Ulm News, 04.12.2014 11:25
Frauenpower im Klosterhof: Diana Damrau, Lindsey Sterling und Joan Baez bei Wiblinger Sommerfestspielen

Frauenpower im Klosterhof: Diana Damrau und die Philharmonie Baden-Baden am 8. Juli, Lindsey Sterling am 9. Juli und und Joan Baez am 12. Juli werden bei den Wiblinger Sommerfestspielen 2015 im malerischen Klosterhof auftreten. Möglichwerweise kommen noch weitere Konzerte an den beiden noch offenen Tagen hinzu. Näheres konnte Anna Maria Dietz vom Veranstalter Provinztours noch nicht sagen. Die hochkarätige Konzertreihe im Klosterhof wird 2015 von der Agentur Provinztours erstmals in Alleinregie - ohne den bisherigen Ulmer Partner "gerngeschehen" veranstaltet. Der Vorverkauf hat begonnen.
Diana Damrau & Philharmonie Baden-Baden
Vom bayerischen Günzburg an die großen Opernhäuser der Welt: Diana Damrau gilt als eine der derzeit besten Sopranistinnen weltweit und zählt zu den gefragtesten Künstlerinnen des internationalen Musiklebens. Sie ist ständiger Gast auf den wichtigsten Opernbühnen und Konzertpodien. Im Sommer kommt sie zu einem „Heimspiel“ nach Ulm und ist am Mittwoch, 8. Juli, um 20 Uhr im Klosterhof Wiblingen zu erleben. Diana Damrau, in Günzburg geboren, absolvierte ihr Gesangsstudium bei Carmen Hanganu an der Musikhochschule Würzburg und bei Hanna Ludwig in Salzburg. Ihr Operndebüt gab sie 1995 am Mainfrankentheater Würzburg. Nach Festengagements am Nationaltheater Mannheim und an der Frankfurter Oper begann ihre internationale Karriere mit umjubelten Gastauftritten als Königin der Nacht, Zerbinetta und Adele (Die Fledermaus) in München, Berlin und Wien.
2007 wurde sie zur Bayerischen Kammersängerin ernannt und bei den „International Opera Awards 2014“ als Best Female Singer gekürt. Seit ihrem dortigen Debüt 2005 gehört Diana Damrau zu den beliebtesten Sängerinnen an der New Yorker Met. 2007 sorgte sie für eine Sensation, als sie in ein und derselben Aufführungsserie von Mozarts Zauberflöte als Pamina debütierte und letztmalig die Königin der Nacht gab. Bei den Salzburger Festspielen hörte man sie nach ihrem ersten Auftritt 2001 als Königin der Nacht, Blonde, Konstanze, Fauno, Susanna und 2014 bei einem Liederabend. Einem Millionenpublikum ist sie durch TV-Übertragungen, etwa von der Eröffnungs-Gala der Fußball-WM 2006 im Münchner Olympiastadion, bekannt geworden. Im Herbst 2013 wurde ihr Album Forever (mit Operetten, Film-und Musicalmelodien) veröffentlicht, die 2014 mit einen ECHO Klassik ausgezeichnet wurde. 2015 erscheint eine neue Aufnahme mit Belcanto-Repertoire.
In der Spielzeit 2015 wird Diana Damrau ein breites Repertoire auf der Opern- und auch auf der Konzertbühne präsentieren, vom Theater an der Wien über die Bayerische Staatsoper, die Mailänder Scala, die Metropolitan Opera in New York bis zum Opernhaus Zürich und dem Festspielhaus Baden-Baden.
Auch bei verschiedenen Konzerten und Liederabenden wird sie zu hören sein, so eben auch im Klosterhof in Wiblingen. Diana Damrau wird Arien u.a. von Vincenzo Bellini, Gaetano Donizetti und Guiseppe Verdi singen.
Lindsey Stirling
In ihren Konzerten verbindet Lindsey Stirling Klassik, Tanz und Clubmusik auf einzigartige Weise. Schillernd stehen ihre transzendentalen Kompositionen neben interessanten Neuinterpretationen großer Rock-, HipHop- und Club-Hits. Ihre Live-Darbietungen fallen vollkommen aus dem Rahmen und bieten Ungehörtes und Innovatives an der Schnittstelle aus Klassik, Elektronik-Musik und moderner Tanz-Performance.
Am Donnerstag, 9. Juli, um 20 Uhr präsentiert Lindsey Stirling ihre Melange aus Eigenkompositionen und mitreißenden Interpretationen großer Hits auch in Wiblingen im Klosterhof.
Hinter der Violinistin und Choreographin Lindsey Stirling verbirgt sich eine außergewöhnliche Künstlerin. Mit ihrer atemberaubend individuellen Mischung aus klassischen Kompositionen, modernen DubStep-Rhythmen und progressiven Tanzeinlagen hat die 27-Jährige nicht nur ein eigenes Genre erschaffen. Sie verbindet zudem auf vollkommen neue Weise die Tiefe von E-Musik und künstlerischer Tanz-Performance mit der Leichtigkeit moderner Pop- und Clubmusik.
