ratiopharm ulm will Siegesserie auch gegen die TBB Trier fortsetzen

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 Drei Siege in Folge (Ulm) gegen fünf Pleiten aus den letzten sechs Spielen (Trier): Auf dem Papier ist die Ausgangslage vor dem Duell zwischen dem Siebten und dem 13. des Klassements (Samstag, 18.30 Uhr, live auf telekombasketball.de) eindeutig.
Das war allerdings auch in der vergangenen Saison so – und doch entführte Trier letztlich einen verdienten 79:84-Sieg aus der ratiopharm arena. Gegen die zweitjüngste Mannschaft der Beko BBL muss sich ratiopharm ulm vor allem auf ein körperbetontes Spiel einstellen, denn Trier verteidigt intensiv und gehört nicht zufällig zu den zehn besten Defensivteams der Liga. In der vergangenen Saison gewann Trier erstmals überhaupt in der ratiopharm arena. Insgesamt spricht der direkte Vergleich aber für Leibenaths Team – insbesondere in eigener Halle: Dort gingen die Münsterstädter bisher in zehn von 13 Partien als Sieger vom Platz.
Mit Ulm und Trier treffen am Samstag die beiden Bundesligisten aufeinander, die am seltensten auf den Korb werfen (55,3 bzw. 55,5 Feldwürfe) und mit die wenigsten Offensivrebounds einsammeln (8,1 respektive 7,7). Während es Trier damit häufig an Durchschlagskraft fehlt – kein BBL-Team erzielt weniger Punkte –, macht Ulm seine Defizite mit der zweithöchsten Freiwurfrate der Liga wett (26,8 Versuche).
Kann Trier die Schwaben von der Freiwurflinie weghalten, von wo sie zuletzt gegen Bremerhaven traumwandlerisch sicher trafen (25/28)? Der Trierer Ricky Harris (12,8 Punkte) kann im Nu heiß laufen – das bewies der US-Amerikaner schon in der Saison 2011/12, als er die BBL in Punkten pro Minute anführte.
Wie wichtig Harris für Trier ist? Bei allen drei Saisonsiegen kam der Guard auf mindestens 16 Zähler. Harris’ Kreise einzuschränken wird die Aufgabe von Jaka Klobucar (12,9 Punkte) sein, der den Trierer Topscorer aber auch auf der Gegenseite fordern wird.
Spannung verspricht zudem das Duell auf der Power-Forward-Position, wo mit Maarty Leunen und dem athletischen Vita Chikoko zwei grundverschiedene Spielertypen aufeinanderprallen.
Thorsten Leibenath (Head Coach) sagte vor dem Spiel: "Mir macht es richtig Spaß, der Trier Mannschaft zuzusehen, denn man erkennt wieder die Handschrift von Henrik Rödl - seine Teams spielen immer hart und intensiv. Um Trier zu schlagen, müssen wir eine sehr gute Leistung zeigen. Wichtig wird sicherlich sein, dass wir Ricky Harris nicht zur Entfaltung kommen lassen. Wichtig ist aber auch, dass wir eine sehr gute und intensive Trainingswoche hatten." Der Ulmer Center Boris Savovic betonte: "Mir ist es nicht wichtig, ob ich Topscorer (wie mit 21 Pkt in Bremerhaven, Anm.) bin oder nicht. Mir geht es darum, alles für das Team zu geben und zu gewinnen. Solange ich das umsetzen kann, was der Coach mir sagt, bin ich zufrieden – Serbian Style eben. Die Spielpause diese Woche war gut, wobei sie wenig mit Relaxen zu tun hatte – wir haben so hart trainiert, als kämen gerade die Playoffs auf uns zu."
Thorsten Leibenath und sein Trierer Pendant Henrik Rödl verteilten in den letzten Jahren stets mit die meiste Spielzeit in der Liga an einheimische Akteure. Während in Ulm auch aktuell viele „deutsche Minuten“ gespielt werden (Anteil: 36,4 Prozent, Rang 4 in der BBL), entfallen auf Trierer Seite bislang nur 30 Prozent der Einsatzzeit an Eigengewächse. Ein Grund dafür: Verletzungen. Eine solche hat etwa den Ex-Ulmer Andi Wenzl (2007-2013) ereilt, den ein Meniskusschaden im Knie zu einer langen Pause zwingt.