Ulm News, 23.05.2014 13:05
„Anti Aging“ für Stammzellen - Dr. Maria Carolina Florian mit Egon-Macher-Preis ausgezeichnet
„In der Biologie kommt Stammzellen eine zentrale Funktion zu“, sagt Dr. Maria Carolina Florian. Für ihre Forschung zu Blutstammzellen, die bekanntlich Blut- sowie andere Zellen im Körper „reparieren“ und eine wesentliche Rolle bei der Alterung spielen, hat die 34-Jährige kürzlich den Egon-Macher-Preis der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung erhalten.
Die Verleihung fand im Rahmen der 41. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung in Köln statt. Ausschlaggebend war eine Publikation im hochangesehenen Fachjournal Nature, die Erstautorin Florian gemeinsam mit dem bekannten Ulmer Stammzellforscher Professor Hartmut Geiger und weiteren Wissenschaftler aus Ulm, Cincinnati (USA) und München verantwortet. „Wir konnten zeigen, dass Blutstammzellen im Laufe des Alterungsprozesses ausgelöst durch den Eiweißstoff Wnt5a auf ein anderes Signalübertragungssystem umstellen“, erklärt Florian. Durch eine Blockade des Eiweißstoffes könne man Blutstammzellen so „verjüngen“, dass sie ihrem Reparaturauftrag wieder besser erfüllten. Florians Publikation, die auf vierjähriger Forschungsarbeit beruht, könnte einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Alterungsprozesses und seinen körperlichen Auswirkungen leisten. Maria Carolina Florian, die in Mailand Pharmazeutische Biotechnologie studiert und dort auch promoviert hat, forscht seit 2009 in Ulm. Florians Schwerpunkte an der Ulmer Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie sowie in der Klinischen Forschergruppe 142 („Molekulare und zelluläre Alterung -Von den Wirkmechanismen zur klinischen Perspektive“/Sprecherin: Prof. Karin Scharffetter-Kochanek) sind die Alterung von Stammzellen der Haut und von blutbildende Stammzellen. Die Relevanz ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist angesichts des demographischen Wandels unstrittig. In einem nächsten Schritt möchte Maria Carolina Florian überprüfen, ob sich ihre Ergebnisse auf Stammzellen in anderen Geweben übertragen lassen. Mehr noch als über das Preisgeld von 5000 Euro, das sie mit Dr. David Ellinghaus (Universität Kiel) teilt, freut sich die zweifache Mutter über die Anerkennung ihrer Arbeit. In Zukunft würde sich die gebürtige Italienerin gerne habilitieren. Die Universität Ulm bezeichnet sie als „besten Ort in Europa und vielleicht in der Welt, um Stammzellalterung zu erforschen.“
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