Ärztliche Kunst: "Farben und Kontraste" in der Herzklinik Ulm

Bereits 2010 zogen die ausdrucksstarken Werke der Künstlerin viele Interessierte in die „Galerie Ärztliche Kunst“. Bei der Vernissage der zweiten Ausstellung waren die Besucher gleichfalls begeistert von den lebhaft-farbigen Werken, welche Ingrid Al-Agha in den vergangenen vier Jahren gemalt hat. Rund 40 Vernissage-Besucher begrüßte Klinikchef Dr. Winfried Haerer zusammen mit der Künstlerin und Ausstellungsorganisator Dr. Heinz Cronauer. Den musikalischen Rahmen gab Viktoria Birkenmaier auf der Flöte mit Werken von Johann Sebastian Bach. Die barocken vielschichtigen Tonfolgen bereiteten stimmig auf die reichen Farbklänge der Ausstellung vor.

„Ich male halt drauf los“, bringt Al-Agha ihre Vorgehensweise auf den Punkt. Nicht durch und durch konstruiert, vielmehr emotional macht sie sich an den Malakt, setzt Stimmungen und Erlebtes auf Leinwand um. Diese Spontaneität kommt in den Bildern im kraftvollen Pinselduktus und reichem Farbenspiel zum Ausdruck. Farben und Kontrasten galt schon immer die Aufmerksamkeit der Künstlerin. In den 45 Acryl- und Ölbildern der Ausstellung wird sichtbar, dass Al-Agha ihre Kenntnisse von Farbwirkung und Komposition in den vergangenen Jahren noch einmal vertieft hat. Leuchtend dynamische Momentaufnahmen verschiedener Formate führen dem Betrachter eine Vielfalt an Motiven wie Malweisen vor Augen. Blumen, Landschaften, Tiere hat Al-Agha in ihren Werken ausdrucksstark interpretiert. Bildnisse ihrer Enkel und Blumenmädchen zeigen Figürliches, hinzu kommen abstrakte Farbkompositionen. Hier finden sich realistische Anklänge, dort stilisierte Formen. Das breite Spektrum der gegenständlichen Bilder kehrt in den abstrakten Werken wieder: völlig freiem Farbfluss stehen geometrische Farbgefüge gegenüber.

Dr. Al-Agha wurde 1944 in Ulm geboren, hat an der Uni Köln studiert und sich 1976 in Ulm als Gynäkologin niedergelassen. Sie war berufspolitisch sehr aktiv, unter anderem Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende im Ulmer Praxisnetz und der Frauengesundheit Ulm. Als sie 2001 aus gesundheitlichen Gründen ihre Praxis weitergab, widmete sie sich verstärkt der Malerei. Al-Agha begeisterte sich bereits als junges Mädchen für Kunst und wurde für ihre Kunstprojekte mit einem Preis ausgezeichnet. Im vergangenen Jahrzehnt erweiterte sie in Kursen ihre Kenntnisse von Komposition und Farbwirkung. Diese Entwicklung ist ihrem Werk deutlich abzulesen.

Die Ausstellung geht bis 30. Januar 2015. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.