Ulm News, 19.06.2016 13:00
Bruuuuce !!! - Bruce Springsteen & E-Street Band sind das Maß aller Dinge - 58 000 begeisterte Fans im Münchner Olympiastadion
Bruce Springsteen und die E-Street Band rockten am Freitagabend das mit 58 000 Zuhörern ausverkaufte Olympistadion in München. Der 66 Jahre alte Rockstar riss das Publikum mit einem 3 Stunden und 20 Minuten langen Konzert von den Sitzen. Der Boss und die famose E-Street-Band gaben Vollgas. Mit Lust und Leidenschaft und 31 Songs beglückten sie die begeisterten Zuhörer im Stadion.
Vielleicht saßen am Freitag gegen Mitternacht einige Herren, im Alter zwischen 65 und 70 Jahren, im Bayerischen Hof in München noch an der Bar zusammen, tranken ihr Bier oder Wein und grinsten sich an: Gerade hatten sie wieder ein Stadion gerockt, 58 000 Fans glücklich gemacht und einfach einmal mehr bewiesen, wer im Livegeschäft die Nummer 1 ist, wer der Boss ist. Der Boss ist Bruce Springsteen, auch im gesegneten Rockstaralter von 66 Jahren. Die Maßstäbe bei Konzerten setzt immer noch Bruce Springsteen, und zwar allein mit Bruce Springsteen und der präzise wie ein Uhrwerk und feinfühlig spielenden E-Street Band, die dann auch, wenn es passt, los rockt und einen Wall of Sounds aufbaut.
U 2 reist bei jeder neuen Tour mit einer noch ausgefalleneren Bühnenkonstruktion durch die Lande, Muse ballert massig Pyros in den Abendhimmel und Coldplay verteilt bunte, leuchtende Armbändel zu süß-süffigen Liedern. Und was macht der Boss? Ihm reicht seit jeher eine einfache Bühne mit kurzem Laufsteg zu seinen Fans, die üblichen Lichteffekte und große LED-Wände, damit ihn seine Fans auch genau sehen können.
Natürlich hat auch der Rockstar seine Bühnentricks und Fanrituale, sei es ein Tänzchen auf der Bühne mit einer Zuhörerin (die Geburtstag hatte) oder ein Kind aus dem Front of Stage-Bereich zum Mitsingen. Im Olympiastadion durfte ein Mädchen das entspannte „Waiting on a sunny Day“ mitsingen und ein Bub namnes Bruce bei der Zugabe mitklampfen.
Ein Bruce Springsteen-Konzert besteht vor allem aus einem: Bruce Springsteen. 75 Konzerte absolvieren Springsteen und die E-Street-Band in in neun Monaten weltweit, in Deutschland gab es Konzerte nur in München und in Berlin. 75 Konzerte sind aber keinesfalls ein Grund für die Musiker sich zu schonen. Vor einigen Tagen spielte die Band ein vierstündiges Konzert, in München wurden es 3 Stunden und 20 Minuten. Die Setlist wird von Konzert zu Konzert verändert, beinhaltet aber auf der aktuellen „The River“-Tour immer zwischen 31 und 34 Lieder.
Am Ende war in München eigentlich nicht ganz klar, ob überhaupt schon jemand genug hat: Springsteen machte nicht den Eindruck und von den 58 000 hatten nur wenige das Stadion schon verlassen, als der Amerikaner seine letzte Zugabe solo, gab.
Bruce Springsteen begrüßte die Zuhörer im Olympiastadion mit einem „Servus“ und startete mit „Prove it all night“ , gefolgt von „Badlands“, mit dem Springsteen das Publikum - leider bei zunächst miserablem, blechernen Sound - auf einen heißen Abend einstimmte. Der 66-Jährige strotzte vor Energie und verzichtete weitgehend auf Ansagen, schnell wurde die Gitarre gewechselt (wahlweise dem stagehand auch zugeworfen) und mit „One, two, three“ folgte der Übergang ins nächste Lied. Atemlos. Zwischendurch erinnerte er an seine letzten Münchner Konzert vor drei Jahren bei 5 Grad. Damals habe er sich den Arsch abgefroren. "The Wind, the rain. Oh, Oh, Oh".
Diesmal war es jedoch anders: Wenn der Boss kommt, scheint in München die Sonne. Sehr stark waren „No surrender“, „My hometown“ – erstmals auf der Tour gespielt - und natürlich „The River“.
Ein starkes Statement war das neuere „American Skin“ (41 Shots), brandaktuell wieder durch die Morde in Orlando, das Springsteen und die E-Str
eet-Band in einem wilden Gitarrengewitter apo kalyptisch beendeten. Großartig: „I`m on fire“, „Because the Night“ und „Thunderroad“. Rockherz, was willst du mehr? Nach zweieieinhalb Stunden dann der erste Zugabenblock mit einem Brett: „Born in the USA“ gefolgt von „Born to run“. Jetzt rockte die E-Street Band mit Nils Lofgren,& ; ;nbs p;Steven Van Za ndt, Drummer Max Weinberg und Sucy Tyrell sowie Jake Clemmons, der Neffe des verstorbenen Clarence Clemmons, am Saxophon.
Es gab kein Halten mehr, die 58 000 im Stadion waren außer Rand und Band und laute „Bruuuuce“-Rufe hallten durch das große Rund. Doch das sympathische Energiebündel, der Kumpel auf der Bühne, dieser am härtesten arbeitende Rockmusiker auf diesem Planeten gab erst nach „Dancing in the Dark“ und einem mit vielen Ahas und Ohos zum Mitsingen lange ausgespielten „Shout“ Ruhe. Als Zugabe gab es den Manfred Mann und heutigen Disco Boys-Partykracher „For you“ vom aller ersten Springsteen-Album sehr entschleunigt vom aller ersten Springsteen-Album. Bruce Springsteen folkig und solo an der Gitarre ganz allein für seine Fans, die ihren Star begeistert feierten.
Die Messe war gelesen, der Gottesdienst zu Ende. Bruce Springsteen entließ 58 000 zufriedene, glückliche Menschen. Unglaublich, aber es funktioniert immer noch, ja mehr und besser denn je.
Diese Energie, diese Authentizität, diese Begeisterung, diese Freude an der Musik und am Kontakt mit den Fans dieses ehrlichen Rockarbeiters kann keine noch so durch designte Show ersetzen. Bruce Springsteen ist und bleibt der Maßstab. Und die Latte hängt verdammt hoch.
Ralf Grimminger






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