Ihr im September erschienenes Debütalbum “Lindsey Stirling” erreichte Platz 1 der US-Dance- und Platz 2 der US-Klassik-Charts – ein Spagat, der noch keinem Künstler zuvor gelungen ist. Lindsey Stirling wuchs in einfachen Verhältnissen in Gilbert/Arizona auf, wo sie bereits als Kind aufmerksam den Klassik-Platten ihres Vaters lauschte. Im Alter von fünf wünschte sie sich eine Violine, für Unterricht fehlte aber das Geld. Ihr zweites Interesse galt dem modernen Tanz, dessen technische Grundzüge sie sich über Lehrvideos im Internet beibrachte. Ihr überbordender Enthusiasmus überzeugte die Eltern schließlich, in ihre künstlerische Ausbildung zu investieren. Bereits als Teenager begann Lindsey, ihr Instrument auch außerhalb üblicher Klassik-Kontexte auszuprobieren. Unter anderem lotete sie in der Rockband Stomp On Melvin aus, wie man sich mit der Violine vom Kanon klassischer Musik entfernt. Mit ihrem Spiel, das ebenso mutig wie kontrolliert, expressiv wie geschmeidig ist, gewann Lindsey Stirling zahlreiche Preise. 2007 etablierte sie mit ‚Lindseystomp’ ihren eigenen YouTube-Kanal, auf dem sie ihre kraftvollen Kompositionen zwischen Klassik und DubStep mit progressiven Tanz- und Performance-Videos verknüpfte, bei denen sie größtenteils selbst Regie führte und deren Choreographien sie entwarf. Zügig entwickelte Lindsey sich zum Internet-Phänomen und zu einer der meistangesehenen Künstlerinnen auf YouTube: ‚Lindseystomp’ zählt aktuell mehr als vier Millionen Abonnenten, ihre Videos wurden insgesamt 545 Millionen Mal angeklickt. So wurden die Produzenten der TV-Show „America’s Got Talent“ auf die ungewöhnliche Musikerin aufmerksam. Lindsey Stirling brachte es in der Sendung als sogenannte „HipHop-Violinistin“ bis ins Viertelfinale.
Im Anschluss ging sie auf ihre erste US-Tour und veröffentlichte im September 2012, nachdem sie bereits mehr als ein Dutzend digitaler Singles rausgebracht hatte, ihr selbstbetiteltes Hit-Debütalbum.
Joan Baez
Joan Baez - ihr Name steht für politisch engagierte Kunst. Seit über vierzig Jahren ist sie musikalisch und politisch aktiv. Für nur wenige ausgewählte Termine kommt sie im nächsten Jahr nach Deutschland und ist am Sonntag, 12. Juli 2015 um 20 Uhr live im Klosterhof Wiblingen zu erleben.
Joan Baez hat an Ulm gute Erinnerungen, Erinnerungen, die sie sogar in ihrer Biografie über mehrere Seiten erwähnt. Beim legendären Summertime-Festival 1978 in der Friedrichsau mit Genesis, Frank Zappa, Brand X, Ten Years Later, John McLaughlin und den Scorpions sang auch die Ikone der Friedensbewegung ihr "We shall overcome", was die Zaungäste auf der Neu-Ulmer Donauseite als Aufforderung auffassten, in die Donau sprangen und aufs Festivalgelände vordringen wollte. Veranstalter Fritz Rau höchstselbst drängte die Fans im DLRG-Boot wieder zurück auf bayerische Seite. Als Joan Baez ihr Konzert beendete hagelte es tausende leere Getränkedosen auf die Bühne, weil die Zuhörer mehr hörten wollten.
Es gibt Künstler, die sich selbst treu bleiben, und dennoch weiterentwickeln. Zu diesen Ausnahmeerscheinungen zählt die Ikone des politischen Folksongs Joan Baez, deren Repertoire von Bob Dylan Songs aus den Sechzigern bis hin zu Kompositionen der neuen Singer und Songwriter Generation wie Ryan Adams reichen. Die Künstlerin aus New York, die im Januar 2011 ihren 70. Geburtstag feierte, verfügt über eine mehr als reiche Songsauswahl, die sie für ihre Konzerte mit sehr viel Stil, Feingefühl und Klugheit nutzt.
Mit ihren Statements bezieht sie völlig außerparteilich klare politische Positionen. Erstmalig jedoch unterstützte sie 2008 einen US-Präsidentschaftskandidaten, Senator Barack Obama, den heutigen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ihr Engagement für den Weltfrieden, eine Haltung, die sie nicht nur proklamiert sondern auch lebt, macht Joan Baez zu einer absolut authentischen Persönlichkeit, die durch ihre Aura und mit ihrer unverwechselbaren, klaren Stimme sowie Musik aus mehr als vier Jahrzehnten ihr Publikum begeistert. Nach wie vor ist Joan Baez, die einige Zeit auch mit Apple-Gründer Steve Jobs liiert war, eine musikalische Naturgewalt, ihr Einfluss innerhalb des letzten halben Jahrhunderts ist unglaublich groß.
Angefangen von der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, bei der sie an vorderster Front mit Martin Luther King kämpfte, über die Unterstützung von Vaclav Havel in seinem Kampf für eine Tschechische Republik und den Auftritten bei wegweisenden Events, von Woodstock bis zur ersten Amnesty International Tour. Sie brachte die Redefreiheit in den 60ern in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, sie unterstützte Cesar Chavez, organisierte den Widerstand gegen den Krieg in Südost Asien und beglückwünschte die Dixie Chicks 40 Jahre später für ihren Mut, gegen den Krieg zu protestieren. Joan Baez ist echt, das, was sie zu sagen hat, noch immer gültig. So kommen inzwischen mehrere Generationen in ihre Konzerte, die zu einem absolut einmaligen, sehr speziellen Abend werden.







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