Ulm News, 28.01.2014 15:28
19. Ulmer Vesperkirche – Eine warme Mahlzeit und Begegnung in festlicher Atmosphäre
Wenn in der Pauluskirche Ulm Stühle und Tische mit weißen Decken und Blumen aufgestellt werden, dann ist wieder Vesperkirche. Bereits zum 19. Mal kann in der Pauluskirche von 12 bis 14 Uhr zu Mittag gegessen werden. Vier Wochen, bis zum 14. Februar, hat die Kirche ihre Türen für jeden Hungrigen geöffnet.
Eine warme Suppe, ein herzhaftes Mittagessen und ein süßer Nachtisch sollen die Gäste der 19. Ulmer Vesperkirche stärken. Für wenig Geld können Bedürftige hier zu Mittag essen. Aber nicht nur Arme treffen sich zum gemeinsamen Essen. „Auch Ärzte oder Rechtsanwälte sind hier zu Gast. Natürlich bezahlen sie aber ein bisschen mehr für das Essen“, berichtet Uschi Vollmer, die in dieser Woche die Vesperkirche leitet. „Im Vordergrund steht die Gemeinschaft und der Austausch. Wir haben auch einen Tisch mit Frauen aus der Mittelschicht, die sich hier jeden Tag zum Kaffeekränzchen treffen. Man kommt ins Gespräch und lernt sich kennen“, so Uschi Vollmer weiter. Mit 150 ehrenamtlichen Helfern organisiert sie die Aufteilung auf die verschiedenen Stationen. 30 bis 40 Helfer braucht sie an einem Tag für die Getränke- und Essensausgabe sowie für die Kasse und das Abräumen der Tabletts. „Die Leute kommen hier her, weil sie sich hier wohlfühlen. Es ist warm, das Essen ist gut und man kann gemütlich zusammensitzen. Heute gibt es Kässpätzle, deswegen ist es besonders voll“, beschreibt Uschi Vollmer die einzigartige Atmosphäre in der Kirche. Das Essen wird aus dem Altenheim Dornstadt geliefert. Sowohl Kaffee als auch Getränke sind reine Spenden. Doch das Organisationsteam denkt noch weiter: Zwei Mal die Woche kommen zwei Friseure, um Jedem, der möchte, die Haare zu schneiden. Einen besonderen Service bieten auch die Helferinnen des Vereins Frauenring Ulm/ Neu-Ulm e.V. Sie flicken und nähen unentgeltlich kaputte Kleidung. „Die Idee kam mir vor fünf Jahren“, erzählt Helga Ludwig, Vorsitzende des Vereins. „Viele denken, die Kleidung sei schmutzig und die Situation unangenehm, aber dem ist nicht so. Die Kleidung ist stets sauber und die Leute hier sind sehr höflich“, so die Vereinsvorsitzende weiter. Sechs bis acht Frauen sitzen an Nähmaschinen oder versuchen, die Kleider mit Nadel und Faden zu reparieren. Und der Bedarf ist groß. Im letzten Jahr wurden beispielsweise 54 Hosen gekürzt, 34 Knöpfe genäht und 12 Reißverschlüsse erneuert. „Das Nähen ist unser Hobby, es macht uns Spaß. Wir sind eine Gemeinschaft und verstehen uns gut. Anders würde es nicht funktionieren“, sagt Helga Ludwig. Dem kann Uschi Vollmer nur beipflichten. „Jeden Morgen versammeln wir uns in einem Kreis bevor es losgeht. Unter uns besteht ein großes Zugehörigkeitsgefühl. Und das macht die Sache hier umso schöner.“ Noch bis zum 14. Februar hat die Vesperkirche für Alle geöffnet. Eine tolle Aktion für die sich ein Besuch oder eine Spende lohnt. Das dachten sich auch die Schülerinnen und Schüler der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule und legten bei ihrem Besuch in der Vesperkirche ihr Geld für eine Spende zusammen.
Franziska Salzer



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