Ulm News, 01.03.2016 20:00
EU-Kommission will Öl- und Gasheizungsförderung stoppen
Die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für energieeffizientes Bauen und Sanieren könnten schon bald überarbeitet werden, geht es nach der neuen Heating & Cooling-Strategie der EU-Kommission. Erklärtes Ziel ist es, den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren - und das funktioniert nicht mit der Förderung von Öl- und Gasheizungen.
Wie der Bundesverband für Erneuerbare Energien (BBE) e. V. erklärt, wird von seiner Seite der Vorstoß der EU-Kommission ausdrücklich unterstützt. Noch immer fließe ein großer Teil der KfW-Förderungen im Rahmen der Gebäudesanierungsprogramme auch in Öl- und Gasheizungen, reklamierte der Verbandsgeschäftsführer Dr. Hermann Falk. Dabei wäre es doch konsequent, ausschließlich erneuerbare Energien zu fördern, die keinerlei Kohlendioxid-Emissionen verursachen. Das dafür vorgesehene Anreizprogramm umfasst aktuell aber nur einen Teil dessen, was jährlich für die Gebäudesanierung zur Verbesserung der Energieeffizienz ausgegeben wird und auch Öl- und Gasheizungen umfasst.
Von den rund 20,7 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland (2014) nutzen ca. 92 Prozent fossile Energieträger. Selbst der Anteil, den erneuerbare Energien beim Austausch von Heizungsanlagen einnehmen, beträgt nur 80.000 von insgesamt 681.000 (2014) - im Verhältnis zur Gesamtanzahl sind das gerade 0,5 Prozent. Für den BBE ist hier dringender Handlungsbedarf geboten, interessante Alternativen zu den Gas- und Ölheizungen sind durchaus vorhanden.
Der nun vorgelegte Maßnahmen-Katalog der EU-Kommission umfasst einerseits die Reduzierung der Energienachfrage, aber andererseits eben auch die Steigerung der Energieerzeugung aus alternativen Quellen, um den Energiebinnenmarkt insgesamt zu diversifizieren und damit zu stabilisieren. Insbesondere der Abhängigkeit von externen Öl- und Gaslieferanten soll aktiv entgegengewirkt werden. Da Gas aber nach wie vor einen enormen Stellenwert zur Sicherung der Energieversorgung einnimmt, will die EU sich insgesamt besser gegen Störungen wappnen. Dazu sollen nicht nur die Lieferverträge aller Mitgliedsländer unter die Lupe genommen, sondern auch die Zugänge zum Flüssigerdgas (LNG) ausgebaut werden. Im Fokus der Heating & Cooling-Strategie stehen die Industrie und die Gebäude, für deren Heizen und Kühlen rund 50 Prozent des Energiebedarfs verwendet werden - und das zu 75 Prozent mit fossilen Energieträgern.
Für Hausbesitzer und Bauherren ergibt sich in mehrfacher Hinsicht Handlungsbedarf: Bei der Umrüstung oder Anschaffung einer Heizungsanlage sollte von vornherein die große Palette an Alternativen zu Öl und Gas mit einbezogen werden. Ist eine energetische Gebäudesanierung bei vorhandener Öl- oder Gasheizung geplant, empfiehlt sich die kurzfristige Umsetzung. So können die aktuellen KfW-Programme, beispielsweise zur Fassaden- und Dachdämmung, bevor die Richtlinien an die Nutzung erneuerbarer Energien geknüpft werden.






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