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Ulm News, 18.08.2014 15:15

18. August 2014 von Thomas Kießling
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Im Mittelalter schon fast so hoch wie das Ulmer Münster: The Cathedral Church of St. Mary in Lincoln


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Im Mittelalter war The Cathedral Church of St. Mary in Lincoln schon fast so hoch wie das Ulmer Münster. Die Kathedrale war 200 Jahre lang sogar das höchste Gebäude der Welt.  Das 125-jährige Münsterturmjubiläum (Im Jahr 2015)  bietet eine gute Gelegenheit, über die Münsterspitze hinaus nach Europa zu blicken und die Verwandten und "Bekannten" des Ulmer Münsters näher zu betrachten. 

Eine Geschichte vom Bau, dem Wiederaufbau, dem Verdruss und dem Durchhaltevermögen einer Stadt im Osten Großbritanniens, die 200 Jahre lang das höchste Gebäude der Welt stellte und heute mit seiner Kathedrale eines der bedeutendsten Werke der englischen Gotik besitzt. Das 125jährige Münsterturmjubiläum bietet eine gute Gelegenheit, über die Münsterspitze hinaus nach Europa zu blicken und die Verwandten und "Bekannten" des Ulmer Münsters näher zu betrachten - ein Ulmer Weitblick "at its best" so zu sagen. Der Normanne William the Conqueror eroberte 1066 England. Kurz darauf begann auch die ungewöhnliche Geschichte der Kathedrale im Osten Englands. Im Jahr 1072 ließ William als König von England die Arbeiten an einer Kathedrale beginnen, die einem Wegbegleiter aus der Normandie als Bischofssitz dienen sollte. Bereits 20 Jahre später war der Bau beendet. Doch der auserwählte Bischof Remigius sollte die Weihe der Kathedrale um zwei Tage verpassen. Er starb am 9. Mai 1092. Die zweite Katastrophe folgte zwischen 1137 und 1141 (die Quellen sind sich über das genaue Datum nicht ganz einig). Ein Brand zerstörte große Teile des Gotteshauses. Der Wiederaufbau erfolgte unter Bischof Alexander, genannt „der Prächtige“. Dieser Name lässt keine Fragen offen: eine figurenreiche Westfassade, die bei englischen Kirchen beliebten Blendarkaden und Szenen aus dem Neuen und Alten Testament über den Portalen. Darüber drei Türme. Die Kathedrale sollte schöner werden als zuvor. Alexander der Prächtige ließ auch ein Steingewölbe einbauen, das einem erneuten Brand standhalten sollte. Mit einem Erdbeben hatte er allerdings nicht gerechnet. 1185 spaltete ein Beben die Kathedrale in zwei Hälften. Lediglich die Westfassade blieb bestehen, der Rest wurde von Grund auf erneuert. Wieder war es ein Franzose, St. Hugo von Avalon, der über den Bau herrschte. Er ließ einen großen Steinbau schaffen. Es entstand ein komplexes, neuartiges Rippengewölbe mit Spitzbögen und großen Fenstern im gotischen Stil, bekannt als "Early English Style". Bis heute ist dieser Baustil die bestimmende Handschrift der Kathedrale von Lincoln. 1239 ereilte den Bau das nächste Unglück: Der eben vollendete Vierungsturm stürzte ein. Doch die Bauherren wurden nicht müde und gaben nicht auf. Der Turm wurde verstärkt und wieder aufgebaut. Er bekam ein neues Obergeschoss und einen Helm. Am Ende maß der Hauptturm 160 Meter (genau: 159,7m) und war damit das höchste Gebäude der Welt - und das im frühen 14. Jahrhundert! Erst 66 Jahre später wurde der Grundstein für das Ulmer Münster gelegt. 1549 riss ein Sturm den Helm des Turms mit sich. Und das war Ende des damals höchsten Gebäudes der Welt. Doch nicht das Ende der Kathedrale von Lincoln. Nun aber sparten sich die Lincolner die Mühen eines Wiederaufbaus und gaben dem Turm seinen heutigen flachen Abschluss. Doch immerhin - 200 Jahre lang war die Kathedrale von Lincoln das höchste Gebäude der Welt. Erst mit Fertigstellung des Turms des Ulmer Münsters im Jahr 1890 erreichte wieder ein Kirchturm eine Höhe von über 160 Metern. Der Vollständigkeit halber an dieser Stelle: Die Kathedrale von Lincoln ist (der Fläche nach) die drittgrößte Großbritanniens, 148 Meter lang und 83 Meter breit. Die Kathedrale von Lincoln ist ein Mix aus den Baustilen vieler Epochen. Sie wurde im "Norman Style", also der norman nischen Form der Romanik begonnen, der erste Wiederaufbau aber war schon gotisch. Das Bauwerk wurde zu einer der Schulen für englische Gotik - immer ein bisschen seiner Zeit voraus. Aus der ersten Bauphase sind der 100 Meter lange Bau und Teile der Westfassade erhalten sowie der untere Teil des Westturms. Der "verrückte" (damals neuartige) Gewölbebau der Kathedrale und das Chorgestühl, der "Engelschor", gingen in die Geschichtsbücher ein. Ein großer Teil der Längsseite der Kathedrale wird geschmückt von zweireihigen Bögen. Diese sollen dem Besucher die Illusion eines Ganges entlang der Wand geben. Der Steinmetz guckte sich diese Kunst wohl in Frankreich ab. Doch sein Nachbau weist einen entscheidenden Fehler auf: Die Bögen haben nicht die korrekte Länge, sodass die Illusion eines Ganges nicht funktioniert. Und noch eine Anmerkung zum Schluss: Ulm mag noch den höchsten Kirchturm der Welt vorweisen. Aber die Kathedrale von Lincoln übertrumpft das Münster eindeutig beim Glockengeläut. Sage und schreibe 20 Glocken befinden sich in ihren drei Türmen. Das Münster kann dagegen "nur" dreizehn aufweisen.



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