Ulm News, 04.04.2015 11:00
Mattheis startet Veranstaltungsreihe zur Sterbehilfe in Ulm und Alb-Donau Kreis
Jeder Mensch wünscht sich nach einem erfüllten Leben einen Tod in Würde. Das gilt vor auch und vor allem für Patientinnen und Patienten mit schweren, unheilbaren Krankheiten. Die Hospiz- und Palliativversorgung müsse deshalb ausgebaut werden, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis. Mehr als 60 Menschen drängten sich im Café im Kornhauskeller, um über „Hilfe im Sterben – Hilfe zum Sterben“ zu diskutieren.
So lautete der Name der Podiumsdiskussion, zu der die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis die Leiterin der Palliativstation der Uniklinik Dr. Regine Mayer-Steinacker, die Hospizgeschäftsleiterin Claudia Schumann und den Medizinrechtler Matthias Wonschik eingeladen hatte. „Wir müssen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen in den Mittelpunkt stellen. Hierfür ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig“, leitete Hilde Mattheis die Veranstaltung ein. Sie betonte, dass ein Gesetzesentwurf zur besseren Palliativ- und Hospizversorgung in Kürze umgesetzt werde. Sie sprach sie sich zudem klar für ein Verbot von gewerblichen Sterbehilfevereinen aus. Der Fachanwalt für Medizinrecht Wonschik arbeitete die juristischen Unterschiede zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe sowie assistiertem Suizid heraus und betonte die Grenzbereiche.
Eine intensive Debatte über die Patientenverfügung schloss sich seinen Ausführungen an. Mit der Patientenverfügung können Menschen bereits seit 2009 Regelungen treffen, mit denen sie lebenserhaltende Maßnahmen ausschließen können. Mayer-Steinacker berichtete aus ihrer Arbeit auf der Palliativstation, dass bei 800 Fällen nur 2,5 Prozent der todkranken Menschen den Wunsch geäußert hätten, bei ihrem Selbstmord unterstützt zu werden. Hosoz-Chefin Claudia Schumann betonte die Bedeutung der Hospizarbeit, da in Gesprächen die Nöte der Menschen aufgearbeitet werden könne und deshalb nur selten den Wunsch nach assistiertem Selbstmord hätten. Weitere Diskussionen zum Thema Sterbehilfe finden im Mai in Ehingen und Blaubeuren statt, kündigte Mattheis an.
Auch für Dietenheim werde eine Veranstaltung geplant, um den Menschen im Wahlkreis vor der Abstimmung über das Gesetz die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung einzubringen.










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