Ulm News, 21.11.2013 14:48
„Jan und Berta Schmidt-Stiftung“ unterstützt Klinik im Kampf gegen Atemversagen bei Kindern


Beschreibung: Professor Hummler demonstriert eine Intubation mittels Videolaryngoskop.
Fotograf: Universitätsklinikum Ulm

Schweres Atemversagen bei Kindern mit onkologischen und anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen ist ein großes Risiko, gegen das die Ärzte und Pflegekräfte der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm Tag für Tag ankämpfen. Eine Aufgabe, bei der nicht nur große medizinische Erfahrung entscheidend ist, sondern auch modernste Medizintechnik ein lebensrettendes Element sein kann.
Das sah auch die „Jan und Berta Schmidt-Stiftung“ so und spendete 38 800 Euro, die es der Klinik ermöglichten, ein so genanntes Videolaryngoskop anzuschaffen, das während einer endotrachealen Intubation (Einführung eines Tubus über den Mund zur Sicherung der Atemwege) mittels einer kleinen Kamera Bilder vom Kehlkopfeingang liefert. Außerdem ermöglichte die Spende die Anschaffung von zwei Oximetriegeräten, mit denen die Sauerstoffsättigung z.B. im Gehirn direkt gemessen werden kann. Am heutigen Donnerstag besuchten Rainer Unterstaller, Stiftungsvorstand der „Jan und Berta Schmidt-Stiftung“, und Prof. Dr. Karl Reinhard Aigner, Medizinischer Direktor des Media Klinikums in Burghausen an der Salzach und Stiftungsrat der Stiftung, der den Kontakt zwischen Kinderklinik und Stiftung hergestellt hat, den Ulmer Michelsberg, um die Geräte offiziell zu übergeben. „Ich freue mich sehr über das Engagement der Stiftung und von Herrn Professor Aigner“, sagt Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, „denn die Geräte können nicht nur dazu beitragen, dass lebensrettende Prozeduren sicherer durchgeführt werden, sondern sie erhöhen auch das Niveau unserer ärztlichen Ausbildung“. Hintergrund: Die endotracheale Intubation erfordert eine besondere Expertise und sollte bei kritisch kranken Patienten möglichst nur von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden. Wie aber kann der noch ungeübte Mediziner Erfahrungen sammeln? „Das Videolaryngoskop hilft, diesen Spagat zu überbrücken. Die Kamera zeigt den Kehlkopfeingang, das ermöglicht eine optimale Mitverfolgung der Intubation und Verifizierung der korrekten Durchführung am Bildschirm“, erläutert Professor Debatin. Auf die unschätzbaren Vorteile der Oximetriegeräte weist Prof. Dr. Helmut Hummler, Leitender Oberarzt und Leiter der Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin hin: „Bei der Behandlung von Kindern mit schwerem Atemversagen ist neben dem Gasaustausch oftmals der Kreislauf und damit die Versorgung der Gewebe beeinträchtigt. Das ist für lebenswichtige Organe wie z.B. Nieren und Gehirn von elementarer Bedeutung. Zwar kann der Sauerstoffgehalt des arteriellen Bluts seit vielen Jahren mittels Pulsoximetrie gemessen werden, jedoch können nur dann die Gewebe mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, wenn auch die Durchblutung der Gewebe ausreichend ist“, führt Professor Hummler aus. Genau an dieser Stelle liefern die neuen Oximetriegeräte nun wertvolle Informationen. Die so genannte Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) ermöglicht die Messung der Versorgung von Geweben mit Sauerstoff. „Bei Auffälligkeiten können wir wesentlich früher reagieren und entsprechende Therapiemaßnahmen einleiten“, verdeutlicht Professor Hummler. Vor diesem Hintergrund war es für Rainer Unterstaller, Stiftungsvorstand der „Jan und Berta Schmidt-Stiftung“, selbstverständlich, die Klinik zu unterstützen: „Gerade krebskranken Kindern zu helfen lag den Stiftern am Herzen, ihnen Perspektiven zu geben, Leiden zu lindern und die Forschung im Bereich der Kinderonkologie voranzutreiben. Diese Investition ist ganz im Sinne der Stifter und fand im Stiftungsrat gleich Zustimmung. Wir freuen uns, hier einen Beitrag leisten zu können und wünschen uns, dass damit Leben gerettet wird.“






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