Ulm News, 24.10.2014 10:06
Neue Forschungen zu Edwin Scharff
„Im Sommer brach der Krieg aus“: Das Edwin Scharff Museum Neu-Ulm zeigt ab 26. Oktober eine Kabinettausstellung zu Edwin Scharff sowie einen Lichtbildervortrag mit neuesten Forschungen.
Eine Kabinettausstellung und eine 224-seitige Publikation, in der auch neueste Forschungsergebnisse zum Namensgeber des Museums enthalten sind, werden im Rahmen eines Museumssonntags im Edwin Scharff Museum vorgestellt. Das Bildhauermuseum am Neu-Ulmer Petrusplatz widmet sich ab 26. Oktober unter dem Motto eines Zitates von Scharff - „Im Sommer brach der Krieg aus“ - den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf das Schaffen des Neu-Ulmer Künstlers.
Über 900 Zeichnungen und Druckgrafiken Scharffs aus den Jahren 1914 bis 1918 befinden sich im Bestand des Museums. Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod hat, wie sie sagt „einige der schönsten Gemälde und Farbzeichnungen für die Ausstellung ausgewählt“. Gezeigt wird aus diesem Zeitraum neben unveröffentlichten Zeichnungen und Dokumenten auch eine Skulptur Scharffs. Er hatte seinen jüngsten Bruder gleich zu Beginn des Krieges verloren und widmete ihm posthum eines seiner frühesten plastischen Porträts – mit Pickelhaube. Gutbrod fand heraus, dass dieses Werk für Scharffs künstlerischen Werdegang von besonderer Bedeutung war. Über ihre Recherchen und Forschungen zu dieser Schaffensphase Edwin Scharffs hat Museumsleiterin Gutbrod einen Aufsatz geschrieben. Er ist Teil einer umfangreichen Publikation der Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e.V.. „Im Frühjahr 1914 überlegte ich eine Übersiedlung nach Berlin. Im Sommer brach der Krieg aus.“, überschrieb Gutbrod ihre Betrachtungen zu Scharffs Leben und Schaffen während des Ersten Weltkrieges. Berlin war für ihn das ersehnte künstlerische Umfeld, da er in München als einer der „abseitigsten Modernen“ galt. Der Erste Weltkrieg durchkreuzte jedoch die Umzugspläne. Das 224 Seiten starke und umfangreich illustrierte Buch vereint u.a. Texte zu Edwin Scharff, Ernst Barlach, Bernhard Hoetger, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Wilhelm Lehmbruck, Gerhard Marcks, Fritz Behn, Johann Bossard, Wilhelm Gerstel, Ernst Gorsemann, Ewald Mataré sowie Dresdner Bildhauern im Ersten Weltkrieg. Unter dem Titel „Bildhauer sehen den Ersten Weltkrieg“ haben zehn Wissenschaftler aus Bildhauermuseen und weitere Kollegen über dreizehn bedeutende Bildhauer geschrieben.
Gutbrods darin enthaltener Aufsatz bildet die Grundlage für einen Lichtbildervortrag, den sie zur Ausstellungseröffnung im Rahmen des Museumssonntags um 14.30 Uhr hält. Sie präsentiert darin ihre Forschungsergebnisse, die sie aus dem Vergleich des künstlerischen Nachlasses von Scharff mit dessen schriftlichen Nachlass gewinnen konnte. Dazu stieg sie intensiv in seinen erhaltenen Briefverkehr ein und bewertete auch die Zeichnungen, die Scharff während eines Lazarett-Aufenthalts 1916 schuf. „Edwin Scharff erschuf sich dort eine idealisierte Gegenwelt zu dem was er während seines Kampfeinsatzes erlebte. Er widmete sich nur dem Schönen, zeichnete Akte oder Pferde“ erklärt sie. Helga Gutbrod gehört dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen an.
Ausstellungsdauer: 26. Oktober 2014 bis 27. September 2015
„Im Sommer brach der Krieg aus“ ist vom 26. Oktober 2014 bis 27. September 2015 dienstags und mittwochs von 13 bis 17, donnerstags bis samstags von 13 bis 18 und sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Zum Thema der Ausstellung erscheint ein Buch der Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e.V.: „Bildhauer sehen den Ersten Weltkrieg“. Es ist an der Museumskasse erhältlich.




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