Ulm News, 10.02.2014 14:29
Diagnose Krebs – helfen und helfen lassen
Regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen und besseren Therapiemöglichkeiten ist es zu verdanken, dass heute eine Vielzahl an Tumorerkrankungen kontrollierbar ist. Aber auch nach der Bewältigung einer Krebserkrankung ist das Leben der Betroffenen komplett verändert. Die physischen und psychischen Folgen sind selbst Jahre nach einer erfolgreichen Therapie weitreichend. Doch nicht nur der Patient leidet oft unter körperlichen Beeinträchtigungen, beruflichen Einschränkungen oder Hilfsbedürftigkeit – auch die Familie trägt die Pflege, seelische Belastungen und Ängste der Betroffenen mit.
Im Fokus des 60. Onkologischen Kolloquiums des Integrativen Tumorzentrums des Ulmer Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät (CCCU) steht die Rolle der Angehörigen bei der Begleitung von Krebspatienten zurück ins Leben. Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen und Theologen der Ulmer Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, des Parksanatoriums Aulendorf und der Rehabilitationsklinik Sonnenblick in Marburg diskutieren gemeinsam Fragen rund um die Auswirkungen von Krankheit und Behandlung bei Krebsüberlebenden und ihren Angehörigen und beraten zu Hilfsangeboten für beide Seiten. Interessierte sind herzlich eingeladen am Mittwoch, 12. Februar, 17.30 bis 20 Uhr in den Hörsaal der Chirurgischen Klinik auf den Oberen Eselsberg. (Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm) „Die sozialen und psychischen Folgen, mit denen Patienten und Angehörige selbst nach einer erfolgreichen Krebstherapie kämpfen, dürfen nicht unterschätzt werden“, sagt Dr. Klaus Hönig, Leiter der Konsiliar- und Liaisonpsychosomatik der Ulmer Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Viele Betroffene sind nach der Behandlung für Monate oder Jahre auf Pflege angewiesen, können nicht in Vollzeit arbeiten oder leiden unter extremen seelischen Belastungen. Knapp 45 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden von ihren Angehörigen zuhause betreut. In unserer Veranstaltung möchten wir den Fokus auf die psychische Gesundheit der Angehörigen lenken und darstellen, was ihre Rolle zwischen Pflege und Alltag eigentlich für sie bedeutet“, erklärt Hönig. Die Referenten informieren in Kurzvorträgen über Themen wie die partnerschaftliche Krankheitsbewältigung, Selbsthilfeangebote für Patienten und Angehörige und geben Tipps für einen Wiedereintritt in die Arbeitswelt nach erfolgreicher Therapie. Der Umgang mit Krebs und Sexualität sowie psychosoziale Aspekte wie Krebs und Armut sind weitere Aspekte. Ein Ziel der Veranstaltung ist es, die Notwendigkeit einer Balance zwischen helfen und helfen lassen bewusst zu machen. „Die Grenzen sind oft fließend, sodass pflegende Angehörige die Warnsignale der eigenen Überlastung wie beispielsweise Gereiztheit, Schlafstörungen und Erschöpfung bis hin zu Ängsten, Depressivität und stress-assoziierten körperlichen Erkrankungen nicht ausreichend wahrnehmen“, so Dr. Hönig. Der Experte rät Pflegenden dazu, rechtzeitig auch externe Hilfe über die Brückenpflege oder psychoonkologische Dienste in Anspruch zu nehmen.







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