83 : 80-Sieg über Ljubljana - Kämpferische Leistung wird in dramatischer Schlussphase belohnt

Der spätere Topscorer Will Clyburn (17 Punkte und 6 Rebounds) sorgte für die 55:45-Führung zur Halbzeit. Doch die Slowenen wollten sich nicht abschütteln lassen und übernahmen im vierten Viertel wieder die Führung. Doch mit viel Einsatz und dem gewonnen Rebound-Duell (42:39) erkämpfte sich ratiopharm ulm schließlich den dritten Eurocup-Sieg und mit der gleichzeitigen Niederlage von Lyon in Paris den zweiten Platz in Gruppe C. „Das war eine wirklich vorbildliche kämpferische Leistung meiner Mannschaft“, lobte dann auch Head Coach Thorsten Leibenath. Ljubljanas Coach Ales Pipan sah den Schlüssel zum Ulmer Erfolg im zweiten Viertel: „Wir haben zu viele Fehler gemacht und die einfachen Würfe nicht mehr getroffen.“ Einziger Wehrmutstropfen auf Ulmer Seite ist die Verletzung von Matt Howard. Dieser war umgeknickt und konnte nicht mehr ins Spiel zurückkehren. Der Start in die Partie war unorthodox – genauso wie Leibenath das Spiel der Slowenen im Vorfeld beschrieben hatten. Doch nicht nur die Gäste überraschten mit einer ungewohnt hohen Trefferquote aus der Distanz. Auch ratiopharm ulm konnten sich anfangs einigermaßen leicht gegen die slowenischen „Brocken“ in der Zone durchsetzen – insbesondere in Person von Matt Howard, der allein in den ersten 10 Minuten 6 Punkte erzielte. Die Kontrolle hatte anfangs dennoch Ljubljana, das in der 5. Minute mit 12:7 in Führung ging. Wenngleich ratiopharm ulm sich nicht abschütteln ließ, spielte der 15-fache slowenische Meister im Verlauf des ersten Viertels immer häufiger seine Präsenz in Korbnähe aus: Der 2,17 Meter große Alen Omic steuerte dazu 7 Punkte bei. Mit zwei Dreiern (Long und Sosa) verkürzte ratiopharm ulm zum Viertelende allerdings auf 23:26. Insbesondere der Dreier von Sosa war spektakulär: abgefeuert aus rund 8 Metern fiel er als Buzzer-Beater durchs Netz. Die Führung im zweiten Viertel behauptete eines der besten Rebound-Teams des Eurocups zunächst auch genau durch diese Qualität (30:35, 14.). Doch was die Slowenen an Rebounds mehr holten, machte ratiopharm ulm durch gelungene Kombinationen und eine hohe Trefferquote (57 % 2er und 54 % 3er in Halbzeit eins) wett. Es hatte sich also längst ein hochklassiges Eurocup-Duell entwickelte, das „Samba Sosa“ mit seinem zweiten Dreier erst auf 35:37 stellte und in dem Adam Hess kurz darauf zur 38:37-Führung traf (16.). „Super Ulmer“ nahmen nun richtig Fahrt auf und gingen angefeuert von 4.500 Fans mit einem 54:44-Vorsprung in die Halbzeit. Insbesondere Will Clyburn hatte zu diesem Run mit 8 Punkten einen maßgeblichen Anteil. Die zweite Halbzeit eröffneten dann die Slowenen mit einem 6:0-Lauf, konnten aber nicht entscheidend verkürzen und wurden in der 26. Minute von einem Alley-oop von Trent Plaisted (Assist Cam Long) zum 60:52 überrascht. Den kämpferischen Ton in dieser Phase gab allerdings Matt Howard an, der keinen „Loose Ball“ verloren gab und mit seiner Energie nicht nur sein Team mitriss. Umso schmerzlicher war es, dass Howard sich in der 28. Minute beim Kampf um den Ball am Knöchel verletzte. Das anschließend als unsportliches Foul gepfiffene Vergehen von Will Clyburn nutzten die Slowenen, um auf 62:59 zu verkürzen. So war das Spiel plötzlich wieder „on the line“ und ging beim Stand von 66:65 in die entscheidenden 10 Minuten. Und nun schien der Korb für die Gastgeber wie vernagelt. 3 Minuten blieben sie ohne Zählbares und sahen sich plötzlich einem 66:69-Rückstand konfrontiert (33.). Mit viel Herz suchte ratiopharm ulm nun den W eg zum Korb und verdiente sich in der 35. Minute (5. Teamfoul) den Weg an die Freiwurflinie, von wo Daniel Theis zum 71:71 ausglich. Wie sehr das Team von Thorsten Leibenath den Sieg wollte, verdeutlichten die Zähler von Adam Hess, der auf dem Weg zum Korb den Ball eigentlich schon dreimal verloren zu haben schien. „Kompliment an Adam. Er hat in dieser heißen Phase entscheidende Impulse gegeben“, lobte Thorsten Leibenath seinen Kapitän. Die Crunch Time war nun angebrochen und Theis beantwortete einen Dreier von Jakov Vladovic mit einem Leger zum 78:80 (29.) Als Clyburn per Dreier zum 81:80 traf, trennten ratiopharm ulm nur noch 72 Sekunden vom Sieg. Eine bärenstarke Ulmer Defense zwang Ljubljana anschließend zum Ballverlust. Den daraus resultierenden Ballbesitz vergab Hess zunächst von der Dreipunkt-Linie, sicherte sich dann aber in der Verteidigung den Rebound, den Günther von der Freiwurfline zum 82:80 verwandelte. Den entscheidenden Rebound hielt Daniel Theis 8 Sekunden vor dem Ertönen der Sirene fest. Und Theis war es auch, der an der Freiwurfline den dritten Ulmer Eurocup-Sieg perfekt machte!

Für ratiopharm ulm spielten: Günther (9 Punkte, 5 ass), Gausa (2), Theis (8, 7 reb), Sosa (11), Hess (7, 3 reb), Long (9, 2 reb), Clyburn (17, 6 reb), Howard (9, 7 reb), Schwethelm (1 reb, 1 ass), Plaisted (6, 8 reb, 4 ass), Nankivil (5, 3 reb).