Ulm News, 04.08.2015 16:39
Grüne: Städte sollen Wonnemar selbst betreiben
Die GRÜNE Fraktion Ulm³, die GRÜNE Fraktion Neu-Ulm und auch Birgit Schäfer-Oelmayer als OB-Kandidatin stehen zum „Wonnemar“ als Volksbad. Das wurde bei einer Pressekonferenz deutlich. „Das Wonnemar ist eine wichtige Freizeitanlage und auch ein großer Anziehungspunkte für weiter entfernt wohnende Besucher“,teilte die Ulmer Gemeinderätin Sigrid Räkel-Rehner mit. Die Ulmer und Neu-Ulmer Grünen-Politiker wollen aber, dass künftig die Städte Ulm und Neu-Ulm den Betrieb des Erlebnis- und Freizeitbades übernehmen.
Der Vertrag mit dem derzeitige Betreiber InterSPA aus Stuttgart soll nach den Grünen aufgelöst werden. In der Region Ulm/Neu-Ulm müßten vielseitige Freizeitangebote für Familien, Erholung und Sport angeboten werden, damit sie attraktiv bleibt. Dafür müsse das Erlebnisbad aber ertüchtigt und umgebaut werden, es müsse ein einheitliches Kassensystem bekommen und der Wellness-Bereich vom Familien-Bereich getrennt werden. Außerdem sollen „weitere Schwimmbecken im Freien“ gebaut werden, so die Grünen. Dies erfordere Millionen-Investitionen. Dafür müsse die Zukunft auf mindestens zehn Jahre eindeutig geklärt sein. Seit dem Bau habe das Bad die Städte rund 30 Millionen gekostet. „Wenn mehr Geld ausgegeben werden soll, muss der Rahmen klar sein“, sagte die Grünen OB-Kandidatin Birgit Schäfer-Oelmayer. Die derzeitigen Schwierigkeiten beim Betrieb der Anlage, aber „insbesondere bei der Kommunikation mit den Städten als Eigentümer und mit den Aufsichtsbehörden, „lassen uns zum Schluss kommen, dass es besser ist, das Bad in der Regie der Städte zu betreiben“, sagte die Ulmer Gemeinderätin Sigrid Räkel-Rehner. Sie wies darauf hin, dass „Schließungen im Hochsommer ebenso ärgerlich“ seien, wie „das Hin- und Her mit den Ammoniakfässern“. Sorgfalt sei angebracht, da Ende der 1990er Jahren – damals war das Bad noch unter Atlantis-Regie - bei der Eislaufanlage einen Ammoniak-Unfall gegeben habe, „der zu Evakuierungen führte“. „Derzeit ist es sehr unbefriedigend, dass die Öffentlichkeit uns auffordert, gegen tatsächliche oder vermeintliche Mängel vorzugehen, und die Städte, obwohl Eigentümer, nicht reagieren können“, klagte Sigrid Räkel-Rehner in der Pressekonferenz. Ihrer Meinung nach „ist die Glaubwürdigkeit des Betreibers weg.“ Rainer Juchheim von den Neu-Ulmer Grünen betonte, dass es für ihn nicht nachvollziehbar sei, dass Kontrollen nur nach Anmeldung erfolgen würden. Er selber könne nicht überprüfen, ob es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei, möchte es daher auch nicht behaupten. Er wünsche sich aber mehr Engagement seitens der jeweiligen Aufsichtsbehörden. „Die Dienstpläne sollten von der Center-Leitung zudem herausgegeben werden, die Ansicht alleine reicht zur Prüfung nicht aus“ kritisiert Juchheim. Von InterSPA wünscht sich Juchheim, der in der Nachbarschaft der Anlage wohnt, eine offensivere Vorgehensweise gegen die kritisierten Sachverhalte. Ob beispielweise die Dienstpläne auch eingehalten würden, sei eine wichtige Sicherheitsfrage, meinte Juchheim, der in der Nachbarschaft der Anlage wohnt. Die GRÜNE Fraktion Ulm sowie die GRÜNE Fraktion Neu-Ulm hätten die Verpachtung des damaligen „Atlantis“ an InterSpa immer kritisch gesehen und seinerzeit bei der Entscheidung auch dagegen gestimmt, sagte Sigrid Räkel-Rehner. Die Meldungen der letzten Woche hätten diese Haltung bestätigt. Vor einem Jahr sei gegen die Stimmen der Grünen eine Verlängerung des Vertrags mit der InterSPA, die in Deutschland sieben große Freizeitbäder betreibt, bis 2017 beschlossen. Diese Verlängerung müsse nun revidiert werden, fordern die Ulmer und Neu -Ulmer Grünen. Ob und mit welchen Mehrkosten die Rückübernahme und ein Betrieb durch die Städte verbunden wäre, konnten die Grünen nicht sagen. „Bei der Sitzung am 8. Oktober in Ulm und der entsprechenden Sitzung in Neu-Ulm, werden wir auf eine Beendigung des Vertrags drängen, für eine Überführung in eine städtische GmbH oder einen Eigenbetrieb“, kündigten die Grünen an. Die Grünen fordern die Verwaltung auf, die Sitzungsvorlage so zu erstellen, dass es klare Alternativen gebe und diese Option ausgearbeitet vorgelegt werde. Vor dem Hintergrund der OB-Wahl in Ulm fordert Birgit Schäfer-Oelmayer ihre drei Mitbewerberinnen und Mitbewerber auf, ihre Haltung in der Sache zu erklären. Schließlich gehe es hier um ein Thema, das die meisten Ulmerinnen und Ulmer umtreibe, sagte die OB-Kandidatin.



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