Ulm News, 05.08.2015 23:01
Wohnungslosenpolitische Informationsfahrt sorgt für neue Erkenntnisse
Auf Initiative der Caritas Ulm ist eine Gruppe des Gemeinderats und der Fachleute am vergangenen Mittwoch zu Gast in Karlsruhe gewesen. Dr. Karin Graf (CDU-Fraktion), Malika Mangold (SPD-Fraktion) sowie Dr. Richard Böker, Sigrid Räkel-Rehner und Michael Joukov (alles GRÜNE) sprachen mit den Fachleuten der Stadtverwaltung und Aktiven eines Tagestreffs für wohnungslose Frauen.
Alexandra Stork (Regionalleiterin der Caritas Ulm), Karin Ambacher (Leiterin des DRK-Überachtungsheims) Barbara Baier (zuständig für Wohnungslosenhilfe der Stadt Ulm) sowie Jörg Riehemann (Leiter der Wohnungslosenhilfe der Caritas) waren als sachkundige PraktikerInnen mit dabei. "Das Beispiel Karlsruhe zeigt deutlich, welche Angebotsvielfalt bei der Gestaltung der Wohnungslosenhilfe möglich ist. Das große Interesse an der Fahrt hat mich sehr erfreut", kommentiert Frau Stork. Für Frau Ambacher ist vor allem der Umgang der Stadt Karlsruhe mit der Akquise von Wohnraum zur Unterbringung der Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit Bedrohten beispielhaft. "Karlsruhe legt hier viel Engagement und Kreativität an den Tag und ist entsprechend erfolgreich. Das Ganze ist überdies rentierlich und beugt der Stigmatisierung vor, weil die Unterbringung dezentral erfolgt." "Gemäß dem alten Feuerwehrmotto 'der Brand ist billiger verhindert als gelöscht' geht Karlsruhe präventiv vor und tut alles, damit es gar nicht erst zur Wohnungslosigkeit kommt. Das ist deutlich kostengünstiger und auch nachhaltiger, als hinterher den Neuzugang zum Wohnungsmarkt zu erstreiten", sagt Frau Baier. "Ich fand niederschwellige Hilfsangebote mit Vorrang der ambulanten Betreuung vor stationären Hilfe ebenso beeindruckend wie spezielle Angebote für wohnungslose Frauen", zollte Herr Riehemann Karlsruhe Respekt. Die VertreterInnen der Fraktionen kündigten an, die Erkenntnisse im zuständigen Ausschuss zu Diskussion zu stellen. "Eine unmittelbare Verantwortung der Stadtverwaltung, Zusammenführung der Zuständigkeiten bei der sog. Fachstelle Wohnen und großer Einsatz der Stadtverwaltung Karlsruhe sind sehr beeindruckend", so die Stadträtinnen und –räte.



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