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Ulm News, 02.09.2014 00:00

2. September 2014 von Thomas Kießling
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Jenseits von Marc und Macke: Künstlerträume verglühten auf dem Schlachtfeld


Das Edwin Scharff Museum Neu-Ulm zeigt Werke von acht jungen Künstlern, Opfern des Ersten Weltkrieges Neu-Ulm. Die Ausstellung „Verglühte Träume: Werke junger Künstler, Opfer des Ersten Weltkrieges“ wird am 5. September eröffnet und läuft bis zum 6. Januar 2015.

Dreieinhalb Jahre lang hat das Edwin Scharff Museum an seiner nächsten Sonderausstellung gearbeitet und sich dabei intensiv mit acht Künstler auseinandergesetzt, die auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges ihr Leben ließen. „Verglühte Träume: Werke junger Künstler, Opfer des Ersten Weltkrieges“ nimmt das Schicksal moderner Künstler im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg in den Fokus. Dabei stehen vom 6. September 2014 bis zum 6. Januar 2015 Benno Berneis, Hans Fuglsang, Franz Seraph Henseler, Wilhelm Morgner, Franz Nölken, Otto Soltau, Hermann Stenner und Albert Weisgerber im Mittelpunkt. „Die Ausstellung“, so Dr. Helga Gutbrod, die Leiterin des Museum am Neu-Ulmer Petrusplatz, „will jenseits der bis heute unvergessenen Künstler August Macke und Franz Marc, die 1914 beziehungsweise 1916 fielen, eine vom Ersten Weltkrieg radikal getroffene Künstlergeneration ins Blickfeld rücken, die ihren Weg aufgrund der Kriegsereignisse nie zu Ende gehen konnte“. „Wir haben bewusst nicht nur Bilder ausgewählt, die den Krieg zeigen“, erklärt die Leiterin des Museums. „Die acht ausgewählten Künstler sollen exemplarisch für ihre Künstlergeneration stehen. Gleichzeitig soll unsere Ausstellung eine Hommage an deren Leben und Werk sein“. Alle acht arbeiteten avantgardistisch, aber unterscheiden sich in Herkunft, Ausbildung, Lebensführung und in ihrer Kunstauffassung sehr. Sie repräsentieren verschiedene Facetten der Avantgarde und verweisen stilistisch und inhaltlich auf die virulenten Themen ihrer Zeit – jeder auf seine ganz individuelle Art und Weise. Es einte sie der Traum von einer besseren Zukunft – ein Traum, der im Ersten Weltkrieg verglühte. „Verglühte Träume“ präsentiert herausragende, aber dem breiten Publikum weitgehend unbekannte Maler, die exemplarisch für ihre Generation stehen können. 1914 hatten Berneis, Fuglsang, Henseler, Morgner, Nölken, Soltau, Stenner und Weisgerber den Durchbruch in der Kunstszene bereits geschafft. Sie waren bekannt, stellten aus und wurden in der Presse hervorgehoben. Die Künstlerkollegen schätzten sie als Mitstreiter der Avantgarde. Während des Krieges und kurz danach erschienen Nachrufe, doch dann wurde es um die meisten der gezeigten Künstler still. Für einige setzen sich heute Kunstliebhaber und Museen ein, andere bedürfen noch der wissenschaftlichen Aufarbeitung. Eine breite Kenntnis ihres Werkes und ihrer Bedeutung für die Kunstgeschichte steht jedoch aus. Stenner und Weisgerber beispielsweise hat das Edwin Scharff Museum in der Vergangenheit schon in Ausstellungen vorgestellt. Fuglsangs Werk befindet sich im Museumsberg Flensburg und wartet auf Aufarbeitung, der Nachlass von Berneis war bisher in Privatbesitz und geht nach der aktuellen Ausstellung an die Berlinische Galerie in Berlin. Nölken und seine farbensprühenden Aktgemälde dagegen oder die furiosen Zeichnungen Henselers sind noch zu entdecken. Wilhelm Morgner, dem ein eigenes Museum in Soest gewidmet ist, ist Gutbrods heimlicher Favorit der Ausstellung: „Er ist der radikalste unter den bei uns gezeigten Künstlern. Er malte fast wie Keith Haring Jahrzehnte später“, schwärmt sie, „und er hatte eine unglaubliche Gedankentiefe, die er in seinem Werk verarbeitet“. Als Kuratorin der Ausstellung, die nach dem Edwin Scharff Museum auf dem Museumsberg Flensburg gezeigt wird, fungiert die Hamburger Kunsthistorikerin Dr. Friederike Weimar. Sie beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv und im interdisziplinären Austausch mit der Forschu ng zur Kulturgeschichte vor dem und während des Ersten Weltkrieges. Für „Verglühte Träume“ hat sie gemeinsam mit dem Museumsteam rund 80 Werke aus vielen privaten und öffentlichen Sammlungen zusammengestellt.
Ein erster, kostenloser Blick auf die Ausstellung ist am Freitag, den 5. September, um 19 Uhr bei der Vernissage möglich. Bürgermeister Albert Obert und Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod werden die Ausstellung eröffnen. Die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Friederike Weimar aus Hamburg, gibt anschließend eine Einführung in die Thematik. Katja Kaufmann (Gesang) und Igor Beketov (Klavier) begleiten die Vernissage musikalisch. „Verglühte Träume“ wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Führungen, literarisch-musikalischen Ausstellungsrundgängen, Workshops und einem Museumssonntag am 26. Oktober ergänzt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Gebr. Mann Verlag. Die Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützte die Ausstellung und Publikation. „Verglühte Träume“ wird anschließend im Museumsberg Flensburg gezeigt.



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