Ulm News, 06.09.2013 09:30
BUND fordert zweigleisige Illertalbahn statt A7-Ausbau
"Als Alternative zum teuren, umweltschädlichen und verkehrspolitisch fragwürdigen 6spurigen Ausbau der A 7 zwischen dem Autobahndreieck Hittistetten und dem Autobahnkreuz Memmingen" schlagen die BUND Naturschutz-Kreisgruppen Neu-Ulm und Memmingen-Unterallgäu, sowie der BUND-Regionalverband Donau-Iller der bayerischen und baden-württembergischen Landesregierung den zweigleisigen Ausbau der parallel verlaufenden Illertalbahn vor.
Diese Alternative sei umweltschonender und steht seit langer Zeit auf dem Wunschzettel der regionalen Politik. Erstmals nutzt der BUND (bzw. der BUND Naturschutz in Bayern) damit sein Recht, bei den zuständigen Verwaltungen frühzeitig eigene Vorschläge zu den Verkehrsbauvorhaben einzureichen. Diese müssten von den Straßenbauverwaltungen geprüft und anschließend zur Anmeldung beim Bundesverkehrsministerium aufbereitet werden. Die Bayerische Staatsregierung hatte den grenzübergreifenden A7-Ausbau ohne Abstimmung mit Baden-Württemberg an das Bundesverkehrsministerium als notwendige Neubaumaßnahmen gemeldet.
Wolfgang Döring, Vorsitzender der BUND Naturschutz Kreisgruppe Neu-Ulm: „Wir haben auf der eingleisigen Illertalbahn bereits heute massive Kapazitätsengpässe, die regelmäßig zu Verspätungen und Anschlussverlusten in Ulm führen. Durch die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs zwischen Ulm, Senden und Weißenhorn wird dieses Problem noch verstärkt. Ein zweigleisiger Ausbau der Bahnlinie, wie er im Regionalplan Donau-Iller schon lange gefordert wird, muss deshalb so schnell wie möglich umgesetzt werden. Dass jetzt ein A7-Ausbau anstatt eines Ausbaus der Illertalbahn in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden soll, missachtet die Interessen der Region.“ Helmut Scharpf, Vorsitzender der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu: „Die Fahrtzeit mit der Bahn aus dem Allgäu nach Ulm ist in den letzten Jahren länger geworden. Ein zweigleisiger Ausbau würde die Reisezeit nicht nur wieder verkürzen, sondern auch eine Wiedereröffnung einiger stillgelegter Haltepunkte leichter ermöglichen. Ein Ausbau der Autobahn führt hingegen zu noch mehr Individualverkehr, der dann spätestens am Autobahndreieck Memmingen und am Nadelöhr Grenztunnel in kilometerlangen Staus zum Stillstand kommt.“
Ralf Stolz, BUND-Regionalgeschäftsführer (Ulm) appelliert an den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Herrmann: „Baden-Württemberg muss jetzt fortschrittliche Verkehrspolitik umsetzen und den von Bayern nicht abgestimmten grenzüberschreitenden A7-Ausbau zurückweisen. Ein Ausbau der Illertalbahn käme auch vielen baden-württembergischen Kommunen zugute!“ Der BUND Naturschutz hat von seinem Recht Gebrauch gemacht, eigene Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur vorzulegen.
Im Dezember 2012 hatte das Bundesverkehrsministerium dazu aufgerufen, Alternativen zu prüfen und diese dann einzureichen. Thomas Frey, BUND Naturschutz Regionalreferent für Bayerisch Schwaben: „Bei der Erstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans müssen Alternativen geprüft werden, die Natur und Landschaft schonen und zur Verringerung von Lärm und Schadstoffen beitragen. Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, den unrealistischen, überteuerten und umweltschädlichen A7-Ausbau zurückzuziehen. Stattdessen muss sich die Landesregierung - so wie von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer verlangt - auf jene Projekte konzentrieren, die tatsächlich zur Verringerung des Verkehrs und damit zu einer Entlastung der Umwelt führen. Wir fordern den zuständigen bayerischen Innenminister Joachim Herrmann auf, statt des A7-Ausbaus umgehend die von uns vorgeschlagene Alternative, den Ausbau der Illertalbahn, bei Verkehrsminister Ramsauer in Berlin einzureichen.“







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