Roxy Horror Music Show im Roxy läuft aus - Im Mai ist Schluss mit der Live-Karaoke-Show

 Einmal auf der Bühne stehen, alle Blicke sind auf die Person vor dem Mikro gerichtet, die Band setzt ein und die Bühne gehört nur dem Sänger. Dafür steht und damit wirbt die Roxy Horror Music Show.
Die Ariane Müller Band präsentiert ein breites Song-Repertoire von Rock über Pop bis hin zum Schlager. Aus dieser Liste kann sich jeder, der Lust hat, einen Song aussuchen und anschließend auf der Bühne performen. Dieses Konzept ging anfangs auf und im Roxy drängten sich die Zuhörer vor der Bühne. In einer der letzten Shows, vergangenen Freitag, war das Publikum deutlich überschaubarer. Wo sich einst die Sänger auf die nächste Show vertrösten ließen, wird nun aufgerufen, sich spontan anzumelden, um das Programm zu füllen. Jeder Sänger darf nur drei Shows hintereinander auftreten und muss dann eine Runde aussetzen – ob es genau daran liegt? Gut gelaunt, wie immer, führt Ariane Müller durch das Programm.
Den Anfang macht Christa und trägt ihre Interpretation von „Dreamer“ (Ozzy Osbourne) vor. „Habt Erbarmen mit der ersten Sängerin“, bittet sie das Publikum aufgeregt und dann geht es auch schon los. Die Band ist gut drauf, wenn auch teilweise ein wenig zu laut. Dem Publikum gefällts und Christa erntet tobenden Applaus. Für eine echte Überraschung sorgt Sängerin Nicole. Sie wählt „Rolling in the Deep“ von Adele, eine gesanglich sehr schwere Nummer. Mit ihrer rockigen, sicheren Stimme begeistert sie ihre Zuhörer und sorgt für eine ausgelassene Stimmung. Auch die erst 16-jährige Anna, die für ihre Mutter „Beautiful“ von Christina Aguilera singt, überrascht mit einer starken Performance. „Ich bin zum ersten Mal hier“, gesteht sie und bestätigt damit, dass Ulm noch viele unentdeckte Talente hat.
Aber auch Hobbysänger, die einfach Spaß an der Musik haben, wie beispielsweise Matthias, der sich an Peter Maffays „Sieben Brücken“ versucht, sorgen für einen entspannten, unterhaltsamen Abend. Selbst wenn mal der Einsatz verpasst oder der Text vergessen wird, Ariane Müller ist stets zur Stelle und unterstützt die oft aufgeregten Sänger, wo sie nur kann. Gerne singt sie auch die zweite Stimme, wie bei „I need a Dollar“ von Aloe Black, gesungen von Anna, sodass kurz eine locker improvisierte Jamsession entsteht.
Im Mai findet die Roxy Horror Musik Show zum letzten Mal statt. Doch das Publikum darf gespannt sein, denn es soll ein Nachfolgeprojekt geben. 
Franziska Salzer