"
Auch Tiergartenleiterin Stefanie Kießling bestätigt:"Wenn ein Tier dieser Größe und mit dieser Kraft sich freiwillig regelmäßig ans Gitter der Innenbox setzt und sich mit den Pfoten am Gitter aufrichtet, damit sein Gesundheitszustand überprüft werden kann, dann zeugt das schon von einem sehr ruhigen Charakter und vor allem vom großen Vertrauen, dass Cheppo in die Menschen hatte, die sich um ihn gekümmert haben. Und auch mit der Entscheidung, die am Montag schweren Herzens getroffen wurde, haben wir dieses Vertrauen nicht enttäuscht, da bin ich mir sicher."
Der Tiergarten
in der Friedrichsau ist momentan täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Braunbärin Susi wird sich allerdings aufgrund der Witterung nun zunehmend auf ihren Winterschlaf konzentrieren und vorübergehend nicht zu sehen sein.







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