Ulm News, 23.05.2016 11:56
781 Unterschriften für Busverkehr von Elchingen nach Böfingen


Beschreibung: Bei der Übergabe der Unterschriften für die Optimierung des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Gemeinde Elchingen (von links): Florian Schirmer, Matthias Bloching, Arthur Maile, Landrat Thorsten Freudenberger, Bernd Schwerdtfeger.
Fotograf: Jürgen Bigelmayr/Landratsamt Neu-Ulm

Die "Interessengemeinschaft ÖPNV Elchingen" hat in Unter- und Oberelchingen sowie in Thalfingen insgesamt 781 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern für die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs in der Gemeinde gesammelt. Im Landratsamt überreichten Florian Schirmer, Bernd Schwerdtfeger (Dritter Bürgermeister), Arthur Maile und Matthias Bloching (Gemeinderatsmitglied) ihre zusammengestellten Unterlagen Landrat Thorsten Freudenberger.
Der Kreischef lobte das Engagement des Quartetts zur Verringerung der Treibhausgase und anderen umweltschädlichen Verkehrsemissionen als „vorbildlich“ und versprach, das Anliegen der Bürger ernst zu nehmen. Erich Sailer, der zuständige Fachbereichsleiter im Landratsamt, dämpfte indes die Erwartungen. Er wies auf den aktuellen Nahverkehrsplan des Landkreises Neu-Ulm hin, in dem der Gutachter für die Gemeinde Elchingen keinen Nachholbedarf bei der verkehrlichen Erschließung mit dem Öffentlichen Personennahverkehr feststellte.
Lediglich zur Verbesserung der Flexibilität habe es Empfehlungen gegeben. Deshalb sei im Dezember 2015 der Pfiffibus (Linie 555) in den Gemeinden Elchingen und Nersingen eingeführt worden. Nach einem halben Jahr liegt die durchschnittliche Nutzerzahl laut Sailer bei etwa 200 Fahrgästen pro Monat. Der Pfiffibus verkehre abgestimmt auf die Haltezeiten der Bahn in Nersingen und Thalfingen bedarfsabhängig nur am Wochenende sowie in den Abend- und Nachtstunden. Er sei kein klassisches ÖPNV- Angebot, sondern nur eine Ergänzung zu den Tagesbuslinien 59 und 597, erläuterte der Beamte.
Wenn also eine Verlängerung der Bedienung vom Bahnhof Thalfingen zur Endhaltestelle der Ulmer Straßenbahnlinie 1 in Böfingen gewünscht sei, dann mache dies gegebenenfalls nur mit dem Ortsbus oder dem Anruf-Sammel- Taxi (ELSA) Sinn, so Sailer. Die Sprecher der Interessengemeinschaft argumentierten, zwischen dem Bahnhof Thalfingen und der Straßenbahn- Endstation Böfingen lägen nur etwa 500 Meter.
Der Lückenschluss dürfte also zu „überschaubaren Kosten“ und mit „relativ geringem Aufwand“ realisierbar sein, so die Einschätzung der Elchinger Aktivisten. Das erforderliche Geld wäre darüber hinaus gut angelegt, weil die Einwohner der Gemeinde Elchingen so eine schnelle Anbindung hätten.
Ab dem Jahr 2019, wenn die Straßenbahnlinie 2 in Ulm in Betrieb gehen soll, ergäben sich weitere Vorteile. Erich Sailer gab demgegenüber zu bedenken, dass der Nahverkehrsplan vorschreibe, Parallelverkehre zu vermeiden. Würde die Pfiffibus-Linie nach Böfingen verlängert, könne sich eine solche Doppelung mit der Brenzbahn ergeben. „Parallelverkehre schmälern die Einnahmen bei den privaten ÖPNV-Lizenzinhabern, mit der Folge, dass der Landkreis dadurch womöglich entstehende Betriebsdefizite ausgleichen müsste“, erklärte Sailer. Denkbar sei jedoch, dass die Gemeinde Elchingen die von ihr finanzierten Ortsverkehre in diesem Sinne ausweite, wenn sie ihren Bürgern unbedingt einen ÖPNV-Anschluss an Böfingen bieten möchte.
Die Interessengemeinschaft (IG) will mit dem Landratsamt im Kontakt bleiben und demnächst eine zweite Erhebung intensivieren. So sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Elchinger Unternehmen befragt werden, unter welchen Voraussetzungen sie sich vorstellen können, den Bus anstatt dem Auto für den Weg zur Arbeitsstelle und wieder nach Hause zu nutzen. Nach den Beobachtungen von IG-Mitglied Arthur Maile „fahren sehr viele Elchinger innerorts mit dem Auto zur Arbeit. Das muss nicht sein!“









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