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Ulm News, 21.08.2015 09:43

21. August 2015 von Ralf Grimminger
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Südwestmetall-Chef Götz Maier: Motivierten Flüchtlingen neue Bleibeperspektiven eröffnen


Das verantwortungsvolle Umgehen mit Flüchtlingen wird nach Meinung von Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall Ulm, auch in den kommenden Wochen und Monaten das bestimmende Thema sein, bundesweit wie regional. Anlässlich des kürzlich stattgefundenen Flüchtlingsgipfels des Landes haben die Arbeitgeberverbände in Baden-Württemberg ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen, das eine bessere und schnellere Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung ermöglichen soll und von Südwestmetall sehr begrüßt wird. 

„Wir in den Regionen und mit unseren Betrieben können den Bedarf sicherlich am besten einschätzen“, sagt Götz Maier, „die beste Grundlage für eine gelingende gesellschaftliche Integration ist die schnelle Integration in das Beschäftigungssystem.“ Und er ergänzt: „Wir sehen in der starken Zunahme der Zahl der Flüchtlinge nicht nur eine humanitäre Herausforderung für das Land und die Gesellschaft, sondern im Hinblick auf den demografischen Wandel und die Fachkräftesicherung in unserem Land auch eine große Chance. Diese müssen wir nutzen.“ Maier unterstreicht dabei, dass es einen Perspektivwechsel geben müsste. „Das hieße, dass qualifizierten und motivierten Menschen, die aus unterschiedlichsten Motiven zu uns kommen, eine andere Zukunftsaussicht auf Bleibe eröffnet wird als nur der – oftmals aussichtslose – Asylantrag.“   Die Arbeitgeber schlagen deshalb einen konkreten Maßnahmenkatalog vor (vollständig im Anhang). Dieser definiert sechs Handlungsfelder, die als erste Säule die Kompetenzfeststellung der Flüchtlinge umfassen. Dazu gehören zum Beispiel das frühzeitige Erfassen von Sprachkenntnissen, Berufsabschlüssen, Berufserfahrung, etc. Erreicht werden sollte eine frühzeitige Möglichkeit für „Probearbeiten“; hierfür sollte es auch mehr  Rechtssicherheit für Betriebe geben.   Zweite Säule wäre die Sprachförderung, um die Finanzierung von Sprachkursen langfristig sicherzustellen. Auch anerkannte Flüchtlinge und Geduldete sollten von Integrationskursen profitieren (momentan nicht der Fall).   Die dritte Säule wäre die Anerkennung von Qualifikationen und Berufsabschlüssen und die Sicherheit, dass Anerkennungsverfahren auch angewandt werden können, wenn keinerlei schriftliche Kompetenznachweise mehr vorhanden sind (Anerkennung z.B. durch Praktika und „Arbeitsgelegenheiten“). Eine vierte Stufe umfasst die (Nach-)Qualifizierung und Weiterbildung mit Klärung möglicher finanzieller Unterstützung.   Als fünfte Säule gilt der Bereich Aufenthaltsrecht/Arbeitserlaubnis. Hierbei muss eben der angedeutete Wechsel aus Asylverfahren in arbeitsmarktorientiertes Zuwanderungsverfahren ermöglicht werden (z.B. bei Beschäftigung in Mangelberufen oder über „Blue-Card“). Dabei müsste das  Asylverfahren auf eine Zielgröße von drei Monaten verringert werden. Die sechste Stufe umfasst den Bereich Ausbildung/Studium. Wichtigster Punkt hierbei wäre die  frühzeitigere Nutzung von Fördermöglichkeiten im Rahmen von Ausbildung und Studium auch für Flüchtlinge und Geduldete zu ermöglichen (heute Förderung z.T. erst nach vier Jahren Aufenthalt in Deutschland). „Man sieht, dass wir – allein schon aus humanitären Gründen im Sinne jedes einzelnen Menschen, der die Flucht auf sich genommen hat – zu einem schlichtweg besseren, schnelleren und menschenwürdigeren Verfahren kommen müssen“, unterstreicht Maier.  „Aus unserer Sicht wurden in den letzten Monaten die ersten richtigen Signale gesetzt“, sagt Götz Maier. Als Beispiele nannte er die Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Kompetenzen und Abschlüsse, die finanzielle Förderung des Sprachunterrichts für Asylbewerber und Flüchtlinge durch das Land, der verbesserte – wenn auch ni cht ausreichende – Abschiebeschutz für Geduldete in Ausbildung, die inzwischen flächendeckende Unterstützung berufsvorbereitender Maßnahmen oder das Stipendienprogramm des Landes für syrische Flüchtlinge. „Nun müssen wir aber weitere mutige Schritte machen und Hindernisse beseitigen, die heute noch die schnelle Integration von motivierten und oftmals gut qualifizierten Flüchtlingen und Geduldeten verhindert“, sagt Maier.  



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