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Ulm News, 15.02.2014 07:00

15. Februar 2014 von Ralf Grimminger
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Drei junge Mediziner mit den Else Kröner-Memorial-Stipendien ausgezeichnet


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Beschreibung: PD Dr. Alexander Kleger

Fotograf: Universitätsklinikum Ulm

Foto in Originalgröße



Zum achten Mal hat die Else Kröner-Fresenius- Stiftung die Else Kröner-Memorial-Stipendien an besonders begabte forschende Mediziner vergeben. Von den 36 nominierten Kandidaten gewannen die Kliniker PD Dr. Alexander Klege vom Universitätsklinikum Ulm, PD Dr. Mirko Pham vom Universitätsklinikum Heidelberg und PD Dr. Konstantinos Stellos vom Universitätsklinik Frankfurt . Die jeweils mit 200.000 Euro dotierten Stipendien schaffen für zwei Jahre die Möglichkeit, sich konzentriert und intensiv dem eigenen Forschungsprojekt zu widmen und den Grundstein für eine erfolgreiche klinische und wissenschaftliche Laufbahn zu legen.

„Medizin und Forschung miteinander zu verbinden, neue Therapien im unmittelba- ren Austausch von Ideen und Forschungsansätzen zwischen Krankenbett und La- bor zu erforschen ist der Kern des medizinischen Fortschritts“, sagt Dr. Susanne Schultz-Hector, Vorstandsmitglied der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Die Else Kröner-Memorial-Stipendien wurden erstmals 2002 vergeben. Seitdem haben 27 forschende Mediziner von der hochrangigen Nachwuchsförderung durch die Stiftung profitiert. Einige von ihnen gehören inzwischen zu den international bedeutenden Medizinern Deutschlands. Sie haben grundlegende Beiträge zum Verständnis von Krankheitsmechanismen geleistet, den Weg für innovative Diagnose- und Therapie- verfahren bereitet und zum Teil auch beschritten. PD Dr. rer. med. Alexander Kleger, Universitätsklinikum Ulm, Innere Medizin: Untersuchung von Pankreaserkrankungen Die Entwicklung sowie die Entstehung vieler Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind bis heute nur unzureichend verstanden. Neue Erkenntnisse erhofft sich die Forschung von der regenerativen Medizin, bei der lebende Zellen genutzt werden, um erkranktes Gewebe wiederherzustellen. Hierfür konzentrierte sich die Forschung der vergangenen Jahre auf die Erzeugung von insulinproduzierenden ß-Zellen. Im Gegensatz dazu fokussiert sich PD Dr. Kleger auf den exokrinen Teil der Bauch- speicheldrüse. Mit einem experimentell sehr schwierigen aber vielversprechenden Kunstgriff will PD Dr. Kleger den Pfad der embryonalen Entwicklung von Pankreas- zellen in der Zellkultur rückwärts verfolgen und so die wesentlichen Schritte und regulatorischen Signale der Entwicklung von gesundem wie auch erkranktem Pan- kreas isolieren und untersuchen. „Wir versuchen, die Krankheit in der Schale zu reproduzieren und zu verstehen, um so eine Plattform zur Entwicklung neuer The- rapien zu schaffen“, erklärt der habilitierte Mediziner. Dazu hat der Stipendiat in zahlreichen Vorarbeiten Methoden entwickelt, die es ihm ermöglichen, schneller und effizienter aus menschlichen Haarwurzelzellen wieder undifferenzierte Stammzellen zu erzeugen, die schließlich wieder zu Pankreaszellen differenziert werden können. PD Dr. med. Mirko Pham, Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie: Diagnostische Methoden für das Periphere Nervensystem: MR-Neurographie Schmerzhafte Nervenerkrankungen, Polyneuropathien, zählen zu den häufigsten Erkrankungen. Sie können u .a. durch Diabetes, als Nebenwirkung von Chemothe- rapien oder auch als erbliche Erkrankungen auftreten. Gemeinsam ist diesen Er- krankungen der Verlust von Nervenfasern im Spätstadium. An welchen Orten und durch welche Mechanismen die Nervenschädigung allerdings im Frühstadium auf- tritt, ist weitgehend unbekannt. Die Heidelberger Arbeitsgruppe MR-Neurographie ist führend bei der Entwicklung neuer Diagnoseverfahren für das Periphere Nervensys- tem. In eigenen Vorarbeiten konnte PD Dr. Pham erstmals Nervenschädigung mit hochauflösender Kernspintomographie auf Ebene kleinster Nervenfaszikel nachwei- sen und diese Methode erfolgreich einsetzen, um Nervenschädigung bei diabeti- scher Polyneuropathie zu visualisieren. Der Stipendiat will die Stoffwechselvorgänge in Nerven sichtbar machen und Parameter für Früherkennung, Risikoabschätzung und Therapie-Monitoring testen. PD Dr. med. Dr. habil. Konstantinos Stellos, Universitätsklinik Frankfurt, Kar- diologie: Rolle der RNA-Modifikation bei der Instandhaltung von Blutgefäßen Das Innere der Blutgefäße kleidet das Endothel aus. Es spielt nicht nur beim Stoff- austausch oder bei Entz ündungsvorgängen eine zentrale Rolle, sondern auch bei der Erhaltung und Neubildung von Blutgefäßen. Das rasche Schließen von Lücken oder Verletzungen der einschichtigen Endothelauskleidung von Arterien ist wichtig, weil diese der Ausgangspunkt von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen sind. Die Neubildung von Gefäßen ist zwar bei der Wundheilung notwendig aber auch beim Wachstum von Tumoren beteiligt. Die permanente Instandhaltung und bei Be- darf auch die Neubildung des Endothels ist deshalb sehr fein und auf verschiedenen Ebenen reguliert. Einer dieser Wege – dies hat Konstantinos Stellos in wichtigen Vorarbeiten erstmals zeigen können – bezieht das Enzym Adenosin Deaminase ein, das die Verarbeitung von RNA steuert. PD Dr. Stellos will in den kommenden Jah- ren die Signalwege und die funktionelle Bedeutung dieses Enzyms für die Balance der Instandhaltung des Endothels aufklären. Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung wurde 1983 von der Unternehmerin Else Kröner, geb. Fernau, gegründet und wurde 1988 Alleinerbin. Die Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt außerdem medizinisch-humanitäre Hilfs- projekte. Die Stiftung bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheits- konzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist. Satzungsgemäß fördert die Stiftung nur solche Forschungsaufgaben, deren Ergebnisse der Allgemeinheit zugänglich sind. Die Stif- tung hat rund 1.100 Projekte mit einem Gesamtvolumen von ca. 150 Millionen Euro geför- dert.



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