Ulm News, 13.05.2015 16:28
Ulms Baubürgermeister verabschiedet - Sehr viel Lob und große Anerkennung für den Fachmann und Menschen Alexander Wetzig

In Ulm eine Ära zu Ende geht. Baubürgermeister Alexander Wetzig, der in den letzten 24 Jahren im Amt das Stadtbild der Münsterstadt entscheidend geprägt hat, geht in den Ruhestand. Bei einem Empfang im Rathaus mit mehreren hundert Gästen wurde er von Oberbürgermeister Ivo Gönner, dem Gemeinderat und Weggefährten gebührend verabschiedet. Es gab sehr viel und ehrliches Lob und große Anerkennung für den Fachmann und Menschen Alexander Wetzig. "Ulm ist mir zur Heimat geworden. Ich werde hier bleiben", sagte Wetzig in seiner Dankesrede. "Deshalb sage ich: Ade Rathaus, Grüß Gott Ulm!"
Alexander Wetzig kam zunächst 1985 als Stadtplaner nach Ulm. 1991 wurde er dann erstmals vom Gemeinderat als Bürgermeister gewählt - zwei Wiederwahlen folgten. Alle Projekte einer solch langen Amtszeit aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, aber Bauten wie die Neue Mitte oder die Bibliothek haben Strahlkraft weit über Ulm hinaus entwickelt. Diese Projekte haben für Aufsehen gesorgt - auch in Fachkreisen - und haben maßgeblich zur Außenwirkung Ulms als dynamische, der Zukunft zugewandten Stadt, beigetragen.
Wetzigs Amtszeit auf Hochbauten zu reduzieren, würde dessen Anspruch auf eine ganzheitliche Stadtplanung, die alle Facetten urbanen Lebens in Betracht zu ziehen hat, jedoch nicht gerecht. Vielmehr ging es ihm darum, durch Stadtgestaltung den Menschen qualitativ hochwertigen Lebensraum zurück zu geben. Das schloss eine intelligente, moderne Verkehrsplanung selbstredend mit ein. Ein großer Verdienst Wetzigs war es, früh erkannt zu haben, dass eine Planung an den Menschen vorbei oder über deren Köpfe hinweg nicht zielführend sein kann. Wer für Menschen etwas schaffen will, muss diese in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Das galt natürlich zuallererst für seine Arbeit mit den Gremien des Gemeinderats. Aber auch für eine Kultur des Bürgerdialogs, für welche Ulm als Stadt und auch er persönlich durchaus eine Vorreiterrolle in Anspruch nehmen kann.
Oberbürgermeister Ivo Gönner sagte in seiner nachdenklichen, sehr persönlichen Rede: "Sie haben ihre Aufgabe immer als einen Dienst an den Menschen, die in unserer Stadt Leben, verstanden. Durch ihre Kommunikationsbereitschaft nach außen aber auch nach innen, durch ihre Fähigkeit Menschen zu begeistern und zu motivieren und durch ihren Weitblick haben sie Ulm ganz hervorragend repräsentiert und unsere Stadt in ihrer Amtszeit auf beeindruckende Art und Weise voran gebracht."
Auch Stadtrat Gerhard Bühler lobte im Namen des Ulmer Gemeinderat den langjährigen Baubürgermeister über den grünen Klee: "Ich danke ihnen für die jahrelange gute Zusammenarbeit. Durch sie sind wir alle kleine Stadplaner, Architekten oder Verkehrsexperten geworden. Weil sie sich die Zeit nahmen, die Dinge zu erklären und uns von ihren Ideen zu überzeugen. Und sie besaßen auch die Größe, auf Projekte zu verzichten, wenn sie mit ihnen keinen Mehrheit fanden. Sie haben in Ihrer Amtszeit Herausragendes geleistet."
Jens Rannow, Vorsitzender der Architektenkammer, betonte: "Der Standort Ulm steht für architektonische Qualität. Wenn ich mich beruflich in anderen Städten aufhalte höre ich nicht selten: "Sie haben es gut, sie haben ja Alexander Wetzig in der Stadt". Ihr hervorragender Ruf strahlt weiter über die Stadtgrenzen hinaus.
In seiner Abschiedsrede berichtete Bürgermeister Alexander Wetzig sichtlich bewegt von den Anfängen und seiner Zeit in der Stadt Ulm, die ihm zur Heimat geworden ist. "Als ich 1985 an meinem ersten Arbeitstag in Ulm vom Bahnhof in Richtung Rathaus lief, fragte ich mich "Was soll ich hier"? Und ich wollte schon umkehren. Ich habe es nicht gemacht und das war die beste Entscheidung meines Arbeitslebens. In Ulm habe ich zunächst berufliche Identität und dann auch Heimat gefunden. In all den Amtsjahren habe ich vom tiefen Vertrauensverhältnis zu Oberbürgermeister Gönner profitiert. Das war die Grundlage für mein Wirken. Von Beginn an hatte i
ch mein "Ulm-Projekt" im Kopf. Es war wahrscheinlich nicht unklug, es in der Öffentlichkeit nicht so zu nennen. Heute kann ich sagen, dass ich viele meiner Ideen und Vorstellungen verwirklichen konnte - dafür bin ich dankbar. Ulm ist zur Heimat geworden und deshalb bleibe ich gerne hier. Ade Rathaus - Grüß Gott Ulm!"
Die Gäste der Abschiedsfeier zollten Alexander langanhaltenden und ehrlichen Applaus für den über 24-jährigen fruchtbaren Einsatz für doie Stadt Ulm.






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