Ulm News, 15.04.2015 11:57
„Schule ist kein Reparaturbetrieb“
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Beschreibung: Dr. Timm Kern
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Fotograf: FDP
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Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern zum Thema Schulfrieden ULM (pm). Bildung ist immer ein Thema: Die FDP-/DVP- Landtagsfraktion hat dazu ein Impulspapier entworfen.
Dr. Timm Kern, FDP-Landtagsabgeordneter, hat dieses im Rahmen einer Diskussionsrunde in Ulm vorgestellt, zu der der hiesige FDP-Kreisverband geladen hatte. Dr. Timm Kern weiß, wovon er spricht. Vor seiner Zeit als Abgeordneter, war er als Gymnasiallehrer tätig: Ab 2007 unterrichtete er in Reutlingen die Fächer Geschichte, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft sowie katholische Religionslehre. Zwei Jahre später wurde er zum Studienrat ernannt. „Ich sage nicht, dass vor 2011 alles perfekt war, aber jetzt ist es noch schlechter“, meinte Timm Kern und stellte die rhetorische Frage: „Ist Kindern mit der Abschaffung der Grundschulempfehlung wirklich geholfen?“ Die Abschaffung habe das gesamte System ins Wanken gebracht. Bereits nach einem Schuljahr habe man an Realschulen und Gymnasien eine Verzehnfachung der Durchfallquote. Der gebürtige Tübinger zitierte dazu einen Kollegen: „Rot-Grün händigt mit der Geburtsurkunde bald das Abiturszeugnis mit aus.“ Timm Kern möchte, dass alle Schulen gleich behandelt werden: Es sollen weiter Haupt- und Werkrealschulen existieren. Die Sonder- und Förderschulen bleiben erhalten und werden gestärkt, um Inklusionsangebote, die an allen Schulen eingerichtet werden können, zu organisieren bzw. zu koordinieren. Er sei nicht per se gegen eine Gemeinschaftsschule, aber diese sei nicht überall gefragt und auch nicht für alle Kinder geeignet. Dass weniger begabte Kinder von Begabteren profitieren und umgekehrt, würde mehr in der Theorie als in der Praxis funktionieren. Das im Oktober vergangenen Jahres veröffentlichte Impulspapier der FDP-/ DVP- Landtagsfraktion fordert deshalb eine regionale Schulentwicklung: „Was gewünscht wird, muss vor Ort entschieden werden.“ Hier gebe es Stadt-Land-Unterschiede. Weiter plädierte der 43-Jährige, dass Schule nicht noch mehr vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein dürfte und spielte auf die zunehmende Anzahl an privaten Angeboten an. Das staatliche System müsste für jeden eine angemessene Bildung anbieten können. Er sagte aber auch: „Schule ist kein Reparaturbetrieb für das, was zu Hause versäumt wird.“ In der folgenden Diskussionsrunde plädierte der Ulmer FDP- Kreisvorsitzende Frank Berger dafür, Lehrpläne bundesweit einheitlich zu gestalten. Der Rechtsanwalt weiter: „Auch kleinere Klassen sind für die Entwicklung und Förderung der Schüler wichtiger als die ewige Diskussion darum, welches der richtige Schultyp ist.“



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