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Ulm News, 29.05.2015 22:00

29. May 2015 von Thomas Kießling
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Mächtiges Münstergeläut beschließt monumentales Konzert - 400 Mitwirkende auf drei Bühnen begeistern beim Klangwerk@125


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Über vierhundert Musikerinnen und Musiker der Münsterstadt gestalte das Klangfest@125. Gefeiert wird damit die Fertigstellung des Münsterturmes vor 125 Jahren.  Das Konzert am Freitag auf dem Münsterplatz war ausverkauft, für die Aufführung am Samstag gibt es noch einige Karten an der Abendkasse. Für das großartige Konzert, das mit den mächtigen Glockenschlägen des Ulmer Münsters endete, gab es großen Beifall.

 Das Klangfest@125 ist ein einmaliges Erlebnis auf dem Münsterplatz sowie das Ulmer Bürgerprojekt 2015, weil  über 400 Musikerinnen und Musiker an dem Projekt auf den Bühnen beteiligt sind und darüberhinaus eine große Anzahl an Helfer hinter den drei Bühnen.  
 Das Konzertprogramm des klangfest@125 ispiegelt zum einen die Musikgeschichte der 125 Jahre seit 1890 wieder. Zum anderen folgen Kompositionen aufeinander, die  im Kontrast zum vorangegangen oder folgenden Werk stehen. Alle Werken haben einen Bezug zum Ulmer Bürgerwahrzeichen: dem Ulmer Münster, dem höchsten Kirchturm der Welt. 
Den Auftakt bildet der Schlusschor des Oratoriums "Elias", der 1890 als Abschluss der musikalischen Feierlichkeiten anlässlich der Vollendung des Hauptturms erklang. Diesem Chorsatz folgt das 2011 uraufgeführte und Anfang 2015 mit der deutschen Erstaufführung in Ulm erklungene Orchesterwerk "Into the heart of light" von Einojuhani Rautavaara. Der vom zeitgenössischen finnischen Komponisten verklanglichte "Blick in die Ewigkeit" wird mit Videobildern aus verschiedenen Blickwinkeln kommentiert und inszeniert. Das Stück wirkt wie eine lyrische Vertonung eines Videoclips.
Daran schließt sich das Chorwerk "Der Turmbau" aus dem Kindermusical "Die ewige Baustelle" des Ulmer Komponisten Markus Munzer-Dorn an. Den folgenden Kontrast erzeugt die Vertonung des 1916 komponierten 24. Psalms der französischen Komponistin Lili Boulanger. Im 24. Psalm heißt es "Wer darf auf des Herrn Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?". Der hier mahnend formulierte Weitblick verbindet sich mit der formulierten Sehnsucht nach dem "Antlitz Gottes" und vervollständigt diese mit der Einladung "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!" – auch als Aufgabe für eine offene Bürgerkirche. 
Der Ulmer Trompeter Joo Kraus - zusammen mit Sängerin Fola Dada und ihrer ungemein warmen Stimme auf einer kleinen Bühne im wunderscvhön ausgeleuchteten Hauptportal -  zeichnet in seiner Komposition "Schritt für Schritt" die Umsetzung eines visionären Vorhabens nach und spielt dabei mit den heutigen technischen Möglichkeiten in der Musik, in dem er zu den von ihm selbst produzierten Echoklängen spielt. Mit sphärischen Tönen wird die Vision, das "Hoch Hinaus" und das Unendliche angedeutet. 
Der1906 von Charles Ives entstandene Komposition "The unanswered question" führt in schwere Zeiten, in denen die Steine des Münsters das Leid des Dritten Reiches und Zweiten Weltkrieges als stumme Zeugen erlebt und in sich aufgenommen haben. Auch diese Komposition wird mit Bildern des duch Bombn zerstörten Ulm eindrucksvoll unterlegt.
In "The unanswered question" stellt eine Solo-Trompete über einem stillen und langgedehnten Streicherchoral siebenmal die Frage nach dem Sein. Sechsmal antwortet ein Holzbläserquartett, beim siebten Mal gibt es keine Antwort mehr. Was könnten das Münster und seine Steine berichten? Auf die dunkle historische Seite und die Frage nach dem Sein antwortet der Chor mit der aus Mendelssohns "Elias" entnommenen Segenszusage "Denn er hat seinen Engeln befohlen über Dir, dass sie Dich behüten auf allen deinen Wegen …". »Deliverance« (Befreiung) ist der Titel des Stückes Etienne Crausaz, mit der die Junge Bläserphilharmonie das zuvor e rnste Thema aufgreift und ins Finale des klangfest@125 ü berleitet. Mit kraftvollen Klängen b eginnt der Chorsatz "O Fortuna" aus Carl Orffs "Carmina burana", in dem der Lauf des Schicksals besungen wird. 
Der rhytmische und nun auch stellenweise monumentale Höhepunkt des Konzertabends ist die Uraufführung des Werkes "Höher!" des Schlagwerkers und Komponisten Jürgen Grözinger. Ineinander greifende Rhythmen erinnern an filigrane architektonische Formen; das kraftvolle, sensible wie präzise Zusammenspiel, die virtuose Beherrschung der Instrumente sind Grundvoraussetzungen hier und dort. Eine Reminiszenz an die städtischen Traditionen bildet die Einarbeitung des "Wassermarschs" aus dem Ulmer Fischerstechen mit den schwarz-weißen Landsknechtstrommeln, die für Tänze und für den Wettkampf auf der Donau selbst stehen.
In das rhythmische Trommeln auf der Bühne setzen die Münsterglocken ein und übertönen nach und nach alles. Das mächtige Münstergeläut ist dann der monumentale Abschluss des Jubiläumskonzerts auf dem Münsterplatz.
Für die Idee, die Umsetzung und Darbietung gab es für die über 400 Mitwirkenden, darunter der Motettenchor der Münsterkantorei, der Oratorienchor Ulm, der Opernchor des Theaters, der Kinder- und der Jugendchor der Münsterkantorei, der Ulmer Spatzen Cor, die Junge Bläserphilharmonie Ulm, das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm, die Solisten Fola Dada, Joo Kraus, Jürgen Grözinger und Markus Munzer-Dorn lauten, langanhaltenden, verdienten und begeisterten Applaus von den knapp 2000 Zuhörern. auf dem Münsterplatz. Standing Ovaations für die Musiker - und das so großartig in Szene gesetzte Ulmer Münster.    



Veranstaltung(en) zu diesem Bericht

28.05.2015 : 21: Uhr

Klangfest@125



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