Gunter Czisch ist neuer Oberbürgermeister von Ulm

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Kommentar

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 Wechsel im Ulmer Rathaus nach 24 Jahren. In seiner letzten Gemeinderatssitzung unter seiner Leitung berichtete Ivo Gönner, dass er 220 Sitzungen geleitet und 2845 Tagesordnungspunkte zusammen mit dem Gemeinderat abgearbeitet habe. In 24 Jahren kommt einiges zusammen.
Zum Klang der Schwörglocke wurde Gönners jahrelanger Stellvertreter und nun Nachfolger Gunter Czisch im Amt vereidigt. Es sei eine „großartige Aufgabe“, sagte Gönner, wünschte Czisch alles Gute und übergab ihm die  Amtskette. Er verabschiedete sich nochmals mit den Worten:  „Ich bedanke mich für die Zeit, in der ich der Stadt dienen durfte.“ Wie am Sonntag im Congress Centrum beim großen Bürgerempfang brandete auch am Montag noch einmal lauter Beifall auf. Die Zuhörer und Stadträte erhoben sich noch einmal und verneigten sich erneut vor der großen Lebensleistung des beliebten und erfolgreichen Oberbürgermeisters. 
Gunter Czisch, nur Chef über 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt oder deren Gesellschaften, verzichtete auf eine „Regierungserklärung“. Allerdings skizzierte er den Weg, den er als OB beschreiten will. Er wünscht sich von den Ulmer Bürgerinnen und Bürgern, dass sie sich aktiv für ein lebendiges Stadtleben beteiligen und sich für ihre Stadt engagieren. Er wolle auch genau hinhören, was die Bürger wollen und was sie bewegt. Eine zentrale Rolle seines Schaffens seien christliche Werte. Er erinnerte auch daran, dass Deutschland Chancengleichheit ermögliche. Czisch, der aus einer Handwerkerfamilie stammt, habe als „Stift“ bei der Stadt Ulm angefangen „und  jetzt bin ich Oberbürgermeister“. Eine solche Karriere sei in kaum einem anderen Land möglich. Damit bestätigte er die Aussage von Ivo Gönner kurz zuvor. Der hatte betont, dass vielfältige und gute Möglichkeiten zur Bildung die wichtigste Aufgabe einer Stadt sei. Gönner: „Wir bieten die Leiter an, hinaufsteigen müssen die Menschen aber selber. Fürs Hinaussteigen sind wir nicht mehr zuständig.“ 
Czisch lobte seinen Vorgänger, von dem er sehr viel gelernt und sehr große Hochachtung habe. Der neue Oberbürgermeister bedankte sich nochmals bei den Wählern für das entgegengebrachte Vertrauen. Gunter Czisch: „Das neue Amt ist ein Stück Berufung für mich“. Auch er erhielt für seine Rede langanhaltenden Applaus. 
Ivo Gönner bekam von den Stadträten ein Poesiealbum mit Einträgen jedes einzelnen rats überreicht sowie ein Tablet. Gönner, der mit der neuen Technik noch kein entspanntes Verhältnis hat, versprach: „Ich werde mich dem gerät vorsichtig nähern. Wenn’s nicht klappt, frage ich beim OB nach“.
Auch beim zweiten Geschenk sorgte Gönner nochmals für ein Bonmot. Die Dezernenten Iris Mann, Tim von Winning und Gunter Czisch übergaben ihm einen Nachdruck des Schwörbriefes. Schließlich habe Gönner so viele Schwörreden – nämlich 24 – wie kein anderer Bürgermeister in der langen Ulmer Geschichte gehalten. Ivo Gönner versprach die Schwörformel „Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein in allen gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen ohne allen Vorbehalt, so wahr ihm Gott helfe“ nie mehr öffentlich zu sp rechen – „höchstens dohoim“ und brachte damit die Zuhörer im Sitzungssaal wieder zum Lachen. 
Abschließend gab es Gelegenheit, beim Bürgerempfang bei Wein, Bier, Butterbrezel und Jazz im Rathaus dem neuen OB zu gratulieren und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Und gegen später sorgte der neue OB für den richtigen Takt. Der Hobbymusiker setzte sich ans Schlagzeug und trommelte entspannt mit der Band mit.                

Veranstaltung(en) zu diesem Bericht

29.02.2016 : 16:00 Uhr

Amtseinsetzung von OB Gunter Czisch