ratiopharm ulm empfängt Phoenix Hagen - Gibt es erneut ein Offensivspektakel in der Arena?

In jüngster Vergangenheit waren glühende Netze garantiert, wenn Ulm und Hagen aufeinandertrafen. Über 181 Punkte standen in den letzten zwei Jahren nach einer Begegnung zwischen Spatzen und Feuervögeln durchschnittlich auf dem Scoreboard. Wenn Hagen am Samstag (ab 18.15 Uhr live auf telekombasketball.de) in die ratiopharm arena kommt, könnte Ulms Head Coach Thorsten Leibenath auf einen offensiven Schlagabtausch aber gut verzichten: Nach zuletzt drei Spielen, in denen die Ulmer Gegner jeweils die 80-Punkte-Marke knackten, soll die Verteidigung endlich wieder besser stehen. Auch Hagen hatte defensiv zuletzt Probleme: Vor eigenem Publikum bekam Ingo Freyers Team von Oldenburg satte 122 Zähler eingeschenkt (Ergebnis: 83:122). Record In Ulm gab es für die „Feuervögel“ seit ihrem Aufstieg 2009 noch nichts zu holen: Von den bisherigen 5 Duellen an der Donau gingen alle an die Gastgeber – das letzte Anfang Januar (105:90). Damals war es aber erst eine starke zweite Ulmer Hälfte (54:44), die Hagen auf Distanz brachte. Keystats Hagen wirft den Ball bislang besser als Ulm, was vor allem an den starken Schützen Brown (47% Dreier), Ramsey (43) und Nixon (39) liegt. Aber der „Guard-Terror“ hat auch eine Kehrseite: Kein Team kassiert mehr Punkte und greift weniger Rebounds ab als die Feuervögel, deren einziger Starter jenseits der zwei Meter für gewöhnlich Keith Ramsey (2,05 Meter) ist. Die Vorteile in Größe und Rebounding gilt es für Leibenaths Team auszunutzen. Im Backcourt trifft ein „Hagener Jung“ auf den aktuell dienstältesten Phoenix-Profi. Per Günther hat nach seiner Verletzungspause rasch zu seiner gewohnten Treffsicherheit zurückgefunden, wie er in Bamberg mit 16 Punkten und 3/6 Dreiern demonstrierte. Auf den Distanzwurf versteht sich auch sein Pendant David Bell: Beim letzten Auftritt in Ulm punktete der US-Guard fast nach Belieben (29 Punkte). Ein Duell der Überathleten verspricht die Paarung zwischen Will Clyburn und Larry Gordon zu werden, die beide zu den spektakulärsten Flügelspielern der Beko BBL zählen. Thorsten Leibenath warnt allerdings: „Die schlechte Bilanz von Hagen sollte man mit Vorsicht betrachten. Schließlich verloren sie zwei der Spiele mit jeweils nur einem Punkt Differenz. Wir werden Phoenix daher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die körperliche Unterlegenheit nutzen sie einerseits für das Eins-gegen-Eins; andererseits machen sie diese durch hohe Intensität wett. Unser Ziel muss es sein, dass unsere Verteidigung die Hagener beschäftigt und sie in der Folge nicht mehr die Körner haben, um uns in der Offense zu stoppen.“ Für Tim Ohlbrecht ist klar, dass "wir gegen Hagen unsere Größenvorteile ausnutzen müssen. Wir dürfen nicht deren Spiel spielen und einfach das hohe Tempo mitgehen. Gerade in der Zone und bei den Rebounds müssen wir präsenter sein. Zugleich haben wir aber auch schnelle Spieler, die Hagens Guards aus dem Spiel nehmen können". Insgesamt müsse die Ulmer Verteidigung besser werden als zuletzt, fordert der Nationalspieler. Wie schnell Hagen wirklich spielt? Den Erhebungen von Courtreview.de zufolge generiert kein Bundesligist so viele Ballbesitze wie die „Feuervögel“: Über 80 Angriffsaktionen pro Partie (Ulm: 73) unterstreichen Hagens „Topspeed“, der hauptverantwortlich ist für die vielen Offensiv-Feuerwerke, die Freyers Mannschaft abbrennt.